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1707 - Attacke der Abruse

Titel: 1707 - Attacke der Abruse
Autoren: Unbekannt
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physikalischen Unmöglichkeiten bleiben erhalten."
    Die Hamiller-Tube ließ das Trägerschiff in 40 Kilometern Höhe über den Planeten treiben. Es war ein deprimierendes Bild.
    Mit der BASIS war keine Landung möglich, weil die konstruktionsbedingte Stabilität dafür nicht ausreichte. Rhodan dachte kurz daran, Beiboote zur Erforschung auszusenden, verwarf den Gedanken aber wieder.
    Dort unten lebte nichts. Und wenn es Geheimnisse gegeben hatte, so waren sie verbrannt.
    Rhodan warf einen flüchtigen Blick auf die Vandemar-Zwillinge; Mila und Nadja hockten bleich in ihren Sesseln. Saedelaere saß neben den beiden und redete leise mit ihnen.
    Die Spiegelschwestern hatten zur Monochrom-Welt eine besondere Be - ziehung: nicht allein, daß sie schon dreimal dort gewesen waren, auch der Kyberklon war dort gestorben. Und mit Voltago verband sie immer noch eine Art Haßliebe, die außer den dreien niemand verstehen konnte.
    Reginald Bull gesellte sich zu Rhodan und Kantor.
    „Sieht so aus", unkte der rothaarige, untersetzte Mann, „als wären wir hier erst mal auf Eis gelegt. Zwei Wochen jedenfalls, bis diese Rochen fertig sind." Bull zuckte mit den Achseln. „Na gut, wir könnten den weiteren Sternensektor erkunden ... Ein bißchen guter Wille, dann geht die Langeweile vorbei."
    Die kosmischen Räume um die Monochrom-Welt waren den Galaktikern vollständig unbekannt. Nicht einmal astronomisches Wissen existierte an Bord der BASIS; ein reiches Betätigungsfeld für die Wissenschafts-Sektionen. Von der Milchstraße aus gesehen befand sich der Planet „hinter" der Großen Leere, mehr als 300 Millionen Lichtjahre von Terra entfernt.
    „Du hast recht, Bully. Hamiller: Wir durchfliegen das Transitionsfeld in vertikalem Winkel. Kein Rückflug nach Bannal, sondern Vorstoß in den Orbit."
    „Ganz wie Sie wollen, Sir ..."
    Das Trägerschiff legte sich träge seitwärts, schwebte dann in den Himmel hinauf.
    „Stopp!"
    Das war Kantor. Mit einer ungeduldigen Geste winkte er.
    Die Tube brachte sofort die BASIS auf Kurs zurück.
    Rhodan drehte sich erschrocken um. „Was ist denn, Myles?"
    Der Wissenschaftler war mit einem Mal bleicher als sonst, mit regelrecht versteinertem Gesichtsausdruck starrte er zu Boden.
    Rhodan kannte diesen Ausdruck gut; Myles sah immer so aus, wenn irgend etwas seine Hirnwindungen bis zum Äußersten strapazierte. „Myles?" fragte er vorsichtig.
    „Ja, Perry ... Die Monochrom-Welt ist zerstört, nicht wahr? So sieht sie ja aus. Aber ich möchte das Tal der Farben sehen. Hamiller soll den Kurs ändern."
     
    *
     
    Vor der Vernichtung dieser Welt hatte es eine einzige Ausnahme von der allgegenwärtigen Schwarz-Weiß-Grau-Färbung gegeben: jenes Tal der Farben, von dem Kantor soeben gesprochen hatte.
    Das erste Mal hatten sie von Voltago, Mila und Nadja Vandemar sowie den drei verschollenen Wissenschaftlern von diesem Tal gehört. Das zweite Mal brachte Moira sie mit der STYX dorthin. Aber ein terranisches Schiff hatte sich nie über diesem Planeten aufgehalten.
    Deshalb verfügte die BASIS über keinerlei Daten, wo das Tal zu suchen war. Wie sollte man inmitten all der Zerstörung einen Flecken von gerade einem Kilometer Durchmesser finden?
    Rhodan meinte, sich erinnern zu können, daß das Tal etwa in Äquatorhöhe lag. Auch diese Auskunft ließ ein gigantisches Suchareal übrig, zumal sie nicht zuverlässig war.
    Hamiller steuerte die BASIS in einen langsamen, spiralförmigen Kurs.
    Mit Sonden wäre es schneller gegangen, aber sie hatten ja viel Zeit.
    Im selben Moment gab es Alarm für die Zentrale.
    „Perry!" meldete die Hamiller-Tube. „Ich verzeichne einen unerlaubten Schiffsstart aus einem der Hangardecks!"
    „Welches Schiff?"
    „Es handelt sich um die TARFALA."
    Paunaros Schiff!
    Die Optiken fingen einen dreizackförmigen Umriß ein, der sich mit hoher Geschwindigkeit von der BASIS entfernte.
    „Folgen, Hamiller!" ordnete Rhodan an.
    Paunaro war schon seit einiger Zeit aus der Zentrale verschwunden. Jedoch hatte sich beim Abgang des Schneckenwesens niemand etwas gedacht. Paunaro war immer schon seinem eigenen Weg gefolgt. Er verfügte über kein vierdimensionales Wahrnehmungsvermögen; mit seinen unbegreiflichen Sinnen schaute er direkt bis in den Hyperraum.
    Paunaro dachte völlig anders als jeder Mensch. Und wenn er sich gerade jetzt entfernte, so lag mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fünfdimensionale Ursache zugrunde.
    Der Nakk steuerte einen Gebirgszug in rund neunhundert Kilometern
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