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1704 - Zwischen den Fronten

Titel: 1704 - Zwischen den Fronten
Autoren: Unbekannt
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die BASIS. Doch dann drehten die Quappenschiffe ab und flogen in einer Distanz von rund zwanzigtausend Kilometern an dem Träger vorbei gegen Noman.
    „Die Endauswertung der Ereignisse des Tages liegt vor", meldete sich die Hamiller-Tube. „Sie werden staunen, meine Damen und Herren. Seit zwanzig Stunden sind wir von den Rochenschiffen nicht mehr direkt attackiert worden. Kein einziger Schuß wurde auf uns abgegeben. Diese Wesen halten uns auf Distanz, aber sie betrachten uns nicht mehr als Gegner. Wir haben vor ihnen Ruhe und können uns ganz auf die Abwehr der Gish-Vatachh konzentrieren. Dieser zwanzigste November wird im Log als besonderer Tag markiert."
    „Dein Wort in Gottes Ohr, Hamiller." Tek schüttelte den Kopf. „Deine Analyse klingt mir ein wenig blauäugig. Es sei denn ..."
    „Sagen Sie, was Sie denken, Sir!"
    „Es sei denn, die Wesen in den Rochen haben neue Befehle erhalten. Es wäre ein Hinweis darauf, daß sich an einem anderen Ort an oder in der Großen Leere etwas getan hat."
    „Der Schluß liegt nahe. Vielleicht hat Moira zu unseren Gunsten eingegriffen", warf Homer ein.
    „Sie sehen das vollkommen richtig. Dieser Schluß läßt sich in der Tat ziehen. Ich habe versucht, Erkundigungen bei den Fremden einzuholen, aber sie halten uns noch immer nicht einer Antwort für würdig. In dieser Beziehung hat sich nichts geändert."
    Und wahrscheinlich würde sich auch nichts daran ändern. Für beide kämpfenden Parteien blieben die Galaktiker mit ihrem riesigen Trägerschiff ein Fremdkörper. Die einen versuchten noch immer, ihn zu entfernen. Die anderen hatten beschlossen, ihn einfach zu ignorieren.
    Die BASIS sank damit auf die Stufe eines hundsgewöhnlichen Felsbrockens, der zwar störte und an dem man seine eigene Schußgenauigkeit ausprobieren konnte, den man aber im übrigen einfach übersah.
    „Wenn ich einen Vorschlag machen darf?" erkundigte Hamiller sich.
    „Was halten Sie davon, wenn wir von uns aus einen erneuten Annäherungsversuch machen?"
    „Du bist total verrückt", fuhr Tekener auf. „Das lassen die nie zu."
    „Wir sollten den Versuch unternehmen, Tek." Myles Kantor nickte ihm zu. „Vielleicht ist es eine Chance."
    „Sie sind also einverstanden. Ich danke Ihnen."
    Die BASIS verließ ihren aktuellen Orbit und sank wieder einmal abwärts, der Oberfläche des fünften Planeten entgegen. Ihr Abstand verringerte sich rasch. Hamiller hob die Fahrt des Schiffes fast vollständig auf.
    Langsam, und nur mit Hilfe der vielen tausend Korrekturdüsen schob sich der Koloß an das Limit heran. Hinter ihm blieben mehrere Staffeln Quappenschiffe zurück und warteten ab.
    „Wir kommen in friedlicher Absicht", funkte Hamiller. Wie gewohnt erhielt er keine Antwort. Aber man konnte nie sicher sein.
    Die BASIS schwenkte ein Stück und behielt den Orbit bei. Sie fügte sich exakt in, die Kugelschale ein, die die Rochenschiffe andeutungsweise rund um Noman bildeten.
    Nichts geschah. Es gab keine Kollision mit Unsichtbaren, und es näherten sich keine Rochen- und keine Quappenschiffe. Nach einer halben Stunde schloß Hamiller das Experiment ab und ließ die BASIS auf eine Höhe von 300.000 Kilometern ansteigen, wo sie vorläufig blieb.
     
    3.
     
    „Was zum Teufel ist hier los?" Cyrus Morgan mußte zweimal hinsehen.
    Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, sich in einem völlig anderen Raumschiff zu befinden. Die Umgebung jedoch war ihm absolut vertraut.
    Vor ihm ragte die Kuppel mit der Projektion des heimatlichen Sternenhimmels auf. Auf der rechten Seite befanden sich die Eingänge zu den einzelnen astronomischen Sektionen, und geradeaus ging es zu der riesigen Teleskopanlage.
    Neben jeder der Türen stand ein Roboter, der zuvor nicht zur Einrichtung des Observatoriums gehört hatte. Als Cyrus die Türen öffnete und in die einzelnen Räume und Abteilungen hineinschaute, traf ihn der Schlag. Auch hier standen neben jedem Eingang eine dieser extrem menschenähnlichen Maschinen. Alle sahen sie gleich aus, wie Zwillinge, und irgendwie spürte der Chefastronom der BASIS, daß sie sich auch in ihrem Innenleben nicht voneinander unterschieden.
    Morgans nächster Weg führte zum Interkom. Er nannte den Namen seines gewünschten Gesprächspartners, und der Syntron stellte die Verbindung her.
    Augenblicke später baute sich das Holo mit dem blassen Gesicht von Robert Gruener auf. Der Kybernetiker freute sich über den Anruf.
    „Cyrus, welche Überraschung! Kann ich dir helfen?"
    „Ich denke schon,
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