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1704 - Teuflische Abrechnung

1704 - Teuflische Abrechnung

Titel: 1704 - Teuflische Abrechnung
Autoren: Jason Dark
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verengte die Augen. »Egal, was du sagst, Bulle, ich werde hier schon zurechtkommen, darauf kannst du dich verlassen. Ich habe mich inzwischen an die Geister gewöhnt, und ich weiß, dass sie mir persönlich nichts anhaben können. Ich habe sie ja gesehen. Sie schwebten sogar hier in der Zelle über mir und nicht nur draußen im Hof, wo ich wirklich Angst vor ihnen hatte. Vielleicht können wir sogar im Laufe der Zeit Freunde werden.« Dass er daran nicht glaubte, bewies sein hämisches Lachen.
    Ich drehte mich weg. Es hatte keinen Sinn mehr, mit ihm zu reden. Ich wollte mit ihm keine Zeit verschwenden und verließ die Zelle.
    Suko und den Professor sah ich nicht mehr, auch Tanner war nicht mehr in der Nähe. Nur Mario stand noch parat.
    »Sind Sie jetzt fertig, Sir?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann kann ich wieder abschließen?«
    »Tun Sie das.«
    Ich wartete so lange, bis die Tür wieder verriegelt war, und sprach ihn noch mal an. »Bitte, behalten Sie diesen Mann im Auge.«
    »Das tun wir sowieso.«
    »Richtig. Aber kümmern Sie sich bitte in der nächsten Zeit noch intensiver um ihn.«
    »Ich werde es mit dem Professor besprechen«, erwiderte er steif.
    »Meinetwegen auch das. Wissen Sie denn, wo ich ihn finden kann?«
    »Die Herren sind zu seinem Büro gegangen.«
    »Danke.« Ich nickte ihm zu und machte mich ebenfalls auf den Weg. Ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht …
    ***
    Professor Warwick und unser Freund Tanner saßen in ihren Sesseln. Beide hielten ein Glas in der Hand, das mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war, die ein Himbeeraroma absonderte, das mir bei meinem Eintreten in die Nase stieg.
    Ihre Gesichter waren noch immer blass. Als ich eintrat, schauten mich drei Augenpaare an.
    Für eine Weile sagte keiner etwas, bis ich erklärte, dass die Zelle wieder abgeschlossen war.
    »Dann überlassen wir ihn sich selbst?«, fragte Suko.
    »Das muss so sein. Er ist nicht derjenige, der aktiv werden muss. Er ist das Objekt der Rache. An ihm will man Vergeltung üben, aber nicht sie selbst können oder wollen es in die Hand nehmen, sondern ein anderer.«
    Tanner stellte das leere Glas weg. »Und das bin ich.«
    »Genau.«
    Er saß im Sessel und sein Gesicht wirkte noch immer wie versteinert. »Ich kann es nicht«, flüsterte er, »ich kann keine Waffe nehmen und ihm die Kugeln in den Körper jagen. So hat es die andere Seite von mir verlangt, aber ich bin kein Mörder. Ich habe nur meinen Job getan, das ist alles.« Tanner schüttelte den Kopf. »So lange ich diesen Job innehabe, ist mir so etwas noch nie passiert.« Er nickte vor sich hin. »Ich weiß wohl, dass es viele Dinge gibt, die sich nicht normal erklären lassen, das habe ich ja von euch gelernt, aber zum Mörder kann man mich beim besten Willen nicht machen.«
    Das hatte Tanner einfach loswerden müssen. Von Suko und mir erhielt er auch volle Unterstützung, allerdings war dieser Fall noch nicht abgeschlossen, und das wusste Tanner auch, als ich ihn darauf ansprach.
    »Ja, John, die Probleme sind nicht aus der Welt geschafft worden. Aber was soll ich machen? Ich habe einen Job. Ich kann mich nicht irgendwo verkriechen und darauf hoffen, dass man mich ab jetzt in Ruhe lässt. Ich muss mich den Gegebenheiten stellen und werde es auch tun. Wie es allerdings weitergehen soll, weiß ich nicht. Ich glaube, dass die andere Seite nicht aufgeben wird. Man wird mich so lange quälen, bin ich es nicht mehr aushalte und zustimme, so sehe ich meine nahe Zukunft. Und da bringt es auch nichts, wenn ich den Polizeidienst aufgebe.«
    Suko, der am Fenster stand und seine Arme vor der Brust verschränkt hielt, mischte sich ein.
    »Du darfst nicht vergessen, dass du nicht allein bist. Wir sind auch noch da.«
    Tanner legte seinen Kopf zurück und lachte. »Das ist sehr nett gesagt, Suko, aber was wollt ihr tun? Mich Tag und Nacht bewachen? Bei mir einziehen? Ich bin verheiratet und lebe nicht allein, das solltet ihr bedenken.«
    »Das ist uns klar. Wir glauben auch nicht, dass es sehr lange dauern wird. Diese Totengeister wollen ebenfalls zu einem Abschluss kommen, und das so schnell wie möglich. Ich denke nicht, dass sie dir sehr viel Zeit geben werden.«
    »Ja, das glaube ich auch, aber sie werden erst Ruhe geben, wenn dieser Larkin nicht mehr lebt. Egal, wer ihn tötet, er wird immer ein Mörder sein, aber ich möchte nicht vor Gericht stehen und mich dafür verantworten müssen.«
    Das alles konnten wir gut nachvollziehen. Wir mussten zugeben, dass die
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