Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1704 - Teuflische Abrechnung

1704 - Teuflische Abrechnung

Titel: 1704 - Teuflische Abrechnung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Anstaltskleidung, aber das alles interessierte den Professor nicht. Er hatte nur Augen für die Waffe, die Larkin mit beiden Händen festhielt.
    »So einfach mache ich es dir nicht. Ich bin zäh. Ich werde nicht sterben, nicht so schnell, aber ich nehme dich mit in die Hölle! Du wolltest mich töten, doch jetzt drehe ich den Spieß um!«
    Das hatte er loswerden müssen. Sein Mund verzog sich. Seine Augen funkelten, und ihr Ausdruck zeigte nichts anderes als reinen Hass.
    Er hatte nie Gnade gekannt, und so würde es auch jetzt sein. Kein Pardon. Töten, nur töten, auch wenn in seinem Körper die Schmerzen wühlten und er immer mehr Blut verlor.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper.
    Auch der Professor hatte es gesehen und rechnete damit, dass der Killer umkippen würde. Den Gefallen tat er ihm nicht. Der Ruck war so etwas wie ein Startsignal gewesen, denn jetzt kam er auf Warwick zu. Auch wenn er leicht schwankte, er hielt sich trotzdem auf den Beinen. Aus seinem Mund sickerte nicht nur Speichel, er flüsterte dem Arzt auch Verwünschungen entgegen.
    »Ich hole dich! Du wirst weit vor mir dem Teufel die Hand schütteln können …«
    Warwick atmete heftig. Er hätte sich umdrehen und durch die offene Tür weglaufen können. Warum er das nicht tat, wusste er selbst nicht, und er streckte tatsächlich dem Mörder beide Hände entgegen.
    Larkin stieß zu!
    Die Spitze traf den rechten Handballen und schlitzte ihn auf. Sofort entstand eine Wunde, aus der Blut strömte, und der Professor wurde bleich.
    Larkin konnte sogar lachen, auch wenn es ihm immer schwerer fiel, auf den Füßen zu bleiben. Sein Gelächter war mehr ein Krächzen. Schweiß lief über sein Gesicht und der Atem drang pfeifend über seine Lippen, als er abermals zustieß.
    Diesmal hatte er besser gezielt.
    Die Klinge des Brieföffners ratschte über den Arm hinweg und erwischte den Körper. Zugleich hatte sich Larkin nach vorn geworfen. Er drückte mit seinem Gewicht die Waffe tiefer in den Körper des Professors hinein. Sie hatte ihn an der rechten Seite getroffen.
    Warwick stieß einen Wehlaut aus, bevor er nach hinten kippte und seine Beine ihre Kraft verloren. Er fiel auf den Rücken und Larkin landete auf ihm. Fast berührten sich die beiden vom Schmerz und der Furcht gezeichneten Gesichter der Männer.
    Larkin lachte. Er hielt den Mund offen. Sein Speichel tropfte in das Gesicht des Professors, was Warwick kaum mitbekam.
    Die Waffe steckte in ihm. Er spürte die große Hitze, die ihn durchströmte, und erlebte einen Schmerz, wie er ihn in seinem Leben bisher nicht gekannt hatte.
    Er wusste, dass der Tod bereits unsichtbar über ihm schwebte.
    »Du nicht!«, keuchte Larkin. »Du ganz bestimmt nicht! Ich werde auch das hier überstehen. Egal, ob vier Geister meinen Tod wollen, ich bin stärker.«
    Und er war stark. Übermenschlich stark sogar. Er sammelte all seine Kräfte und schaffte es tatsächlich, sich wieder in die Höhe zu wuchten. Die Klinge glitt aus dem Körper des Professors. In Schlieren rann das Blut am Stahl entlang, und Larkin hätte jetzt ein zweites Mal zustoßen können, was er nicht tat, denn jetzt dachte er mehr an sich und stemmte sich in die Höhe.
    Er kam tatsächlich auf die Beine, stierte schräg nach oben und sah die vier Bilder.
    »Nein, nein! So leicht mache ich es euch nicht, ich werde leben, denn ich will leben!« Er drehte sich zur Tür hin um, weil er seine Zelle verlassen wollte.
    Genau in diesem Moment traten drei Männer über die Schwelle!
    ***
    Das waren Tanner, Suko und ich. Und wir sahen genau diese Szene. Der Professor, der verletzt und blutend am Boden lag. Aber wir sahen auch Lex Larkin, der ebenfalls verletzt war, aber eine Stichwaffe in der Hand hielt. Die Klinge war blutig, einige Tropfen landeten auf dem Boden.
    Aber noch jemand war da.
    Unter der Decke schwebten die vier Gesichter der ermordeten jungen Frauen. Sie waren die stummen Beobachter. Aber konnten sie auch mit dem, was geschehen war, zufrieden sein?
    Es gab für uns im Moment keinen Grund, einzugreifen. Hier schien alles geregelt zu sein, bis plötzlich unser Freund Tanner reagierte und uns damit überraschte.
    Er sprach, aber er meinte nicht uns. Dabei schaute er in die Höhe und sagte mit einem Zittern in der Stimme: »Ja, ich habe euch verstanden. Ich habe alles gehört. Ich weiß auch, was ich zu tun habe, ich will leben, noch länger und …«
    »Tanner, was ist?«
    Er hörte nicht auf mich, sondern starrte noch immer hoch, sagte aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher