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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius
Autoren: Unbekannt
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sie jederzeit stürzen können. Dann wäre ihr gesunder Geist vernichtet.
    Versuche nicht, den Schmerz zu ignorieren. Keine Flucht mehr, Mila Vandemar. Verdränge deine Gabe nicht, nimm sie an! Du bist etwas Besonderes unter den Menschen. Die Tage der Unschuld sind vorbei. Man wird dich zwingen, Verantwortung zu tragen.
    Saedelaere verließ den Platz im Waffenschacht. Durch die ständig sich verändernden Korridore der STYX erreichte er die Kabine, in der Nadja Vandemar untergebracht war.
    Er traf sie in hellster Aufregung an. Gutes Zeichen. Nadja kam von der Couch hoch, auf der sie mit aufgerissenen Augen gelegen hatte, und sprudelte ihre Worte hastig hervor.
    „Alaska! Ich spüre etwas! So wie ... Blitze in meinem Kopf! Nicht nur, daß ich Milas Schmerzen fühlen kann. Jetzt fühle ich auch eigene ..."
    Sie schüttelte den Kopf, verwirrt darüber, daß man Schmerz als positives Zeichen begreifen konnte. Aber genau das war es für sie, weil sie zu glauben begann, sie habe wirklich eine eigene Fähigkeit, die über Milas Blockade hinausging.
    Alaska Saedelaere lächelte freundlich. „Konzentriere dich, Nadja.
    Leg dich wieder hin.
    Entspanne dich, wenn es hilft. Noch 19 Stunden bis Charon."
    Als Saedelaere die Kabine verließ, wartete auf dem Korridor bereits Perry Rhodan. Die beiden Männer standen sich einen Moment lang schweigend gegenüber.
    „Was geht hier vor, Alaska?" fragte der Terraner. Sein Blick war voller Mißtrauen, vielleicht, weil er eine von Moiras Intrigen witterte. Die Worte, die er hinzufügte, klangen stark nach Sarkasmus: „Meine Leute sind von größter Bedeutung für mich. Du wirst gestatten, daß ich mir Sorgen mache."
    „Natürlich", sagte der ehemalige Maskenträger. „Mila und Nadja arbeiten mit mir. Je weniger du oder jemand anderer Bescheid weiß, desto geringer ist die Erwartungshaltung. Dann stehen die zwei nicht länger unter Druck. Diese Ruhe brauchen sie."
    Rhodan akzeptierte Saedelaeres Auskunft, obwohl sie ihm nicht paßte. Die beiden Aktivatortrager trennten sich mit einer gewissen Verstimmung. Jeder suchte seine Kabine auf.
    Für den Rest der Reise kümmerte sich der ehemalige Maskenträger nicht mehr um seine Schützlinge. Acht Stunden lang legte er sich schlafen, da es die vielleicht letzte Gelegenheit für lange Zeit war.
    Wissen konnte er das nicht, aber Menschen wie Alaska Saedelaere spürten es.
    Genauso .Rhodan, der sich zum Ende der Reise frisch und ausgeruht wie lange nicht präsentierte.
    Mila und Nadja brachen nach 18 weiteren Stunden den Versuch todmüde ab. In Saedelaeres Kabine trafen die drei zusammen.
    „Was ist mit dir, Mila?" fragte er.
    „Mir geht es gut."
    „Weiter!"
    Die Gäanerin hockte verstockt neben ihrer Schwester, aber Saedelaere fühlte, daß sie nicht auf ihn böse war, sondern daß etwas anderes dahintersteckte.
    „Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll...", druckste sie herum.
    „Nadja ist so nahe bei mir.
    Und trotzdem habe ich das Gefühl, als würde ich jedes Detail seltsam überlagert sehen. Immer noch, obwohl Nadjas Nähe mich eigentlich blockieren sollte. Aber... verdammt, es funktioniert nicht mehr!"
    „Quält es dich?"
    „Ja." Sie war bleich. „Sogar sehr."
    „Ausgezeichnet", freute sich Saedelaere. „Der Schritt geht in die richtige Richtung. - Und wie sieht es bei dir aus, Nadja?"
    „Blitze im Kopf. Die ganze Zeit."
    „Immer noch?" wollte er voller Interesse wissen.
    „Ja. Nicht so stark wie eben, aber die ganze Zeit."
    Alaska Saedelaere lehnte sich mit einer unbeholfenen Bewegung im Sessel zurück, faltete die Hände hinter dem Kopf und schaute die Zwillinge mit einem gewissen Triumphgefühl an.
    „Ich habe Geschichten von Leuten gehört, die ihr Leben lang blind waren. Heutzutage kann ihnen die Medizin helfen. Und wenn das geschehen ist, wenn die Sehkraft allmählich hergestellt wurde, dann haben diese Leute von Blitzen berichtet."
    „Du glaubst, ich lerne sehen, Alaska?"
    „O nein." Der ehemalige Maskenträger schüttelte den Kopf. „Du lernst etwas anderes. Etwas, das über Sehkraft weit hinausgeht."
    „Etwas Unheimliches", flüsterte sie beklommen. „Ich wünschte, ich könnte es wieder abschalten. Aber das ist nicht mehr möglich."
     
    3. EISTAUCHER
     
    Der Kyberklon war ein seltsames, geheimnisvolles Wesen, mit rätselhafter Entstehungsgeschichte.
    Vor etwa hundert Jahren hatte der Kosmokrat Taurec die Große Leere aufgesucht. Damals hatte er von der Monochrom-Welt Achtzehn eine Spindel geborgen, von
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