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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat
Autoren: Vladimir Volkoff
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ganzen Mine suchen lassen, aber wir dachten, daß er sie nicht wiedergefunden hat.«  Eine verrückte Hoffnung machte sich in Lennet breit.
    Er vergaß seinen Kummer und seine Müdigkeit und alles, was er in den letzten vierundzwanzig Stunden erlitten hatte, und er  rannte los. Er schaffte die fünfhundert Meter in einer Rekordzeit. Das Häuschen mit dem Ventilator wurde von drei FND-Agenten bewacht.
    »Vorsicht«, sagten sie, »geh nicht rein! Wir haben noch keinen Befehl. Du kriegst bestimmt Ärger!«  Lennet hörte nicht auf sie. Er stieß die Tür auf und war mit einem riesigen Satz bei der Kiste. Er hob den Deckel...

Lennet wittert Verrat
    Die Werkzeugkiste war leer. Dort, wo noch wenige Stunden zuvor Selimas hübscher Körper gelegen hatte, rosteten nur noch einige Hacken und Schaufeln vor sich hin...
    Lennet stellte sie sich vor: Selima, mit ihrem roten Band im schwarzen Haar... Da ging ihm plötzlich ein Licht auf.
    Als erstes dachte er an das Gitter, dessen herausgesägte Stäbe er zweimal wieder eingefügt hatte.
    Chibani hatte dieses Gitter überprüft und war zu dem  Ergebnis gekommen, daß Selima Lennet nicht zur Flucht  verholfen hatte. Bomarsund dagegen hatte bestimmt den Tunnel gefunden, den Lennet mit dem Preßlufthammer des Obersten gebohrt hatte. Vielleicht hatte er auch Selima gefunden. Aber war es denn wahrscheinlich, daß er sie der Fluchthilfe verdächtigt hatte, wo sie doch in der Mine geblieben war? Er hätte sie doch zumindest verhört, bevor er sie erschießen ließ...
    wenn nicht... ja wenn nicht Selimas Exekution schon vor langer Zeit beschlossen worden war.
    Natürlich! Endlich sah Lennet klar. Plötzlich waren auch die Unstimmigkeiten in seinem Bericht zu verstehen - die Rechnung im Café, wo sich der Oberst mit Suchet getroffen hatte, der Anruf, der Lennet den elektrischen Stuhl erspart hatte, und dann  - wie hatte er nur so blind sein können - die Visitenkarte! Es war doch recht seltsam gewesen, daß Suchet, angeblich ein kleiner Informant Chibanis, seinem Arbeitgeber den Kaffee bezahlen wollte, und auch, daß das Telefon genau in dem Moment  klingelte, als Bomarsund den elektrischen Stuhl einschalten wollte.
    Aber was ihm ganz besonders aufgefallen war, war die  Tatsache, daß die Brüder Falsope genau die gleiche Visitenkarte hatten wie ihr ausländischer Auftraggeber.
    Aber es kam noch besser: Wieso war ein Auftrag, der so viel Fingerspitzengefühl verlangte, wie das Kommando  Austernfischer, zwei solchen Versagern zugeteilt worden? Denn nicht nur Bomarsund war ein Versager gewesen, auch Chibani, der schon drei Aufträge gegen den FND in den Sand gesetzt hatte, wurde mit Sicherheit von der Regierung seines Landes als solcher angesehen.
    Konnte es sein..., konnte es sein, daß Selima noch lebte?  Wenn sie nicht tot war, dann hätte sich Lennets Theorie bestätigt! Wie wertvoll wäre dieses Leben dann gewesen!  »Selima«, rief Lennet, so laut er konnte, »SELIMA!!!«  Und dann hörte er, wie ein ängstliches Stimmchen antwortete:  »Ja, Lennet...«  Lennet stieß ein wahres Freudengeheul aus. »Selima, wo sind Sie?«  Völlig verstrubbelt, staubig, mit zerkratztem Gesicht und Abschürfungen an den Händen kroch das Mädchen unter der Kiste hervor. »Das Versteck in der Kiste war nicht gut«, sagte sie, »und ich bin heilfroh, daß ich es rechtzeitig gemerkt habe.
    Kaum war ich unter der Kiste, als Bomarsund mit einem großen Messer gekommen ist.
    Er hat auch sofort in die Kiste geschaut, aber Gott sei Dank nicht drunter!«
    »Selima, Selima, du lebst!« stammelte Lennet und hielt ihre beiden Hände fest. Aber sofort ließ er sie wieder los. »Aber der General!!! Hoffentlich ist es nicht zu spät! Komm, komm schnell!«  Er stürmte aus dem Haus. Selima folgte ihm, aber der  Abstand zwischen ihnen wurde schnell immer größer.
    Lennet kam genau in dem Moment am Förderturm an, als  Montferrand ihn auch erreichte.
    »Ist das Ihre Verbündete, dieses Mädchen dort, das Sie zu  verfolgen scheint?« fragte der Hauptmann und paffte große Wolken Pfeifenrauch, um seine Erleichterung nicht so zu zeigen. »Ich hatte sie eigentlich für toter gehalten. Aber es ist gut, daß sie lebt. Borges hat in Bomarsunds Papieren diese ominöse Erklärung gefunden, die sie unterschrieben hat. Aber da sie Ihnen ja offenbar wichtige Dienste erwiesen hat und für ihren Vater mit Sicherheit das gleiche gilt...«  Da geschah etwas Ungewöhnliches: Lennet nahm sich die  Freiheit, seinen
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