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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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schien mit meinem Vorschlag nicht einverstanden zu sein, aber wir hatten keine andere Wahl.
    Bevor sie weiterging, nickte ich ihr noch beruhigend zu. Jetzt fühlte ich mich wohler. Da sich Sheila nicht mehr als Geisel in der Nähe befand, hatte ich freie Bahn.
    Natürlich hätte ich mit einer Kugel aus dem Hinterhalt alles entscheiden können, aber ich war kein Killer. Hinzu kam, dass es auch noch um die weißen Fledermäuse ging, deren Boss dieser Brad Ellis war. Aber noch immer wusste ich nicht, wo sie sich aufhielten. Auch sie mussten aus der Welt geschafft werden, weil sie eine Gefahr darstellten.
    Ich drehte den Kopf und schaute den Flur entlang. Sheila hatte Johnnys Zimmer erreicht. Ich sah noch, dass sie einen Finger auf die Lippen legte, bevor sie die Tür weit öffnete.
    Beide würden sich entsprechend verhalten, das wusste ich, denn sie waren Profis. Ich konnte mich wieder um Ellis und Bill Conolly kümmern, und meine Chancen standen gar nicht schlecht.
    Bill versuchte, Brad Ellis abzulenken. Den Kopf hatte er etwas angehoben, als er sagte: »Sie schaffen es nicht, Ellis. Da können Sie versuchen, was Sie wollen, aber das packen Sie nicht.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Ellis lachte. »Und warum denkst du so? Weil du meine Freunde nicht siehst, die mich beschützen?« Er fuchtelte mit dem Messer herum. »Da kann ich nur lachen. Du weißt nicht, was ich im Dschungel alles erlebt habe. Wie diese kleinen Vampire zu meinen Freunden geworden sind. Wie sie praktisch auf mich gewartet haben, und dann bin ich von ihnen voll und ganz akzeptiert worden.«
    »Das mag ja alles sein«, gab Bill zu. »Ich habe trotzdem damit meine Probleme. Wenn Sie sagen, dass sie hier sind, dann muss ich blind sein. Sorry, aber das sehe ich so.«
    Ellis kicherte. Es hörte sich an, als hätte er den Verstand verloren. »Du musst dich nur noch etwas gedulden, Bill. Es wird sich alles aufklären, wenn deine Familie hier ist. Schließlich sollen auch deine Frau und dein Sohn das Finale erleben.«
    Er trat neben den Reporter und es sah so aus, als wollte er sich bücken und ihn mit dem Messer attackieren, doch er überlegte es sich anders.
    »He, wo bleiben die beiden?«, fragte er.
    »Sie werden kommen«, erwiderte Bill kratzig.
    »Nein, sie hätten schon längst hier sein müssen. Ja, das hätten sie.« Er trat Bill in die Seite. »Sollten sie durch ein Fenster geflohen sein, wäre das für dich fatal. Dann bringe ich dich um und kümmere mich danach um deine Familie.«
    »Sie werden kommen. Johnny kann nicht so schnell gehen. Er ist am Knie verletzt.«
    Ellis schüttelte den Kopf. »Nein, das akzeptiere ich nicht. Es ist bereits zu viel Zeit vergangen. Ich gebe dir noch genau fünf Sekunden. Du kannst sie rufen. Wenn sie keine Antwort geben, werde ich dich erstechen.«
    »Okay«, sagte Bill keuchend, »ich habe verstanden. Es ist alles gut, bitte.«
    »Dann ruf sie!«
    Bill Conolly wusste ja, dass ich mich noch im Haus aufhielt, und ich hatte jedes Wort verstanden. Die Beretta lag in meiner rechten Hand. Ich machte mich bereit, einzugreifen, hörte Bills Ruf nach Sheila und Johnny, schaute kurz zurück, sah Sheila in der offenen Tür stehen und winkte ihr zu.
    Dann ging ich vor.
    Und zwar so laut, dass Ellis etwas hörte, mich aber noch nicht zu Gesicht bekam. So konnte ich ihn vielleicht beruhigen. Dieses Gefühl hielt höchstens zwei Sekunden an, denn dann trat ich aus dem Dunkel des Flurs heraus ins Licht und sagte mit gut hörbarer Stimme:
    »Sie haben einen aus der Familie vergessen, Ellis. Nämlich mich!«
    ***
    Es war zwar nicht der berühmte Bombeneinschlag, den Brad Ellis erlebte, aber weit war es davon nicht entfernt. Er hatte meine Worte verstanden. Er stand auf dem Fleck, hatte sich aber umgedreht, kümmerte sich nicht mehr um Bill, sondern schaute mich an, bevor er sich dann einen Schritt weit von dem Reporter löste.
    Ich zielte mit der Waffe auf ihn und nickte, als ich sagte: »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, Mr Ellis. Das sollte Ihnen doch klar sein – oder?«
    Er schwieg. Aber die Gegend um seinen Mund herum bewegte sich. Er kaute, ohne etwas zu essen. In den Augen hatte sich ein kalter Glanz ausgebreitet, doch Angst sah ich nicht bei ihm. Noch war er sich sicher.
    »Ja«, sagte er und nickte. »Ich hatte dich leider nicht ernst genommen.«
    »Das war ein Fehler.«
    »Mag sein, aber noch habe ich nicht verloren.«
    »Ich sehe das anders.«
    Er kicherte. »Das musst du auch, aber du kennst mich nicht. Du weißt
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