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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske
Autoren: A.F.Morland
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häßliche Gnom von der Prä-Welt Coor, war mit dieser Luxuskarosse gekommen.
    Er und ich hatten beschlossen, Tucker Peckinpah abzuholen, während alle anderen Freunde im Haus des Industriellen auf unser Eintreffen warten würden.
    Ich stoppte meinen schwarzen Rover, wir stiegen aus und begaben uns ins Haus. Cruv versuchte sich mit dem wortkargen Boram zu unterhalten, doch der Nessel-Vampir war dafür nicht der geeignete Partner.
    Es war schwierig, ein Gespräch mit dem weißen Vampir in Schwung zu bringen und in Gang zu halten, denn er war mit Vorliebe einsilbig.
    Deshalb war Cruv erleichtert, als wir den Living-room betraten. Er sprang auf und begrüßte uns herzlich. Unheimlich sympathisch war der Kleine, dem man nicht ansah, daß er im Kampf das Herz eines Löwen hatte.
    Er war nur etwa einen Meter groß und trug einen dunklen Maßanzug. Obwohl er nicht alt war, wies sein Gesicht viele schattige Furchen auf.
    Er war eben doch kein Mensch, aber er hatte rasch gelernt, verfügte über eine phänomenale Auffassungsgabe. Er hatte lange Zeit auf einer Welt gelebt, wo es noch Saurier, Zauberer und Drachen gab, war zu uns gekommen und konnte heute Autos, Motorboote und Flugzeuge lenken und sogar Computer bedienen.
    Ich begab mich zur Hausbar und nahm mir einen kleinen Pernod.
    »Wann fahren wir, Tony?« erkundigte sich Cruv.
    Ich hob mein Glas. »Sobald ich den getrunken habe.«
    ***
    Max Burton wanderte suchend durch den Salon. Er bildete sich ein, eine Spürnase für Geld zu haben, glaubte, die Scheine riechen zu können.
    Zwei Stehlampen hatte er angeknipst, um mehr zu sehen und sich besser zurechtzufinden. Kälte kroch ihm in die Glieder, er fühlte sich unbehaglich allein.
    Ein leises Ächzen erschreckte ihn; es hörte sich an, als würde jemand einen Nagel aus einem Stück Holz ziehen. Burton vergaß für einen Moment das Trinkgeld und drehte sich langsam um.
    Helle Inseln lagen um die Stehlampe, der Rest des Raumes war schattig und düster. Etwas hatte sich bewegt, und Burton fragte sich, was es gewesen sein mochte.
    Ein Windstoß konnte zur Haustür hereingefahren sein und sie weiter aufgedrückt haben. Aber diese Erklärung ließ Burtons Geist nicht gelten.
    Die Haustür hätte nicht dieses Geräusch von sich gegeben. Wieder war es zu hören; es ächzte, knarrte und quietschte. Burton bekam eine Gänsehaut.
    Argwöhnisch ließ er seinen Blick schweifen. »Wer ist da?« fragte er mit belegter Stimme. »Jesse, bist du das? Ich muß dir sagen, daß ich das überhaupt nicht witzig finde.«
    Das Geräusch verstummte, und Burton atmete erleichtert auf, doch diese Erleichterung hielt nur wenige Sekunden an, dann krampfte sich sein Herz wieder zusammen, weil das Ächzen, Knarren und Quietschen wieder anhob.
    Burton kniff die Augen zusammen. Er umrundete einen langen Tisch, schlich an vielen Stühlen vorbei und kehrte zur Kiste zurück, weil er das Geräusch dort lokalisiert hatte.
    Er schluckte trocken, und sein Adamsapfel hüpfte aufgeregt. In der Kiste schien sich tatsächlich kein Glas zu befinden, sondern etwas, das lebte!
    Burtons Blut kühlte ab. Er vermeinte, es eisig durch die Adern fließen zu spüren.
    Ein weiterer Tisch verdeckte die Kiste; nach fünf Schritten hatte Burton sie jedoch vor sich und stellte fest, daß sich der Deckel drei Zentimeter gehoben hatte.
    Nicht von selbst! Etwas oder jemand drückte von innen mit großer Kraft dagegen. Burton wäre dazu nicht fähig gewesen, obwohl er nicht schwach war.
    Was immer sich in dieser Kiste befand, es drückte die Nägel scheinbar mühelos aus dem Holz. Burton stand wie gelähmt da, unfähig, irgend etwas zu tun - zum Beispiel auf die Kiste zu springen und so lange auf dem Deckel herumzuhüpfen, bis er wieder richtig auf der Kiste saß.
    Der schwarze Spalt betrug jetzt schon fünf Zentimeter, und die Nägel waren schätzungsweise sieben Zentimeter lang.
    Finger schoben sich plötzlich durch den Spalt - lang, knotig, mit spitzen Krallen. Burton wollte schreien oder fliehen, aber er tat nichts, stand nur da und glotzte auf die entsetzliche Hand, die sich um die Kante des Kistendeckels legte.
    ***
    Wir erreichten das Rehabilitationszentrum, wo wir ungeduldig erwartet wurden. Tucker Peckinpah sah so gut aus, daß man meinen konnte, er hätte eine Verjüngungskur hinter sich.
    Gesundes Leben, bewußte Ernährung wurden hier großgeschrieben, und man hoffte, daß Peckinpah in dieser Richtung weitermachen würde.
    Bei den meisten Patienten verkümmerten die guten
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