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1684 - Endstation Heleios

Titel: 1684 - Endstation Heleios
Autoren: Unbekannt
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integriert. Wenn jemand einen Impuls auffangen könnte, dann sind wir es."
    „Natürlich. Ich weiß das. Worauf willst du hinaus?"
    „Ein halber Monat ist viel Zeit. Von Andromeda hierher ist es geradezu ein Katzensprung. Wenn du mich fragst, sind sie schon seit drei Tagen überfällig. Die Nachricht, die uns über die Hyperfunk-Brücke erreicht hat, stammt vom Fünfzehnten. Da ist etwas passiert, Jercy.
    Ein Defekt am Metagrav oder sonst etwas.
    Sag jetzt nichts. Ich weiß, daß ich den Teufel an die Wand male. Liefere mir eine bessere Erklärung, und ich akzeptiere sie sofort."
    Succumer hörte nur mit halbem Ohr hin.
    Er lauschte auf die Meldungen aus verschiedenen Sektionen des Werftplaneten, vor allem natürlich auf die endlos scheinenden Lageberichte, die aus dem Innern von Alkaios eintrafen, wo die Hyperfunkstation untergebracht war.
    „Ich weiß, was du sagen willst, Hank. Ein Ausfall des Metagravs während einer Hyperraumetappe kann die schlimmsten Folgen nach sich ziehen - einschließlich des Sturzes in ein fremdes Universum.
    Meine Erklärung dürfte jedoch wesentlich einfacher sein: Sie sind aufgehalten worden. Vielleicht durch Maahks. Oder andere äußere Umstände haben dazu geführt, daß sie ihren Flug unterbrochen haben."
    „Ja, natürlich. Du willst mich beruhigen.
    Aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, wie's in dir aussieht. Du denkst ähnlich wie ich."
    „Tut mir leid, Hank. Wir reden später darüber. Im Augenblick kann ich mir keine Sentimentalitäten leisten."
    „In Ordnung. Bis später."
    Das Holo erlosch, und Jercy Succumer blieb in dumpfem Brüten zurück. Leicht nach vorn geneigt musterte er aus rot geränderten Augen die Hologramme, und als die erste Stunde des neuen Tages vergangen war, hatte sich noch immer nichts geändert.
    Droben in einem Orbit löste sich die VANDERDYKE aus ihrer Position und startete verabredungsgemäß zu einem Erkundungsflug in Richtung intergalaktischer Leere. Sie folgte dem Plan, der bereits vor fünfzehn Tagen aufgestellt worden war. Es gab keine Verabschiedung, keinen Gruß, nichts.
    Kommandant Trevor Kollotin wußte genau, was er zu tun hatte. Die VANDERDYKE stieg senkrecht zur Bahnebene der zwölf Planeten auf, änderte in einer Höhe von sieben Lichtminuten den Kurs und raste dann mit Höchstbeschleunigung ihrem Ziel entgegen.
    Kurze Zeit später verschwand sie im Hyperraum.
    „Wichtige Meldung", sagte der Syntron.
    „Die Südpolar-Region ist reguliert, der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Die subplanetaren Anlagen wurden desaktiviert. Sie lassen sich weder von der Oberfläche noch aus dem Orbit orten. Sollen wir mit dem Termin der Einweihung noch warten?"
    „Ja." Succumer entschied sich dafür, ohne nachzudenken. „Ich denke, wir sind es ihnen schuldig. Wer weiß, was sie alles durchgemacht haben. Wer kehrt zurück, wer ist unterwegs verstorben? Wir wissen es nicht."
    Er stieß einen Fluch zwischen den Zähnen hervor. Diese verfluchten Ennox!
    Als sei es ein böses Omen, ließen sie sich seit diesem Zwischenfall auf Titan im März 1208 nicht mehr blikken. Ab und zu gab es Meldungen, hier oder da sei ein Ennox aufgetaucht, aber dabei handelte es sich vermutlich um Trugbilder. Selbst wenn es den Tatsachen entsprach, dann verhielten sich die Ennox alles andere als kooperativ. In keinem der gemeldeten Fälle gaben sie einen Kommentar ab. Sie blickten nur um sich und verschwanden dann wortlos wieder.
    So als warteten sie auf ein bestimmtes Ereignis. Ihr Verhalten hatte mit ziemlicher Sicherheit denselben Hintergrund wie das Warten Jercy Succumers und aller Galaktiker, die im Auftrag der Hanse im Perseus-Sektor arbeiteten.
    Fünf weitere Stunden vergingen.
    Nichts Wesentliches ereignete sich. Auf dem dritten Mond Mestor gab es einen Zwischenfall mit einem defekten Maulwurf. Er drohte einen der tragenden Böden zu durchbrechen und mußte zerstrahlt werden. Die Explosion machte sich im gesamten Trabanten bemerkbar. Glücklicherweise verfügte auch Mestor inzwischen über eine vollständige syntronische Vernetzung, so daß sich augenblicklich Schirmfelder aufbauten.
    Lebewesen gerieten nicht in Gefahr, und die Trümmer des Maulwurfs konnten in wenigen Stunden beseitigt werden.
    „Füllt den Tunnel mit flüssigem Gestein und streicht ihn aus dem Bauplan", wies Succumer die zuständigen Geologen und Ingenieure an. „Ich bin die nächsten sechs Stunden nicht zu sprechen. Sollte es weitere Zwischenfälle oder wichtige Ereignisse geben,
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