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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet
Autoren: Unbekannt
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ihrem Raumschiff geblieben.
    Aus der Höhe, während der Suche nach einer geeigneten Landestelle, war das Ganze viel besser zu übersehen gewesen. An der von Shaba und Pulan bestimmten Stelle auf dem 35. südlichen Breitengrad des verlorenen Planeten befand sich in einer weiten Senke ein unglaublich schönes, bizarres und fremdartiges großes Gebilde aus Eis, ein wie von einem verrückten Künstler geschaffenes Monument aus schockgefrorenen Pflanzen, die förmlich eine mächtige, von glitzerndem eisigen Tau überzogenen Kathedrale über der gesamten Fläche der Senke bildeten. Sie waren von den Rändern aus in die Höhe und so zum Mittelpunkt hin zusammengewachsen, als hätte die Natur selbst die Rolle des Baumeisters übernommen und unsichtbare Spaliere gesteckt. Als hätte genau über dem Mittelpunkt der Senke in etwa hundert Metern Höhe eine Kraft existiert, die die Triebe der Pflanzen wie magnetisch anlockte, bis sie sich trafen und miteinander verschlangen. Es gab große Lücken in dem erstarrten, bläulich und silbrig schimmernden Geflecht - Platz genug für die Galaktiker, um unter das funkelnde Dach zu treten und das Wunder zu bestaunen.
    Die Senke war einstmals ein See gewesen, wie sich rasch ermitteln ließ. Auch er war mitten in jeder Bewegung der Oberfläche erstarrt. Die Ränder der Senke waren einmal seine Ufer gewesen.
    Vor vereisten Felsen stachen große Wellen in die Höhe, die davon zeugten, daß der See in der Mikrosekunde seines Erstarrens in heftiger Bewegung gewesen sein mußte.
    Unter den Wellenkämmen und den Zonen „ruhigen" Wassers waren im Licht von Spezialscheinwerfern alle möglichen Wasserbewohner zu erkennen, die sich bei der Katastrophe gerade knapp unter der Oberfläche befunden hatten. Rhodan bemerkte Fische, kleine Polypen, Teile von Pflanzen und seesternähnliche Muster. Er sah, wie sich die Tiere in der Strömung bewegten hatten. Sie waren nichtsahnend gewesen, als es geschah.
    So wie alles, was auf Charon gelebt hatte. Der Kältetod war unverhofft und plötzlich gekommen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel; schnell und endgültig. „Eine Information", war in den Helmempfängern Shabas Stimme zu vernehmen. „Der Durchmesser des gefrorenen Sees beträgt fast exakt dreihundert Meter. Er war ... ist... kreisrund. Aber seine Tiefe ..."
    „Ja?" fragte Rhodan, als die Arcoana nicht weitersprach. Er ahnte in diesem Augenblick, welche Überraschung ihm bevorstand. „Die Tiefe des Sees beträgt nach unseren ersten Fünf-D-Messungen 22.000 Kilometer, Perry." Atlan stieß einen langen Pfiff aus. „Dann", stellte er fest, „haben wir es nicht mit einem See zu tun, sondern mit einem Schacht, meine Herrschaften, und zwar wieder mit einem von der unmöglichen Sorte - nämlich doppelt so tief wie der Durchmesser des Planeten. Das Verhältnis von Durchmesser und Tiefe des Sees beträgt null-Kommanullnullnullnullnulldreidrei."
    Niemand widersprach ihm. Jeder dachte darüber nach, was diese Erkenntnis für sie zu bedeuten hatte, und für Perry Rhodan stellte sich die Frage nach einem möglichen 22.
    Sampler-Planeten wieder ganz neu. Denn die Parallele zu den Welten Shaft und Canaxu mit ihren Schächten, in denen Voltago die Spindeln geborgen hatte, lag auf der Hand. Eigentlich war sie zwingend und bestätigte in nachhinein die Berechnungen der beiden Arcoana.
    Wenn es auf Charon etwas zu finden gab, das die Galaktiker im Verwirrspiel um die Spindeln und das „Größte Kosmische Rätsel" entscheidend weiterbrachte, dann mußten Sie es hier suchen.
    Aber dazu brauchten sie einen einsatzfähigen Voltago
     
    3.
     
    Als die Space-Jet das Schirmfeld durchstieß und der Planet Sharon sowohl optisch als auch ortungstechnisch von einem Moment zu anderen nichts mehr zu sehen war, befanden sich nur Perry Rhodan und die Zwillingsschwester an Bord. Mila und Nadja waren mit dem Expeditionsführer unterwegs zur TARFALA, einer winzigen Hoffnung wegen.
    Colounshaba hatte erklärt, daß es ihr mit einigem Aufwand möglich sei, das Wasser des Eissees zum Schmelzen zu bringen. Dann könne man mit dem Shift in die Tiefe tauchen.
    Aber wenn sich irgendwo dort unten ähnliche Anlagen wie auf dem Sampler-Planeten befänden, brachte sie das ohne Voltagos Unterstützung dennoch nicht weiter.
    Es ging also um den Versuch, den Kyberklon zu wecken. Mila und Nadja waren Rhodans einzige Hoffnung. Zwischen ihnen und dem Klon hatte sich eine besondere Beziehung herausgebildet.
    Wenn die beiden es nicht schafften, ihn aus
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