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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis
Autoren: Jason Dark
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unglaublichen Kämpfe gegeben hatte.
    Der Mann wohnte in London, ebenso wie sie. Er arbeitete bei Scotland Yard und war jemand, der sich um die unglaublichsten und unwahrscheinlichsten Phänomene kümmerte.
    Der Wolf schlabberte noch immer sein Wasser. Purdy wollte ihn saufen lassen und ging zurück in den Wohnraum. Als sie beim Betreten der Wohnung gestolpert war, hatte sie ihre Handtasche fallen lassen. In ihr steckte das Handy. Als sie die Tasche aufhob, fiel ihr ein, dass sie John Sinclair auch vom Festnetz anrufen konnte.
    Zuvor warf sie einen Blick auf die Uhr.
    Purdy verzog ihre Lippen, als sie sah, dass in wenigen Minuten die Tageswende anbrechen würde. Keine normale Zeit für einen Anruf. Bei John war es anders. Er gehörte zu den Menschen, die praktisch Tag und Nacht im Dienst waren, auch wenn er schon seine Ruhe brauchte wie jeder normale Mensch.
    »Okay, John, dann wollen wir mal sehen, ob du überhaupt zu Hause bist…«
    ***
    Ja, ja, es war immer so wunderbar, wenn man gerade eine Stunde im Bett lag, den ersten Tief schlaf erlebte und dann durch das nervige Telefon gestört wurde.
    So war es mir ergangen. Zudem stand ein Telefon auf meinem Nachttisch, und so hatte ich nur rüber fassen müssen. Wer rief an?
    Kein Witzbold, der andere Menschen um diese Zeit durch einen Anruf ärgern wollte. Meine Laune besserte sich schnell, als ich Purdys Stimme hörte.
    Und wenig später war ich hellwach, als ich den Grund erfuhr, weshalb sie mich anrief. Ich versprach, so schnell wie möglich bei ihr zu sein, denn auch ich war mehr als gespannt auf ihren Besucher. Um diese Zeit war London zwar nicht autofrei, aber ich kam recht gut durch und fand auch einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Hauses, in dem die Staatsanwältin wohnte. Purdy Prentiss hatte sich dort eine Eigentumswohnung gekauft.
    Auf dem Weg zum Haus begegnete mir niemand. Ich schaute an der Fassade hoch und sah oben das Licht im Flur brennen. Es schimmerte durch schmale Fenster, die es in jeder Etage gab. Ich schellte. Geöffnet wurde noch nicht sofort, denn zuerst hörte ich Purdys Stimme aus dem Lautsprecher an der Gegensprechanlage.
    »Ja bitte?«
    »Ich bin es. Dein untertänigster Diener, der selbst noch in der Nacht zu dir eilt.«
    »Dann werde ich meinem Diener doch so schnell wie möglich die Tür öffnen.«
    »Ich bitte darum.«
    Als das Summen erklang, schob ich die Haustür nach innen. Ich hätte die Treppe hochgehen können, war aber zu faul und stieg in den Fahrstuhl.
    Gespannt war ich schon, was mich bei der Staatsanwältin erwartete. Sie hatte am Telefon von einem weißen Wolf gesprochen, der plötzlich in ihrem Haus erschienen war. Sie wusste auch nicht, wie er hereingekommen war. Jedenfalls gab es ihn und Purdy hatte ihn mit in ihre Wohnung genommen, wo sich beide auch jetzt noch aufhielten. Von einer Furcht hatte Purdy nicht gesprochen. Sie und der Wolf schienen sich aneinander gewöhnt zu haben.
    Die Anspannung deutete sich, bei mir durch ein leichtes Magendrücken an. Ich wartete darauf, dem Tier zu begegnen, und überlegte schon jetzt, wie es mich behandeln würde. Die Tür des Lifts drückte ich auf - und sah Purdy Prentiss vor der offenen Wohnungstür stehen. Den Wolf entdeckte ich nicht. Ich sah nur sie. Sie hatte noch ihren dunkelgrünen Hosenanzug mit dem spitzen langen Ausschnitt an. Unter dem Oberteil trug sie ein neutrales T-Shirt in weißer Farbe.
    Sie kam mir einen Schritt entgegen und umarmte mich. Ihre Stimme hörte ich dicht an meinem Ohr.
    »Himmel, John, ich bin froh, dass du schon da bist.«
    »Ist es so schlimm?«, fragte ich leise lachend.
    »Nein, aber rätselhaft.«
    »Dann wollen wir mal schauen.«
    Ich war schon vorsichtig, als ich die Wohnung betrat. Purdys Besucher war nicht zu sehen. Er hielt sich nicht im Flur auf, und als ich fragen wollte, kam die Staatsanwältin mir zuvor.
    »Er wartet im Wohnzimmer.«
    »Aha.«
    Wir betraten es gemeinsam. Purdy hatte sich sicherheitshalber bei mir eingehängt, um ihrem Besucher keinen Grund für ein Misstrauen zu geben. Schon leicht angespannt betrat ich das Wohnzimmer und sah natürlich als Erstes ihn.
    Es war ein prächtiges Tier, das da auf uns wartete. Der Wolf hatte sich auf seine Hinterläufe gesetzt und starrte uns aus seinen hellen Augen an. Sein Maul stand halb offen. Darin war eine Zunge zu sehen, die sich leicht bewegte.
    Wir gingen nicht mehr weiter, und Purdy sagte nur: »Das ist er, John. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Warum?«
    »Schau mal, ob auch
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