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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis
Autoren: Jason Dark
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nicht entspannt, aber es ging ihr besser als noch vor einigen Minuten Sie konnte wieder normal durchatmen.
    Das Tier, mochte sie. Es rieb weiter seine Schnauze an ihren Knien. Bis es den Kopf anhob, sich aufrichtete und seine Vorderpfoten auf ihre Knie stellte. Dann schob er seinen Kopf nach vorn und drückte den Oberkörper gleich mit.
    Für Purdy Prentiss gab es kein Entrinnen mehr. Der Wolf schmiegte sich gegen sie und automatisch vergrub sie ihre Hände in das dichte, weiße warme Fell.
    Es geschah etwas, womit sie nie gerechnet hätte. Zwischen ihr und dem Tier entstand ein unsichtbares Band der Sympathie. Die Angst, das harte Herzklopfen und die Anspannung waren wie weggeblasen. Purdy empfand es wie ein großes Wunder, den Wolf wie ein Kind in ihren Armen zu halten.
    Es machte ihr nichts aus, als die Wangen gegen die ihren strichen. Sekundenlang überkam sie ein wunderbares Gefühl der Geborgenheit. Da hatte sie jemanden gefunden, der sie beschützte.
    »Was willst du denn?«, flüsterte sie mit heiserer Stimme. »Wo kommst du her, mein Freund? Wie bist du in das Haus gelangt? Hat man dich nicht gesehen?«
    Diese drei Fragen brannten ihr auf der Seele, denn es war wichtig für sie, Antworten zu finden, aber die konnte es für sie nicht geben. Das Erscheinen des weißen Wolfes war ein Phänomen, das sie akzeptieren musste.
    »Ja, ja«, murmelte sie und wühlte mit beiden Händen durch das samtweiche Fell. »Du bist ja der Beste, das weiß ich. Aber warum bist du gekommen? Und woher?«
    Das Tier gab eine Antwort. Es bestand aus einem leisen Knurren, das sich allerdings nicht gefährlich anhörte.
    Purdy glaubte nicht daran, dass der Wolf zu ihr gekommen war, um mit ihr zu spielen und sich streicheln zu lassen. Es musste andere Gründe geben, dass er sich ausgerechnet sie ausgesucht hatte. Und diese Gründe konnten mit ihrer Vergangenheit in Zusammenhang stehen. Sicher war sie sich jedoch nicht.
    Zum ersten Mal übernahm Purdy die Initiative. Sie fasste den Wolf an seiner Brust an und drückte ihn langsam zurück. Er hatte nichts dagegen, rutschte von ihren Knien und legte sich - wie ein wohlerzogener Hund - vor ihre Füße.
    Plötzlich musste Purdy lachen. Sie schüttelte sogar den Kopf und sprach ihren Besucher mit halblauter Stimme an.
    »Was ist nur los mit dir? Wer bist du?«
    Das Tier drehte den Kopf. Seine Blicke blieben auf die Frau gerichtet, als wollte es ihr dadurch etwas sagen, was sie aber nicht verstand. Hier ging etwas vor, was das normale Begriffsvermögen überstieg. Ihr war auch klar, dass sie nicht stundenlang hier im Sessel hocken konnte. Etwas musste passieren.
    Wenn sie sich darauf einließ, den Wolf wie einen Hund zu behandeln, dann kam ihr sofort eine Idee. Hunde hatten in der Kegel Durst und das war bei diesem Wolf bestimmt nicht anders. Ihre Furcht war gewichen und es gab keine Probleme, als sie sich langsam aus dem Sessel erhob und den Körper streckte.
    Der vierbeinige Besucher schaute ihr interessiert zu und hatte seinen Kopf dabei leicht angehoben. Purdy Prentiss überlegte, ob sie dem Tier einen Namen geben sollte. Aber zugleich dachte sie, dass dies nicht viel bringen würde, und so machte sie sich zunächst mal keine Gedanken über dieses Thema. Dafür verließ sie ihren Wohnraum, betrat den Flur und ging von dort in die Küche.
    Der Wolf folgte ihr und beobachtete sie. Er schaute interessiert zu, wie sie eine Schale aus dem Schrank holte und Wasser in sie einlaufen ließ. Purdy stellte die Schale auf den Boden.
    Genau darauf hatte der Wolf gewartet.
    Er hatte tatsächlich großen Durst und schlabberte das Wasserweg. Purdy Prentiss schaute lächelnd zu. Aber ihre Gedanken bewegten sich weiter.
    Was soll ich tun? Wie komme ich weiter?
    Sie wusste, dass dieser Besuch kein normaler war. Dahinter steckte etwas und ihr war klar, dass dieser Grund in ihrer Vergangenheit lag. Besser gesagt, in ihrem ersten Leben, das sie in Atlantis gelebt hatte. Es war zwar vorbei, aber trotzdem nicht vorüber, wie sie des Öfteren hatte erleben müssen. In bestimmten Abständen holte sie diese Zeit immer wieder ein und sie wusste auch, dass es das Phänomen der magischen Zeitreisen gab, die sie wieder zurück in diesen alten Kontinent vor seinem Untergang gebracht hatten.
    Allein komme ich nicht mehr weiter!, dachte sie. Ich muss mir irgendwo Rat holen.
    Lange musste sie nicht nachdenken. Es gab einen Mann, mit dem sie befreundet war und der oft an ihrer Seite gestanden hatte, wenn es diese
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