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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer
Autoren: Jason Dark
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Spaß. Vielleicht werden die Vorgänge von manchen so gesehen, aber ich habe dazu eine andere Meinung, und da hoffe ich, dich überzeugen zu können.«
    Sie hatte mit einem ernsten Unterton gesprochen, und ich fing schon an, mir meine Antwort zu überlegen, wurde jedoch gestört, weil der Kellner unser Essen brachte.
    »Jetzt bitte mal die Hände zur Seite nehmen, die Herrschaften.«
    Ich tat, was man von mir verlangte, und zielsicher stellte der Mann den gefüllten Teller auf den Untersatz aus Metall. Er wünschte uns einen guten Appetit. Ich tastete den Inhalt des Tellers mit dem Besteck ab. Dabei schaute ich mich auch um, ob einer der anderen Gäste vielleicht im Schein einer kleinen Flamme seinen Teller absuchte. Aber das kam hier nicht infrage. Es wäre in einem Lokal wie diesem ein Sakrileg gewesen.
    Ein Stück Fleisch, das sehr heiß war, dazu kamen Bohnen und kleine gegrillte Kartoffeln.
    Es passte zusammen und ich wollte probieren, wie gut hier die Steaks zubereitet wurden. Das Messer nahm ich in die rechte Hand, die Gabel in die linke und durchstieß mit den Zinken die Oberfläche des Fleischs.
    Ich schnitt hinein, spießte das Stück Fleisch auf und führte es meinem Mund entgegen. Auf halber Strecke hielt ich an. Da blieb die Hand mit der Gabel in der Luft hängen. Das hatte die Vampirin gesehen. »Was ist denn plötzlich los, John?«
    »Du wirst es nicht glauben, aber soeben hat sich mein Kreuz gemeldet…«
    ***
    In den folgenden Sekunden herrschte zwischen uns Schweigen. Ich wusste nicht, ob Justine tatsächlich überrascht war, aber sie fing leise an zu lachen.
    »Macht dir das einen so großen Spaß?«
    »Ja. Da hast du den Beweis, dass wir beide hier richtig sind.«
    Ich aß nicht mehr weiter. Das heißt, ich schob auch das erste Stück Fleisch von der Gabel und nahm sogar die Serviette ab. Es hatte sich nach außen hin nichts verändert, und doch war plötzlich alles anders geworden.
    Mein Kreuz hatte gespürt, dass in dieser Umgebung nicht alles mit rechten Dingen zuging. Etwas hatte sich in dieses Lokal eingeschlichen, das auf der anderen Seite stand. Ich fühlte mich wie unter Strom stehend. Im Gegensatz zu der Cavallo. Sie saß mir gegenüber und aß mit gutem Appetit.
    Das ärgerte mich irgendwie und ich fragte mit zischender Stimme: »Warum sind wir hier richtig?«
    »Warte es ab.«
    »Soll das heißen, dass ich es bald sehen oder erkennen werde?«
    »Genau das.«
    »Und weiter? Was ist mit den anderen Gästen?«
    »Sie werden es auch sehen!«
    Der Ärger über ihre Antworten stieg noch weiter in mir hoch. Am liebsten hätte ich die Cavallo gepackt und durchgeschüttelt, aber das war auch keine Lösung. Sie aß ruhig weiter, während ich mich steif hingesetzt hatte und versuchte, in der Dunkelheit so viel wie möglich zu erkennen. Es hatte sich nichts verändert. Ich sah die Gäste nicht, ich ahnte sie nur, doch ich wusste auch, dass ich mich auf mein Kreuz verlassen konnte und es mich nicht an der Nase herumgeführt hatte.
    »Gib dir keine Mühe, John. Du wirst es schon erleben. Es spielt nach seinen eigenen Regeln.«
    »Das Chaos?«
    »Kann man so sagen.«
    »Und es ist echt?«
    »Frag dein Kreuz. Die anderen Gäste haben es noch nicht gespürt, aber sie warten darauf.« Justine lachte. »Das gehört irgendwie zum Service hier.«
    »Hör auf. Das ist doch verrückt!«
    »Das kannst du sehen, wie du willst. Aber wer heute Gäste anlocken will, der muss schon etwas bieten.«
    Da mochte sie richtig liegen. Ich ärgerte mich trotzdem, denn ich nahm es nicht so locker wie sie. Andererseits hatte auch sie Bedenken, sonst hätte sie mich nicht in dieses Lokal geführt, und ich wollte von ihr wissen, wie oft sie schon hier gewesen war.
    »Einige Male, John. Es ist doch ein wunderbarer Ort. Hier ist es dunkel, noch besser, man hat seine Ruhe, und selbst ich falle nicht auf. Kann ich es noch besser haben?«
    »Du wohl nicht.«
    »Genau.«
    Ich hatte das Gefühl, dass in meinem Körper eine andere Person steckte. Hier lief einiges schief, ich konnte nicht mehr ruhig sitzen und drehte mich von einer Seite auf die andere, ohne jedoch etwas sehen zu können.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Bewegungen innerhalb des Lokals erkannte. Es waren Schatten, die sich zwischen den Tischen bewegten und auch von anderen Gästen entdeckt worden waren.
    Aus dem Hintergrund hörte ich eine Männerstimme. »Ha, unsere Feinde sind wieder da.«
    »Ja, die Wesen der Nacht.«
    »Willkommen, Gespenster der
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