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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen
Autoren: Jason Dark
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Eingangstür im Hausflur stehen und lehnte sich gegen die Wand. Die Welt draußen lag hinter ihr. Sie hätte jetzt das Gefühl haben müssen, sich in Sicherheit zu befinden, aber das wollte bei ihr nicht aufkommen. Noch immer dachte sie an die geheimnisvollen Stimmen in ihrem Kopf, und die würden sie nicht nur draußen erreichen, sondern überall, wo sie sich aufhielt. Auch in einem Hausflur oder später in der Wohnung.
    Cleo hätte sich gern von dem Gedanken befreit, was sie nicht wirklich schaffte. Sie schleppte ihn mit sich herum, als sie die Treppe hochstieg, um die zweite Etage zu erreichen.
    Cleo kam sich vor wie um Jahrzehnte gealtert, als sie zu ihrer Wohnung hochging. Es lag an dem, was sie erlebt hatte. Das war nicht normal. Sie fühlte sich als Opfer einer anderen Macht, gegen die sie nichts unternehmen konnte, weil sie nicht zu fassen war. Die lauerte im Hintergrund und schlug zu, wann immer sie wollte. Endlich hatte sie die zweite Etage erreicht. Das Flurlicht erlosch, Cleo stand im Dunkeln und suchte in ihrer Manteltasche nach dem Schlüssel. Als sie ihn gefunden hatte, schaltete sie das Licht wieder ein und ging auf eine der drei Türen zu, denn hier oben befanden sich drei kleine Wohnungen.
    Wenig später trat sie in den kleinen Flur und stellte fest, dass ihr Herz wieder schneller klopfte. Es war keine Gefahr erkennbar, aber das war auch in der Gasse so gewesen. Sekunden später schloss sie die Tür hinter sich.
    Eine große Wohnung konnte sie sich nicht leisten. In London waren die Mietpreise schon pervers hoch. Die ließen sich durchaus mit denen in Paris vergleichen. Ein Zimmer und zwei Kammern. In einer davon stand Cleos Bett. In der anderen befand sich eine Dusche neben der Toilette. Eine mit einem Lochgitter versehene Öffnung unter der Decke - sorgte für etwas Lüftung.
    Viele Möbel passten in den Wohnraum nicht hinein. Zu ihm gehörte noch eine Kochstelle direkt neben dem Waschbecken. Cleo hatte dort einen Kocher aufgestellt und auf einem Regal stand die alte Mikrowelle, die sie von einer Freundin geschenkt bekommen hatte.
    Um diese Zeit musste sie nichts mehr essen. Dafür etwas trinken. Auch der Kühlschrank war kleiner als normal, war jedoch groß genug für das, was sie benötigte: Wasser, einige Fertiggerichte aus der Diätküche, denn als Künstlerin achtete sie sehr auf ihre Figur. Ihr ganzer Stolz war ein breiter, sehr bequemer Sessel, den sie mal für wenig Geld auf dem Flohmarkt gekauft hatte. Freunde hatten ihr das Ding in die zweite Etage geschleppt. Wenn sie dort saß, fiel ihr Blick auf den alten Fernseher. Eigentlich hatte sie sofort ins Bett gehen wollen. Sie brauchte die Ruhe, denn am nächsten Abend war wieder Vorstellung, und sie spielte nun mal eine der Hauptrollen.
    Das Sitzen tat ihr gut. Cleo hatte das Gefühl, von dem Sessel umschlungen zu werden. Zum ersten Mal seit längerer Zeit konnte sie wieder lächeln. Dass sie ihren Mantel noch nicht abgelegt hatte, störte sie nicht. Sie hatte einfach keine Lust, aufzustehen, und gab sich den ersten Schlafwellen hin, die unsichtbar auf sie zurollten. Es tat gut, sich entspannen zu können, die Stimme und die Glieder zu schonen und nicht mehr an das zu denken, was sie so durcheinandergebracht hatte.
    Es war vorbei und…
    Etwas störte sie. Es waren keine Stimmen, sondern Bewegungen in ihrer Nähe. Cleo hielt die Augen offen, blickte nach vorn und auf die Wand über der Glotze. Da war etwas!
    Ein Huschen, ein Zucken, ein schwaches farbiges Spiel aus Licht und Schatten. Als wollte ihr jemand einen Film zeigen und hätte sich dafür die Wand ausgesucht. Zuerst ließ sie das alles geschehen. Sie dachte auch daran, dass ihr die Fantasie einen Streich spielte, aber dann veränderten sich die Dinge.
    Diese abstrakten farbigen Bilder huschten nicht mehr ineinander, sie blieben jetzt getrennt, und das war der Moment, als Cleo aus den Augenwinkeln die anderen Bewegungen rechts und links wahrnahm, sodass sie gezwungen war, den Kopf zu drehen, um herauszufinden, was dort ablief.
    Ja, es war unglaublich und stimmte trotzdem. Es war keine Einbildung. Auch über die anderen Wände des Zimmers huschten diese farbigen Flecken, die einfach nicht zur Ruhe kommen wollten, wie sie dachte. Sie irrte sich.
    Die Bewegungen verlangsamten sich. Nichts zuckte mehr. Nichts huschte. Plötzlich sah sie die Bilder an den Wänden. Fest, ohne sich zu bewegen, farbig, irgendwie auch blass.
    Ihre Augen weiteten sich in einem ungläubigen Staunen. Das waren
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