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1667 - Die Früchte des Wissens

Titel: 1667 - Die Früchte des Wissens
Autoren: Unbekannt
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nicht erst.
    Statt dessen wandte er sich wieder der ExoÖkologin zu. „Du hörst ja selbst. Ich erwarte von dir Mitarbeit, Cessie. Bringe mir Analysen, was die Ökologie von Canaxu angeht.
    Keinen unqualifizierten Schwachsinn."
    „Den Schwachsinn redet ein ganz anderer", antwortete die kleine Frau tonlos. „Ich halte mein Veto aufrecht. Laut Gesetzestext des Galaktikums verbiete ich hiermit die Landung auf Canaxu, und zwar für den Ablauf von drei Tagen."
    In der Zentrale brach Tumult los. Und hätte sich der Arkonide nicht vor sie gestellt, er hätte für seine Leute nicht garantieren mögen. Atlans Augen tränten vor Erregung. Mehr jedoch war ihm nicht anzusehen, als er die Stimme hob: „Logbuch der ATLANTIS! Offizieller Eintrag des Expeditionsleiters! Die ExoÖkologin Cessie Briehm verbietet unsere Landung auf dem Planeten Canaxu. Kraft meiner Befugnisse setze ich das Verbot außer Wirkung. Die Landung findet statt.
     
    8.
     
    Der Turm Auch wenn es nicht so aussah, war das Land Zuun doch viele Kilometer entfernt.
    Zwischen dem Gebirge und dem ersten Grünstreifen lag ödes Gebiet ohne Pflanzenwuchs, mit nichts als pulvrigem, verdorrtem Untergrund. Hier Hapts Spuren zu suchen war aussichtslos. Dazu blies der Wind zu stark. Doch Niisu konnte sich denken, daß der Weg des anderen genauso wie sein eigener zur Baustelle führte. Wer die Frucht des Gebirges gegessen hatte, konnte gar nicht anders.
    In lockerem Trab legte er die freie Strecke rasch zurück. Das grüne Band, das er gesehen hatte, wuchs rasch zu einer lebendigen Mauer aus Urwaldriesen und unglaublich dichtem Unterholz. Wenn es dort so gefährlich war, wie der erste Blick ihm sagte -- und daran zweifelte Niisu nicht -, durfte er nicht einfach eindringen. Vielmehr mußte er die Frucht des Landes vorher finden.
    Der Nomade bewegte sich entlang der Waldgrenze nordwärts. Und es dauerte keine zehn Minuten; dort im Boden tat sich eine kleine Senke auf. Er fühlte regelrecht, daß dort unten etwas wuchs, tief in der Erde, eine unscheinbare Wurzel. Aber eine Wurzel, die er nötig hatte. Niisu konnte riechen, daß sie da war. Da er kein Werkzeug besaß, grub er sie mit bloßen Händen aus. Auch ein Messer stand ihm nicht zu Verfügung. So versuchte er, die harte Schale mit den Zähnen aufzubrechen, ohne daß zuviel vom Inneren verlorenging. Der Nomade kaute lange Zeit auf den farblosen, trockenen Brocken herum, bis sich von seinem Magen aus die Wärme über den ganzen Körper ausbreitete.
    So war es immer.
    Niisu verschlief den ganzen Tag. Und weil er in der Nacht ohnehin nichts anfangen konnte, wühlte er sich ein bißchen tiefer in den Mull und hängte die Stunden bis zum Morgengrauen daran.
    Das Land Zuun: Tödliches Dickicht ohne Zwischenraum, denn jede Lichtung wird so hart umkämpft wie Beute. Tausend Schlingbäume in hundert Metern Umkreis und die Urwaldriesen, die als einzige dem Überlebenskampf auf lange Sicht trotzen ... Denn sie sind nicht nur Teil des Kampfes, sondern der Kampf findet auf ihnen statt. Millionen giftiger Insekten, Millionen fleischfressender Blüten, die einen Trepecco-Nomaden schneller verschlingen, als es ein Teich mit glitzerndem Wasser könnte.
    Die Geräusche der Nacht entsprangen dem Urwald oder dem Gebirge. Dies jedoch war Niemandsland. Er befand sich in Sicherheit.
    Der immerwährende Niederschlag, die stickige Luft... Die Astgabeln, die dem Schläfer kaum mehr Sicherheit bieten als der Erdboden selbst... Ein smaragdenes Band - aus der Entfernung. Die Hölle aber für jenen Wanderer, der sich ins Land Zuun begibt...
    Niisu erwachte, ohne wirklich gekräftigt zu sein. Gewiß hatte die Frucht in ihm neue Zuversicht geweckt. Aber genauso sicher war, daß es um seine Überlebenschancen schlecht stand; ohne Werkzeug, ohne Vorrat. Doch im Herzen des Landes wuchs der Turm. Er konnte nicht dagegen ankämpfen, weil es seine Bestimmung war. Hatte ein Nomade Angst vor dem Jenseits-Land? Warum also diese würdelose Furcht? Und hinzu kam, daß auch Hapt sich ins Land Zuun begeben hatte, daran zweifelte er keine Sekunde.
    Niisu näherte sich der Waldgrenze mit besonderer Vorsicht. Dort, wo sich ein brauner Ton in den grauen Boden mischte, fing der Bereich fruchtbarer Erde an.
    Ohrenbetäubendes Zirpen und Rauschen umfaßte ihn, durchdrungen vom Bersten fester Hölzer. Hundert Meter weit in den Himmel reichte der Wald. Um die höchsten Kronen noch sehen zu können, legte Niisu den Kopf weit in den Nacken. Aber nicht lange, denn je näher
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