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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery
Autoren: Unbekannt
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würde. Ich hatte versucht, die Schreckensbilder in mir weit wegzuschieben, die das überlagerten. Bilder von einer Hölle mit glühenden, strahlenden und verhexten Nebeln, in denen die Dämonen auftauchten, deren Seufzer ich gehört hatte, und die auf mich eindrangen, mich quälten, mich anknabberten und langsam auffraßen.
    Und glaubt mir, damit meinte ich nicht nur meinen Körper.
    Datarung grinste weiter, feuerte in die Luft und stieß ein Triumphgeheul aus. Ich erhielt einen Stoß in den Rücken und landete in seinen Armen. Als ich mich abstieß und umdrehte, sah ich sie alle auftauchen, einen nach dem anderen. Und jeder machte ein so erstauntes Gesicht, wie ich es wohl im ersten Moment gezeigt hatte. „Freiheit!" schrie Datarung. „Leute, wir sind draußen! Der Teufel mag wissen, wo. Aber wir sind aus dem verfluchten Labyrinth heraus!"
    Er juchzte und feuerte noch einmal. Und ich kann mir nicht helfen. Ich wußte ebensowenig wie er und alle anderen, wo wir jetzt plötzlich steckten -aber die Garbe aus Datarungs Karabiner kam mir so vor, als sei sie das lauteste Geräusch, das diese Welt jemals gehört hatte.
    Alles war still. Kein Wind ging, und nichts bewegte sich - nichts außer uns. Der Himmel war klar und blau, eine gelbe Sonne wärmte mit ihren Strahlen die buschbewachsene Ebene, eine Tundra ohne jetzt schon erkennbare Fauna. „Wo sind wir gelandet?" fragte Poulkar, der als letzter gekommen war, aber als einer der ersten die Sprache wiedergefunden hatte. „Nicht auf Noman", antwortete ich. „Das steht fest."
    „Und wir leben, oder?"
    War es eine Feststellung von Zimmo, oder war es eine Frage? Was sollte ich davon halten?
    Was sollte ich von diesem ganzen Spuk hier halten?
    Entweder waren wir jetzt auf einem Planeten, wie er für unsere terranischen Vettern nicht besser geeignet sein konnte, oder wir saßen irgendwelchen Spiegelungen, Tricks oder Spielchen auf, die mit unseren Sinnen getrieben wurden. „Ich kann nichts Ungewöhnliches orten", verriet uns Nounser, der Tüftler. Es gab nichts, das er nicht konnte, jedenfalls solange es sich um technische Systeme handelte, speziell um unsere Kampfanzüge und deren Systeme. Er hatte die auf Noman angerichteten Schäden bei seinem Anzug ganz behoben. „Keine künstliche Energieentfaltung, keine Anomalien, kein Funkverkehr oder sonstwas, das auf eine technische Zivilisation schließen lassen könnte."
    Sein rechter Mundwinkel zuckte. Es fiel mir auf, weil Nounsers Gesicht sonst wie aus Wachs gegossen aussah - inklusive der Narben, versteht sich. Er schloß für einen Moment die Augen.
    Ich hätte dem keine weitere Bedeutung geschenkt, wenn ich nicht selbst plötzlich zum erstenmal das Gefühl gehabt hätte, neben mir zu stehen. Genauer gesagt, sah ich Nounser und die Truppe, die auf meine Befehle warteten, aber ich sah sie so, als ob ich zwei Meter neben mir stünde, aus dieser unwirklichen, schrägen Optik.
    Es war schnell wieder vorbei, und... (... und verdammt, holt mich die Erinnerung daran jetzt ein? Genügt auf einmal schon der Gedanke daran, um es wieder erleben zu müssen? Marghae, Tittria, Zyra, Kouku und Mattrasan, haltet mich fest! Ich treibe davon, weg zur Seite. Ich sehe alles wie aus einer wahnsinnig schnellen Umlaufbahn. Ich sehe alles wie...
    Es ist vorbei, tote Schwestern und Brüder. Es ist noch einmal vorbeigegangen. Aber wie oft wird es das noch?) Der Spuk war so schnell wieder fort, wie er gekommen war. Wir sahen uns nicht in die Augen, so als hätte jeder Angst, im Blick des Kameraden die eigene Unsicherheit wiederzufinden. „Ich schätze", sagte ich, „daß wir uns hier erst einmal nach einem geeigneten Lagerplatz umsehen sollten, bevor wir uns weiter darüber Gedanken machen, wo wir sind und wie wir zur BASIS zurückfinden."
    „Und ich schätze", knurrte Krellin, „daß wir uns so bald wie möglich nach etwas Eßbarem umsehen sollten. Denn lange kann ich meinen knurrenden Magen nicht mehr mit leeren Versprechungen hinhalten." Er griff in eine Tasche seiner dreckverschmierten und verrußten Kampfmontur und holte einen Konzentratwürfel heraus. Er steckte ihn sich in den Mund, schloß kurz die Augen und würgte. „Und mit dem Zeug erst recht nicht."
    „Hast du schon irgendwo Rinder gesehen?" fragte ich gereizt. „Glaubst du, wir anderen wären satt? Wir können vielleicht mit Glück Nager oder andere kleine Viecher finden und erlegen. Größere Tiere können nicht von den dürren Büschen hier leben. Aber wer mir einen Ochsen
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