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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod
Autoren: Dämonenkiller
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verschwand. Gleich darauf versetzten sich Astaroth und Dolfo mit den vier Schweinemenschen weg.
    Viviana schleppte sich in ihre Hütte zurück. Dort saß sie japsend in einem alten Sessel, aus dem die Metallfedern ragten. Selbst die kleinste körperliche Anstrengung setzte Viviana zu. Sie brauchte unbedingt einen starken, gesunden, jungen und schönen Körper. Sie warf den Puppenkopf in die Ecke.
    Draußen trommelten und tanzten die Macumba.

    Ich hörte ein Knistern und leises Zwitschern. Als ich nach oben schaute, sah ich ein Irrlicht in den unteren Ästen eines Affenbrotbaums. Olivaro hatte mir mitgeteilt, daß mich ein Irrlicht leiten würde. Doch zuerst galt es einmal, mit dem Kommandostab ein Magnetfeld ausfindig zu machen und mit dem magischen Zirkel abzustecken. Ich ließ das Irrlicht warten und beendete die Arbeit, die ich bereits begonnen hatte.
    Dann folgte ich dem grünlich und bläulich flackernden Irrlicht. Es zwitscherte mehrmals ungeduldig. Irrlichter waren Erddämonen von einer minderen, fremdartigen Intelligenz. Sie waren von sich aus weder gut noch böse, eben kleine Elementargeister. Aber Dämonen vermochten sie leicht für ihre Zwecke einzuspannen, und man konnte mit nachgemachten oder speziell präparierten Irrlichtern Überraschungen erleben.
    Der Botanische Garten war mehrere Quadratkilometer groß. Das Irrlicht führte mich flackernd durchs Gestrüpp und über Stock und Stein, doch kaum je einen Pfad entlang. Olivaro mußte es nötig haben, wenn er sich derart versteckte. Ich merkte mir die Richtung, in der mein Magnetfeld war, aber meine Hoffnung, es im Notfall benutzen zu können, sank. Bis ich dahin gelaufen war, hatten mich die Dämonen zehnmal am Kragen.
    Endlich erreichten wir eine Grotte. Im bleichen Mondlicht und im Widerschein der Lichtglocke über Rio bemerkte ich eine auf der Bank an einem künstlichen Seerosenteich sitzende Gestalt. Es waren noch zwanzig Minuten bis Mitternacht. Das Irrlicht fiepte und zirpte. Dann flog es davon.
    Bis jetzt war ich im Garten noch keiner Menschenseele begegnet. Die Dämonen hatten sich für ihr Treffen freie Bahn geschaffen. Ich näherte mich dem Sitzenden. Seine Ausstrahlung war unverkennbar dämonisch. Ich war jetzt ziemlich schmerzfrei. Soweit es mir die tastenden Fingern verraten hatten, trug ich zumindest noch keine Schweineschnauze im Gesicht. Mit geschärften Sinnen spähte und lauschte ich.
    „Olivaro?"
    Der Kopf des Sitzenden drehte sich um 180 Grad. Das war einer von Olivaros Scherzen. Sein bleiches Gesicht mit den spitz in die Stirn wachsenden Haaren schaute mich an. Olivaro zeigte sich mir in einer Gestalt, in der ich ihn in diesem Leben schon seit längerer Zeit kannte.
    „Du bist pünktlich, Dorian. Versteck dich in der Grotte. Wenn Astaroth kommt, fallen wir über ihn her." Olivaro lachte mißtönig. „Die Schwarze Familie wird sich meinen Kopf teuer verdienen müssen. "
    „Ich bin schwer krank, Olivaro. Ich habe den magischen Keim in mir. Man will mich in einen Schweinemenschen verwandeln."
    Ich erzählte Olivaro, was vorgefallen war.
    Olivaro schloß die glimmenden Augen. Er konzentrierte sich. Er wirkte frischer, als Coco und ich ihn im Hotel erlebt hatten, und er war auch nicht so abgerissen. „Schau mich an", fuhr Olivaro dann mit beschwörender Stimme fort. „Es dauert noch eine Weile, bis Astaroth eintrifft. Nicht allein, aber ich kann nicht genau feststellen, wer alles bei ihm ist. Die Zeit reicht."
    Olivaros Kopf drehte sich wieder um 180 Grad. Dann teilten sich die Haare an seinem Hinterkopf. Wo sich vorher ein Knochengesicht befunden hatte, sah ich jetzt nur noch eine gestaltlose Fleischmasse mit zuckenden Nervenenden, wulstig und vernarbt. Es war ein Horrorgesicht, das die schlimmsten Bilder von Gesichtsverletzten in den Schatten stellte.
    Obwohl Olivaro in dieser Fratze keine Augen hatte, fühlte ich mich angestarrt. Olivaro hob die Arme, und auch seine Hände drehten sich. Er kam auf mich zu und legte mir die Hände auf. Dabei murmelte er Worte in der Sprache von Malkuth.
    Ich spürte, daß eine Kraft auf mich überging, und ich wußte, daß ich geheilt war. Das war alles. Es gab keine spektakuläreren Vorkommnisse. Die Haare schlossen sich wieder über den Fleischwülsten mit den Narben dazwischen. Olivaros Kopf drehte sich. Er wandelte sich um.
    „Der magische Keim ist von dir genommen, Dorian. Ich habe dir wieder einen Gefallen erwiesen. Jetzt steh du mir bei."
    „Natürlich."
    Ich eilte in die finstere
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