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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem
Autoren: Unbekannt
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bewegten Hologramme zu folgen. Seine Augen begannen zu schmerzen, aber er vermochte nicht, sie zu schließen. Wie gebannt starrte er auf die vielen fremdartigen Eindrücke.
    In einem Anfall plötzlicher Hilflosigkeit streckte er die Arme aus und hielt Qeyonderoubo die .Translatormaske entgegen. „Nimm sie! Sie gehört mir nicht."
    „Du darfst sie behalten", verstand er die Worte auf interkosmo. „Einst hat sie Vougasiura gehört, dem Gefährten Naonounaneds. Die Maske erzählt, daß er nicht mehr am Leben ist. Aber Naonounaned lebt. Du wirst mit ihr sprechen können."
     
    *
     
    Die Sinne des Terraners rebellierten. Der gekrümmte Boden des Raumes verzerrte die spärliche Einrichtung und die Wannen zusätzlich. Die vielen Hologramme wirkten verschwommen wie ein Meer sich rasch ineinander verschiebender Farben. Die Gestalten darin bewegten sich hektisch. Nur die Augen eines Arcoana konnten etwas damit anfangen.
    Für Bully war es, als befände er sich auf dem schwankenden Untergrund eines in Seenot geratenen Schiffes. Die unterschiedlich gefärbten Hinterleibshüllen der Arcoana nahmen sich wie Fische in einem ständig sich verquirlenden Ozean aus. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die vielfältigen Sinneseindrücke. Bei der unterschiedlichen Farbgebung der Hüllen handelte es sich vermutlich um Rangunterschiede. Bei seiner Annäherung bewegten sich mehrere der Hinterleiber in der Art einer Begrüßung. Der Rest der großen Körper regte sich nicht.
    Bully maß die Arcoana mit den Augen ab. Ihre Länge betrug etwa drei Meter, gut ein Drittel mehr als der Arachnoide, den sie in NGC 1400 gefunden hatten.
    Qeyonderoubo führte den Terraner bis zum Zentrum der sinnverwirrenden Örtlichkeit, wo es unmittelbar neben dem tiefsten Punkt des Bodens zwei Mulden gab, eine große und eine kleinere. „Qeyonderoubo möchte dir den Kommandanten dieses Schiffes vorstellen. Sein Name lautet Xhanshurobar."
    Die Mundzangen des Arcoana sangen ein Willkommen, und der Terraner gab es auf interkosmo verbal zurück. Damit war die Kommunikation mit dem Schiffsführer vorerst beendet.
    Qeyonderoubo ließ sich in seiner Mulde nieder. Sein Körper verschwand teilweise in den heftig wogenden Hologrammen, und Bully glaubte für einen Augenblick, den Doppelstern und mehrere seiner Planeten zu erkennen. „Setze dich zu mir, Reginald Bull", klang es aus dem Translator. Qeyonderoubo drehte sich so, daß er den Terraner voll im Visier hatte. Bully folgte der Einladung und setzte sich auf den warmen, aber unbequemen, weil gekrümmten Boden. Er hängte die Maske an seinen Gürtel zurück und starrte den Arcoana aus brennenden Augen an. „Das Wesen namens Myles Kantor hat mir bereits begreiflich gemacht, daß es beinahe zu einem schwerwiegenden Mißverständnis gekommen wäre", fuhr Qeyonderoubo fort. „Wir können es uns nicht erklären. Erleichterung beherrscht uns, jetzt, da wir sicher wissen, daß ihr nicht zu den unseligen Sriin gehört."
    „Es tut uns leid. Ich selbst trage einen Teil der Schuld, daß es beinahe einen Kampf gegeben hätte", sagte der Terraner. „Du hast recht. Wir sind keine Sriin, wir sind Terraner und Angehörige anderer Völker aus der Galaxis Milchstraße, die hierhergekommen sind, weil sich hier die Ursache einer großen Bedrohung befindet. Doch dazu später."
    In seinem Innern stritten sich zwei Geister. Der eine mahnte ihn, sofort zum wichtigsten aller Punkte zu kommen, nämlich zur Ursache für die Hyperraum-Parese und alle damit zusammenhängenden Erscheinungen. Der andere schob dieses Anliegen weit in den Hintergrund und hielt ihm vor Augen, daß diese erste Begegnung mit Vertretern eines so hochstehenden Volkes viel zu kostbar war und profane Dinge wie die Tote Zone ein paar Stunden warten konnten.
    Dieser zweite Geist siegte. Und Bully hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei. Im Laufe seines langen Lebens hatte er genug Erfahrungen mit Extraterrestriern sammeln können, um eine solche Situation einigermaßen sicher beurteilen zu können. „Aber wir kennen die Sriin, die sich als Run bezeichnen", fuhr er fort. „Von uns haben sie den Namen Ennox erhalten."
    Qeyonderoubo bewegte sich heftig, seine Mundzangen rieben rasend schnell aneinander. Ihr Singen steigerte sich zu einem Stakkato. „Die Sriin haben auch euch gequält?" rief der Arcoana. „Welches Volk haben sie noch nicht in den Wahnsinn. getrieben ?"
    „Keines. Nein, ich denke, du täuschst dich in den Run. Sie sind nicht die Sriin.
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