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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe
Autoren: Jason Dark
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geht.«
    »Sie muss sich langsam daran gewöhnen, dass ihr Sohn Johnny kein Kind mehr ist.«
    Ich hob die Schultern. »Sag das mal einer Mutter. Da rennst du gegen eine Wand.«
    Er winkte ab. »Die Sache ist ja gut abgelaufen, auch für Skip Tandy. Weißt du, ob Johnny noch Kontakt zu ihm hält?«
    »Ich denke schon. Die beiden haben zu viel erlebt. Ich hoffe nur, dass Skip seinem Studium als Zeichner weiterhin treu bleibt und dass das Erscheinen des Rächers ein Einzelfall gewesen ist.«
    »Abwarten.«
    Das mussten wir auch an diesem Vormittag, denn wir hatten so gut wie frei. Es gab keinen Einsatz, um den wir uns kümmern mussten, und wir hatten schon darüber nachgedacht, bei Luigi, dem Italiener an der Ecke, zum Lunch zu gehen.
    Das hatten wir auch Glenda Perkins gesagt, die in unserem Büro erschien.
    »Na, was ist? Sollen wir jetzt schon gehen?«
    »Hast du denn Hunger?«
    »Ja«, gab sie zu, »einen kleinen Salat könnte ich schon vertragen.«
    »Dann kannst du ja mal anrufen und einen Tisch reservieren. Kommst du auch mit, Suko?«
    Er nickte. »Ich will mal nicht so sein, da ist es gemütlicher als hier.«
    »Meine ich auch«, sagte Glenda Perkins, die noch einen Blick auf das Fenster warf, hinter dessen Rechteck sich ein trüber Herbsttag zeigte, mit einem Himmel, dessen Wolken sehr tief hingen, aber noch nicht abregneten. Das würde vielleicht erst gegen Abend der Fall sein.
    Ich machte es mir bequem und legte die Beine auf den Schreibtisch.
    Beamtenhaltung, hatte Suko mal dazu gesagt. Das störte mich nicht, mir gefiel es einfach und entspannte mich.
    Im Vorzimmer sprach Glenda, um den Tisch zu reservieren, und nach dem Telefonat erschien sie wieder im Büro. Sie hatte sich für ein graues Strickkleid als Outfit entschieden. Um es farblich aufzupeppen, hatte sie eine Kette aus dicken roten Holzperlen um den Hals gehängt. Da wirkte das Grau gar nicht mehr so trist.
    »Na, wann können wir hin?«
    »Gar nicht, John.«
    Das war eine Tatsache, die mich schon überraschte. »Warum das denn nicht?«
    »Er hat keinen Tisch mehr frei. Das gesamte Lokal ist für heute angemietet worden. Eine Großfamilie feiert Geburtstag. Da ist nichts zu machen, Freunde.«
    »Mist.« Ich nahm die Beine vom Schreibtisch. »Was schlägst du als Alternative vor?«
    »Fast Food? Mal wieder in einen Hamburger beißen?« Sie sah meinen verzogenen Mund. »Sei nicht so überheblich. Die Hamburger sind besser als ihr Ruf.«
    »Woher weißt du das?«
    »Habe ich gelesen. Und diesen Bericht haben unabhängige Fachleute geschrieben.«
    »Okay, ich glaube dir.« Dann fragte ich Suko. »Was ist denn deine Meinung?«
    »Ich muss nichts essen. Aber wenn ihr unbedingt wollt, dann…«
    Ja, dann meldete sich das Telefon im Vorzimmer. Glenda huschte hinein, um abzuheben.
    Suko meinte: »Wir können ja auch zu einem Landsmann von mir gehen. Da müssen wir nur ein paar Schritte weiter laufen.«
    Ich war dafür. »Ist auch kein Problem.«
    Zugleich hörte ich, wie Glenda sagte: »Keine Sorge, ich verbinde Sie. Einen Moment noch, Frau Radix.«
    Ich bekam große Ohren. Frau, hatte Glenda gesagt? Das hörte sich nach Deutschland an. Ich kannte zwar einige Personen in diesem Land, aber eine Frau Radix war nicht dabei.
    Deshalb war ich gespannt, was auf mich zukam, und hob ab, als es bei uns summte.
    »Sinclair…«
    Zunächst war nur ein schweres Atmen zu hören. Dann die Frage: »Sie sind wirklich John Sinclair, dieser Geister-Jäger?«
    »Ja, der bin ich. Und wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Ellen Radix. Ich muss Sie unbedingt sprechen. Ich bin extra von Hamburg aus nach London geflogen.«
    »Dann hat das bestimmt einen Grund.«
    »Das ist wohl wahr. Es geht um Leben und Tod. Und der Tod hat bereits zugeschlagen.«
    Ich glaubte ihr. Man lernt es mit der Zeit, herauszufinden, ob ein Mensch lügt oder nicht.
    »Von wo rufen Sie an?«, wollte ich wissen.
    »Ich bin bereits unten in Ihrem Gebäude. Man hat mich von hier telefonieren lassen.«
    »Gut, dann werde ich Sie abholen lassen.«
    »Danke, ich danke Ihnen sehr.«
    Glenda hatte mitgehört. Sie stand wieder auf der Türschwelle und nickte mir zu. »Okay, ich gehe. Ich bin selbst gespannt, was die Frau aus Hamburg hierher getrieben hat.«
    »Ja, ich auch.«
    Als Glenda verschwunden war, beugte sich Suko vor und grinste mich an. »Ein neuer Fall?«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn ich auf meine innere Stimme höre, dann glaube ich das schon.«
    »Na ja, da bin ich mal gespannt…«
    ***
    Es vergingen
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