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1642 - Der Planet der Ennox

Titel: 1642 - Der Planet der Ennox
Autoren: Unbekannt
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Rhodan hatte sich ins Bordobservatorium der ODIN zurückgezogen. Er befand sich in einem Raum, der 16 Meter lang, breit und hoch war. Mitten in diesem quadratischen Würfel schwebte er auf einem unsichtbaren Antigravsockel und ließ noch einmal das Wunder von Mystery auf sich wirken.
    Die Entscheidung war gefallen, alle Anordnungen waren gegeben. In der Zentrale war er jetzt überflüssig. Norman Glass steuerte die ODIN auf ihren neuen Kurs, während die PARACELSUS bereits den Heimweg zur Milchstraße angetreten hatte.
    Perry Rhodan war nicht allein. „Es ist phantastisch, nicht wahr?" sagte Mertus Wenig. Er drehte sich neben Rhodan einmal um 360 Grad, richtete den Blick nach oben und unten. „Ich hätte mir nie träumen lassen, daß es so etwas gibt."
    Der Hauptsyntron der ODIN hatte die Projektion auf Rhodans Bitte hin aus dem aufgenommenen Datenmaterial erstellt. Die beiden Männer kamen sich vor wie am Ort des Urknalls selbst.
    Eine Kugelschale aus Formenergie, die den würfelförmigen Raum ausfüllte, diente als Bildträger. Es war wie auf Mystery, der inzwischen schon weit hinter der ODIN lag - nur eben viel kleiner und bescheidener. „Ein noch unvollständiges Modell des Universums", sagte Rhodan leise, fast andächtig, während er den Blick über die vom Syntron statisch dreidimensional dargestellte Abbildung der Sterne und Galaxien schweifen ließ. „Wo sonst könnte sein Mittelpunkt liegen als dort, wo das Universum vor 20 Milliarden Jahren geboren wurde - vielleicht aus der zur Singularität komprimierten Masse eines vorangegangenen Universums?"
    „Jedenfalls war es der Anfang unserer Zeit", sagte Wenig. „Alle Materie und Strahlung war zu beinahe unendlicher Dichte zusammengepreßt und auf Temperaturen von vielen Milliarden Grad aufgeheizt. Als der gewaltige Blitz mit seinem Donnerschlag den Beginn unseres Universums einläutete, herrschte eine Ultrahitze von zehn hoch 32 Grad Kelvin. Die Dichte der Urmasse betrug zehn hoch 94 Gramm pro Kubikzentimeter. Raum, Zeit und Strahlung, vorher nicht unterscheidbar, trennten sich voneinander. Die Gravitation spaltete sich von der sogenannten Superkraft ab, die danach noch drei Kräfte - den Elektromagnetismus, die starke und die schwache Kernkraft - in sich barg. Eine Sekunde nach dem Urknall, Perry, eine Sekunde, wurden die Nukleonen fixiert, wurde die Umwandlung zwischen Protonen und Neutronen gestoppt. Die Elementarteilchen waren also schon entstanden.
    Und bis zur Bildung der ersten Galaxien aus dem Urknall dauerte es nicht mehr als ..."
    Rhodan lachte und legte dem Chefwissenschaftler eine Hand auf die Schulter. „Geschenkt, Mertus, geschenkt. Ich kenne die Theorien genau wie du. Und ich kann mir vorstellen, daß dich dieser Anblick und die Vorstellung, im Zentrum des Universums zu stehen, fast verrückt werden lassen. Mir geht es nicht viel anders, aber bei mir sind es die Fragen, die mir keine Ruhe lassen."
    „Nach den Wesen, die dieses großartige Modell geschaffen haben?"
    Rhodan nickte. „Oder noch dabei sind, es zu komplettieren, Mertus. Ich habe die Hoffnung, sie irgendwann kennenzulernen."
    „Welche Mittel müssen diesen Unbekannten zur Verfügung stehen", schwärmte der Wissenschaftler. „Wie alt mögen sie sein? Und wer hat ihnen einmal den Auftrag erteilt, ihr Werk zu beginnen?"
    „Du gehst davon aus, daß sie es nicht aus eigener Forschungslust heraus taten?" fragte Perry Rhodan erstaunt. „Habe ich das so gesagt?" Mertus Wenig zuckte entschuldigend mit den Achseln. „Oh, da war die Zunge wohl schneller als die Gedanken."
    „Spekulationen, Mertus", seufzte Rhodan. „Es fällt schwer, sie nicht anzustellen. Ich überlege mir zum Beispiel seit Tagen, ob es ein Zufall sein kann, daß sich die Bildträgerschicht um Mystery herum in genau der gleichen Höhe befindet wie der Punkt, an dem Philip während meiner ersten Landung plötzlich verschwunden war."
    „Ja", murmelte Wenig. „Man könnte irrsinnig werden ..."
    „Unser Flug wird voraussichtlich 110 Tage dauern", wechselte Rhodan das Thema. „Wenn uns nichts dazwischenkommt, zum Beispiel Mariaans Tote Zone", er lachte, „dann sind wir am 16.
    Juli in NGC 6503."
    „NGC 6503", wiederholte Wenig, „im Sternenbild Draco, von der Erde aus gesehen. Und von unserer Milchstraße rund 13 Millionen Lichtjahre entfernt. Also zwar in einer anderen Richtung, aber nur eine schlappe Million Lichtjahre weiter weg als Mystery."
    „Das ist ein Trost", meinte Perry Rhodan und bat den Syntron,
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