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1642 - Der Planet der Ennox

Titel: 1642 - Der Planet der Ennox
Autoren: Unbekannt
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stopft das Maul."
    Das war ohne Zweifel Divani Seljuk gewesen, die wenig zimperliche Ehehälfte des Bordarztes. Wenn sie noch nie eine wirkliche Funktion an Bord der ODIN gehabt hatte - jetzt hatte sie sich nützlich gemacht.
    Philip rief noch etwas von Folgen, die dieser Angriff auf sein Leben haben würde, dann knallte es zum zweitenmal, und er verstummte tatsächlich.
    Perry Rhodan hätte seine weiteren Worte auch gar nicht mehr zur Kenntnis genommen, denn jetzt begann das mit Steinen durchsetzte, trockenlehmige Erdreich in der Grube zu bröckeln. Es wurde von der Richtung her aufgestoßen, aus der sich der Kreis voranschob.
    Rhodan hielt den Atem an.
    Er fühlte, noch bevor er das Tier sah, daß ihm eine Enttäuschung bevorstand. Die Ernüchterung war dennoch niederschmetternd.
    Zuerst schob sich ein Kopf aus dem Boden. Dann folgte ein Körper, der ihn an einen terranischen Tausendfüßler erinnerte - oder doch eher an einen Marschiere-Viel vom Planeten Last Hope? Der Körper war nicht so flach wie bei den dortigen Extremlebewesen, allerdings auch gepanzert. Der Kopf war ein Rechteck, das halslos vorne an dem gedrungenen Leib saß, der sich auf immer mehr zum Vorschein kommenden Gliedmaßenpaaren langsam vorschob.
    Von dem Terraner nahm das Tier überhaupt keine Notiz, Vollkommen instinktgeleitet, überkletterte es die Grube und bohrte sich auf der anderen Seite wieder ins Erdreich. Dabei erwies sich der viereckige Kopf als eine Art natürlicher Bagger. Augen oder andere Sinnesorgane konnte Rhodan nicht erkennen. Dafür beeindruckte ihn um so mehr das riesige Maul, das sich vorne am Kopf auftat und wieder schloß, auftat und wieder schloß, auftat und wieder... „Es frißt sich durch den Boden", sagte Perry Rhodan. „Dieses Exemplar hier ist zwei Meter breit, halb so hoch und zehnmal so lang. Es durchwühlt den Boden, frißt sich seinen Tunnel und hinterläßt diesen, bis er eines Tages einstürzt." Er lachte verbittert. „Das ist das ganze Geheimnis der Kreise. Diese Wesen müssen über einen Sinn verfügen, der sie in einer bestimmten Abweichung von einer gedachten Geraden immer weiter marschieren und fressen läßt, bis sie irgendwann dort wieder ankommen, wo sie angefangen haben. Dann stoßen sie auf ihren eigenen Tunnel und verlassen den Ort, um anderswo neu zu beginnen. Ich schätze, sie komprimieren die aufgenommene Materie so stark in ihrem Körper, daß ihr Tunnel nicht mit Exkrementen neu aufgefüllt wird. Eines Tages stürzt er dann ein. Kleinere Tiere machen kleine Kreise, größere die ganz großen mit Kilometerdurchmesser. Oder es hängt mit ihrem Sinn für die Winkelabweichung zusammen. Es interessiert mich jetzt nicht weiter. Dies war alles von Enno 1.
    Ich kehre zum Landeplatz der Space-Jets zurück und dann zur ODIN."
    Mehr sagte er nicht. Die Enttäuschung war viel zu groß
     
    3.
     
    Der Trotz Als er die Hauptzentrale seines Schiffes betrat, war er schon gereizt genug. Sicher, er war kein Halbwüchsiger, der seine Gefühle nicht kontrollieren konnte. Er hatte mehr einstecken und dazu eine neutrale Miene ziehen müssen als sonst ein Mensch an Bord der ODIN. Und es war nicht nur die Enttäuschung, die ihn schnurstracks auf Philip zugehen und den Ennox am Kragen packen ließ; es war das Gefühl, sich selbst zum Narren gemacht zu haben. Und das konnte selbst ein Unsterblicher nicht so einfach wegstecken. „Du glaubst jetzt wohl, einen ganz großen Coup gelandet zu haben", sagte er dem Ennox auf den Kopf zu, der sich von links nach rechts und von rechts nach links - drehte, während Philip verzweifelt versuchte, sich aus Rhodans Griff zu befreien. „Du hältst dich für ungeheuer schlau, oder?"
    „Ich weiß gar nicht, was du willst!" kreischte Philip. „Dann sage ich es dir." Rhodan schüttelte ihn. Aus den Augenwinkeln sah er die entsetzten Gesichter seiner Mannschaft und der etwa zwei Dutzend Ennox, die die ODINZentrale bevölkerten. „Das da unten, dieser Planet ist nicht eure Welt. Dort leben keine Ennox."
    „Ich habe dir doch gesagt, daß du nichts finden würdest!" zeterte Philip. Perry Rhodan ließ ihn los. Philip machte einen Sprung zurück, landete in Divani Seljuks kräftigen Armen und blieb, mit den Beinen strampelnd, im Griff der grinsenden Ertruserin hängen. „Was macht ihr mit mir? Das ist Vergewaltigung! Sag diesem Monstrum, sie soll mich loslassen, Chef! Ich habe gesagt, du suchst umsonst, und jetzt willst du mich umbringen, nur weil ich die Wahrheit gesagt
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