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1639 - Signale aus NGC 6503

Titel: 1639 - Signale aus NGC 6503
Autoren: Unbekannt
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Tagungsort des Galaktikums.
    Myles Kantor hatte sich des Nakken angenommen und versucht, ihn zu einem Besuch im Panot-Sektor zu bewegen. Er schilderte die Experimente, die man dort in jüngster Zeit durchgeführt hatte, und versuchte, Paunaro mit der Aussicht auf neue Erkenntnisse im Bereich der fünfdimensionalen Physik zu locken. Die Verständigung war schwierig wie immer. Der Nakk arbeitete mit Gedankenbildern und Denkmodellen, die Myles erst mühsam ergründen mußte. Aber schließlich hatte er Erfolg. Paunaro versprach, in den Panot-Sektor zu reisen und sich dort an den Forschungen im Zusammenhang mit der Toten Zone und allen verwandten Phänomenen zu beteiligen. Einen Termin für seine Ankunft am Point Panot wollte er jedoch nicht nennen. Er werde keine Zeit vergeuden, war alles, was aus ihm herauszukriegen war.
    Nachdem das Dreizackschiff TARFALA aufgebrochen war, blieben in unmittelbarer Nähe des Punktes, an dem sich bis vor kurzem die Raumzeitfalte befunden hatte, nur noch die FORNAX und der Haluter Muron Preyl mit seinem Fahrzeug TRAYM zurück. Muron Preyl meinte, daß er vermutlich auch bald in Richtung Heimat aufbrechen werde, da es in diesem Raumabschnitt nichts mehr zu beobachten und keine Geheimnisse mehr zu ergründen gab. Ein paar Tage jedoch wollte er noch warten, ob sich vielleicht doch noch eine Spur des seit dem Entstehen der Toten Zone 2 erloschenen 5-DAttraktors finden ließ.
    Myles Kantor gab den Startbefehl. Die FORNAX setzte sich in Richtung Point Panot in Bewegung. Kurze Zeit später, nach einer mit Höchstleistung durchgeführten Beschleunigungsphase, war sie im Hyperraum verschwunden.
    Das war am 16. Februar 1201 NGZ.
    Der Schädel brummte. In Händen und Füßen kribbelte es.
    Wenn er sich bewegte, schmerzten die Muskeln, als wäre er den ganzen Tag lang gerannt und hätte danach mehrmals ein paar hundert Kilo gestemmt.
    Boris Siankow war noch nicht allzuoft in Situationen gewesen, in denen geschossen wurde. Aber er erkannte die Nachwirkungen eines Paralysator-Treffers, wenn er sie spürte.
    Er riß die Augen auf, blinzelte in das Licht einer Deckenlampe und fragte: „Wer, zum Teufel, hat mich umgelegt?"
    Hinter ihm ertönte halblautes Lachen. Jemand sagte: „Schau einer an! Kaum ist er bei sich, wird er unwirsch."
    Boris drehte sich um. Am Kopfende der Pneumo-Liege, auf die man ihn gebettet hatte, standen Julian Tifflor, Myles Kantor und Xii-Gien-Qek. „Ein Roboter war's", antwortete der Blue auf Boris' Frage. „Du drehtest plötzlich durch. Du fingst an zu schreien und zu lamentieren. Du bewegtest dich auf unkontrollierte Weise ..."
    „Das hast du alles gesehen?" fiel ihm Boris verwirrt ins Wort. „Nichts habe ich gesehen", antwortete Xii. „Ich habe mir einen Teil der Aufzeichnungen des Roboters angeschaut. Er entschied, daß die Zeit zum Eingreifen gekommen sei. Damit du keinen weiteren Unsinn anstellen konntest, paralysierte er dich und schleppte dich ab."
    Boris sah sich um. Er befand sich in einer Medokammer. An den Wänden waren Anzeigentafeln, die mit bunten Lichtchen in einer nur für Medotechniker verständlichen Weise über seinen Gesundheitszustand Auskunft gaben. Er nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, daß fast alle Lichter grün leuchteten.
    Das konnte doch nur Gutes bedeuten. „Wie hat der Roboter den Weg zurück zur Landefähre gefunden?" wollte er wissen. „Ich selbst konnte nichts mehr sehen, weder die Roboter noch die Fähre, nicht einmal Xii."
    „Wir sind noch dabei, das zu untersuchen", antwortete Myles Kantor. „Die Roboter hatten ständig Funkverbindung mit der Positronik der Landefähre. Ich nehme an, daß sie eine Art Peilstrahl senden ließen, an dem sie sich orientieren."
    Darüber mußte Boris eine Zeitlang nachdenken. Dann erkundigte er sich bei Xii-Gien-Qek: „Wie sah die Landschaft in der Spiegelung aus?"
    Der Blue gab eine knappe Beschreibung. Er sprach von einer Stadt, deren Gebäude in Trümmern lagen. Es war ohne Zweifel dieselbe Szene, die auch Boris Siankow erlebt hatte. „Leichen", sagte er. „Gab es dort Leichen?"
    „Leichen? Nein."
    „Eine Maschine mit einer Verkleidung aus zerbeultem Blech und einer Antenne obendrauf?"
    „Träumst du immer noch?" fragte Xii. „Nein, so etwas habe ich nicht gesehen."
    Boris schüttelte den Kopf. Er wirkte unzufrieden. „Ein neuer Effekt", brummte er. „Kann man sich die Aufzeichnungen der Roboter schon ansehen?"
    „Sie werden soeben zusammengeschnitten", erklärte Tifflor. „In einer halben
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