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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir
Autoren: Jason Dark
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ich kann dir sagen, dass ich aus Fehlern gelernt habe. Du hast oft genug hier deine Spuren hinterlassen. Das ist jetzt vorbei. Das wird nicht noch mal passieren. Bereite dich auf dein Ende vor. In dieser Welt herrsche ich. Hier geht es nur nach meinen Gesetzen, und die stehen fest. Du wirst als Blutspender für uns eine Premiere sein, und dabei wird dir auch dein Kreuz nicht mehr helfen können. Ich werde dich zu gern opfern.«
    Es waren keine angenehmen Vorstellungen, die ich da zu hören bekam.
    Sie erschreckten mich aber nicht besonders, denn zu oft war ich schon von ihm bedroht worden und hatte bisher immer einen Ausweg gefunden.
    Diesmal allerdings hielt sich mein Optimismus in Grenzen. Ich stand ziemlich auf verlorenem Posten, und Mallmann hatte recht, wenn er davon sprach, dass es für mich nur Feinde in dieser Umgebung gab, auch wenn ich sie nicht sah. Aber jeder Bewohner dieser Welt wartete nur darauf, sich an meinem Blut satt trinken zu können.
    Etwas hatte mich stutzig gemacht. Ich wunderte mich darüber, dass Mallmann mich nicht danach gefragt hatte, wie es mir möglich gewesen war, seine Welt zu betreten. Entweder wusste er Bescheid oder es interessierte ihn nicht weiter. Für ihn war es wohl nur wichtig, dass ich da war und er sein grausames Spiel beginnen konnte.
    »Es ist vorerst alles gesagt, John.«
    »Wenn du meinst.«
    »Aber denke daran, dass ich immer für Überraschungen gut bin.« Er lachte und zog sich zurück. Dabei ging er sogar recht schnell, was auch seinen Grund hatte.
    Wieder bekam ich diesen wirbelnden Körper zu sehen, der sich innerhalb weniger Sekunden in der Bewegung zu verändern schien - und der tatsächlich zu etwas völlig Neuem, mir trotzdem Altbekannten wurde.
    Es entstand die Fledermaus.
    Sofort breitete das Wesen seine Flügel aus. Zweimal kurz geschlagen, dann stieg es in die Höhe. Und es war schnell. Das Tier jagte in den grauen Himmel. Das dauerte nur Sekunden, dann sah ich es nicht mehr, obwohl ich zugeben musste, dass es die Richtung gewechselt hatte und ich gar nicht so schnell schauen konnte.
    Ich blieb also weiterhin dort stehen, wo man mich abgesetzt hatte, war allerdings um eine Erfahrung reicher. Dracula II hatte mir versprochen, mich nicht mehr aus seiner Vampirwelt zu lassen. Ich wusste auch, dass er mit allen Tricks arbeitete und nicht allein war. Bestimmt stand ihm eine Armee von Vampiren zur Verfügung.
    Er hatte sie sich geholt. Die ganze Welt stand ihm offen. Viele Menschen verschwinden jeden Tag wie vom Erdboden und tauchen nicht wieder auf.
    So hatte er seine Welt füllen können und sich den nötigen Hintergrund geschaffen.
    Meine Gedanken bewegten sich auch in eine andere Richtung. Ich dachte da ran, dass ich ins Büro hätte fahren müssen. Mein Verschwinden war sicherlich längst bemerkt worden. Meine Freunde würden sich Sorgen machen, denn niemand wusste, wo man nach mir suchen sollte.
    Ich war wirklich allein - und hörte hinter mir ein Rauschen in der Luft.
    Ich wollte mich umdrehen, um mich wehren zu können, da erwischte es mich bereits.
    Zwei Krallen oder Hände schlugen hart in meinen Rücken und hakten sich in meiner Kleidung fest. Ich erlebte noch den Ruck, dann verlor ich den Boden unter den Füßen und wurde in die Luft gerissen. Gleichzeitig hörte ich über mir ein hartes Lachen.
    Auch wenn es aus dem Maul einer riesigen Fledermaus stammte, wusste ich doch, dass es Dracula II war, der mich von hier wegschleppte…
    ***
    Ich hing in seinem Griff und hatte das Gefühl, jeden Augenblick fallen gelassen zu werden. Aber der Griff war fest genug. Meine Kleidung bestand aus einem guten Material und hielt stand.
    Ich schloss die Augen nicht und schaute nach unten. Wir flogen über die Vampirwelt hinweg, die ein anderes Aussehen annahm. Schon bald hatte sie ihre Glätte verloren. Sie wurde steinig, zudem wellig. Ich sah sogar so etwas wie primitive Hütten, die zusammenstanden und ein kleines Dorf bildeten.
    Und ich sah Menschen!
    Nein, diejenigen, die da in die Höhe schauten, weil sie das immer wieder von Mallmann ausgestoßene schrille Lachen vernahmen, waren keine echte Menschen. Sie hatten nur den Körper von Menschen. Tatsächlich waren es Vampire, die darauf lauerten, sich mit dem Blut der richtigen Menschen stärken zu können.
    Sie sahen mich. Sie streckten mir ihre Arme entgegen. Sie winkten mit ihren Händen, und sie heulten auf, als sie mich entdeckten.
    Dracula II tat ihnen nicht den Gefallen und landete. Er wollte sie nur noch
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