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1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger
Autoren: Jason Dark
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ich nicht noch mal erleben.«
    »Kann ich mir denken. Und es kam wie aus dem Nichts, wie?«
    »Genau das ist nicht der Fall. Es gab eine Warnung. Das war der Nebel, der aus der Graberde stieg. Ein unheimlicher Dunst, über den ich nichts sagen kann. Wir hatten uns ja zuvor nicht abgesprochen. Das war kein normaler Nebel, das war etwas anderes.«
    »Was denn?«
    Gina Rankin überlegte. »Das weiß ich nicht, Peter. Ehrlich nicht. Keine Ahnung. Das Zeug ist aus der Erde gekommen und hat mich völlig eingenommen. Ich war nicht mehr ich selbst, ich bin zu einer anderen Person geworden. Das war einfach irre, ich habe wirklich gedacht, sterben zu müssen, und jetzt glaube ich allmählich, dass es doch Gespenster gibt. Ja, das ist meine Meinung. Ich kann nichts anderes sagen. Die Angst kam wie ein Überfall. Ich war so in ihr gefangen, dass ich nicht mehr konnte und schon mit meinem Leben abgeschlossen hatte. Ich glaubte nicht mehr daran, noch mal zurückkehren zu können. Das war der reine Wahnsinn. Das war nicht mehr auszuhalten.«
    Der Regisseur streichelte ihre Wange. »Nun ja, du bist ja wieder unter den Lebenden.«
    »Das schon. Aber wie alles passiert ist, kann ich dir auch nicht sagen. Man muss nach den Gründen suchen. Das war ein echtes Grabgespenst. Ich bin davon überzeugt.«
    »Klar, und ich hoffe, dass es auf dem Schirm auch zu sehen ist. Dieser Bericht wird ein Event. Das kann ich dir versprechen. Wir werden den ganzen Tag über Werbung schalten. Die Einschaltquote wird sich verdoppeln. Wo bekommt man schon ein echtes Gespenst zu sehen? Auch bei uns bisher nicht. Aber das hat sich nun geändert.«
    Gina bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. »Du willst den Bericht senden?«
    »Und ob ich das will. Das wird eine Riesensache, das kann ich dir schwören.«
    »Ich weiß nicht, ob das gut ist.«
    »Was spricht dagegen?«
    »Mein Gefühl.«
    »Ach, Unsinn. Du bist wieder okay. Ich werde dafür sorgen, dass die nachfolgende Sendung verschoben wird.«
    »Warum das denn?«
    »Weil ich dich noch interviewen will.« Er lachte rau. »Das wird eine Show. Da bleiben die Zuschauer vor der Glotze kleben. So etwas haben sie noch nie gesehen.«
    »Ich weiß nicht, ob das gut ist.«
    Terry schüttelte den Kopf. »Warum nicht?«
    Gina blies die Luft aus. »Ich kann es dir nicht sagen, Peter. Nicht genau. Ich habe so ein dummes Gefühl. Was mit Cole und mir passiert ist, das ist nicht normal. Das geht tiefer, und ich kann mir vorstellen, dass es noch nicht zu Ende ist.«
    »Wieso das?«
    »Weiß ich nicht. Es ist ein Gefühl und nichts Konkretes.«
    Er beugte sich vor. »Hör mal zu, Süße. Das hier ist eine irre Show gewesen. So etwas lasse ich mir nicht entgehen. Das muss man einfach zeigen. Darauf haben die Leute ein Recht, und unser Sender braucht die Quote.«
    »Dass du nur daran denken kannst.«
    »Muss ich, Mädchen, muss ich! Dir brauche ich nicht zu erzählen, welchem Druck wir ausgesetzt sind. Es wird jedenfalls das Event des Monats. Die Leute werden kopfstehen, die reißen sich um dich, das ist ein ungeheurer Schub für deine Karriere.«
    Sie hatte alles mit angehört. Der Widerstand in ihr war noch nicht gebrochen.
    Im Gegenteil, er hatte sich verstärkt. Aber sie wusste auch, dass sie gegen die Macht des Regisseurs nicht ankam. Sie und Cole waren die beiden Gespensterjäger und durch diesen Job landesweit berühmt geworden.
    Ihnen würde nichts anderes übrig bleiben, als mitzuspielen.
    Um aufzustehen, stützte sie sich an der Grabplatte ab. In ihrem Gesicht gab es keine Mimik mehr. Sie wollte auch nicht länger an der Grabseite stehen bleiben. Mit kleinen Schritten ging sie auf die andere Seite, wo sie ihren Kollegen Cole Parker wusste.
    Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie weder etwas von ihm gesehen noch gehört hatte. Erst als sie das Grab umrundet hatte, sah sie ihn.
    Er lag nicht mehr auf dem Boden. Ihn hatte es ebenso erwischt wie sie.
    Aber Cole hatte sich noch nicht so gut erholt. Er saß da und starrte ins Leere. Er lehnte mit dem Rücken am Grabstein. Es stand niemand in der Nähe, der ihn angesprochen hätte. Erst als Gina in seinen Sichtbereich trat, hob er den Blick.
    »Du bist es.«
    »Ja.« Sie setzte sich neben ihn. »Und? Wie geht es dir? Wie hast du es überstanden?«
    »Das war schlimm. Sprich nicht davon. Ich - ich - weiß nicht, was passiert ist. Was haben wir da erweckt? Das war nicht normal, das war auch nicht getürkt, das war echt. Verflucht echt sogar. So eine Angst habe ich noch nie
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