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1634 - Das Schwert der Akonen

Titel: 1634 - Das Schwert der Akonen
Autoren: Unbekannt
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unsicherer geworden. Die ausbleibende Reaktion ihres Gegenübers störte sie mehr, als wenn er sie verärgert angefahren oder versucht hätte, sie im hohen Bogen hinauszuwerfen. „Hier ist meine Legitimation", sagte sie und schob ein anderes Kärtchen in den Syntron.' „Sie bestätigt, daß ich von der Regierung beauftragt wurde, hierherzukommen und mit dir zu arbeiten. Ich von meiner Seite aus werde alles tun, damit wir zu einem sinnvollen Ergebnis kommen."
    Sie bemühte sich um ein Lächeln, gab jedoch sogleich wieder auf, weil sie spürte, daß es ihr allzu sehr mißglückte. „Die Regierung möchte durch meine Arbeit bestätigt sehen, daß die hohen Zuwendungen für Lanbara gerechtfertigt sind", bemerkte sie. „Es ist nicht nötig, mich immer nur Armira Proket zu nennen. Es genügt, wenn du Armi zu mir sagst."
    In diesem Moment schrie in einem der benachbarten Räume jener Mann empört auf, dem der Roboter zum Verwechseln ähnlich war. Frido Aslan fühlte siph durch Armira Proket in erheblichem Maße provoziert. Er war jedoch neugierig genug, sie und IXES mit Hilfe der Syntronik ständig zu beobachten.
    So hatte er gehört, was sie gesagt hatte.
    Wütend schaltete er den Syntron ab. „Was bildete sich diese Person eigentlich ein, die noch nicht einmal grün hinter den Ohren war? Wie kam sie dazu, ihm eine derart vertraute Anrede anzubieten? Und wie kam sie zu der Behauptung, die Regierung habe ihn unterstützt?
    Geschmackloser und unverfrorener hätte sie ihren Antrittsbesuch kaum gestalten können.
    Er verließ den Raum und eilte einige Schritte weit über einen Gang auf jenen Raum zu, in dem sich Armira Proket mit dem Roboter aufhielt, blieb jedoch auf halbem Wege stehen. „Das ist genau das, was diese Schlampe will", sagte er mit halblauter Stimme, und er merkte nicht, wie unlogisch sein Gedanke war. „Aber ich werde ihr den Gefallen nicht tun.
    Mich bekommt sie nicht zu sehen."
    Er drehte sich um und hastete davon, um sich in seine Arbeit zu stürzen. Erst Stunden später wurde er sich dessen bewußt, daß sein Täuschungsmanöver mit IXES perfekt gewesen war.
    IXES kam zu ihm in sein Forschungslabor. „Ich muß dich mal stören", eröffnete er ihm.
    Frido Aslan schaltete das syntronische Mikroskop aus, an dem er gearbeitet hatte. „Was gibt es?"
    „Du mußt Armira Proket irgendwie beschäftigen", erklärte der Roboter. „Du kannst sie nicht in irgendeinen Winkel der Anlage abschieben und dann erwarten, daß sie sich still verhält.
    Sie ist kein Roboter."
    Frido Aslan war in höchstem Maße verwirrt. Er blickte IXES an, fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar und fragte: „Ja, warum denn nicht? Was will diese Frau von mir?"
    „Von dir lernen."
    „Dazu habe ich keine Zeit."
    „Du wirst dir die Zeit nehmen müssen. Sie läßt nicht locker, und sie hat die Legitimation der Regierung."
    „Ich habe Lanbara ganz allein aufgebaut. Die öffentlichen Mittel, die ich erhalten habe, sind kaum erwähnenswert. Also hat hier auch niemand etwas zu suchen, den ich nicht haben will. Ich arbeite an einem Projekt für die Akonen, und ich dulde nicht, daß mir irgend jemand ins Handwerk pfuscht. Schlimm genug, daß ich beinahe einen Auftrag vom Galaktikum angenommen hätte, der in scharfer Oppostion zu dem Akonen-Projekt steht. Dadurch wäre ich um ein Haar zum Verräter an meinen Geschäftspartnern geworden.
    Und jetzt soll ich eine Spionin dulden? Auf keinen Fall."
    Er hatte schon seit Jahren nicht mehr so viele Sätze aneinandergereiht wie dieses Mal. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, und IXES ließ ihn reden. Alles, was sich in den vielen Jahren zuvor in dem Wissenschaftler aufgestaut hatte, brach jetzt hervor. Er redete sich den Frust über die Einsamkeit von der Seele, klagte andere Siganesen an, weil sie ihm nichts als Unannehmlichkeiten bereiteten - und sah dabei großzügig darüber hinweg, daß allein seine Kontaktschwierigkeiten und seine Menschenscheu für nahezu alle Komplikationen verantwortlich waren. Er beschwerte sich über bürokratischen Hindernisse, über die mangelnde Intelligenz der Algustraner, auf deren Mitarbeiter er angewiesen war, und er lamentierte über eine Regierung, die in Lanbara mitreden wollte, und die es wagte, ihm eine Assistentin zu schicken. Er vergaß zu erwähnen, daß er die Höhlen von Lanbara lediglich von der Regierung gepachtet, und daß er seit Jahrzehnten nicht ein einziges Mal Steuern gezahlt hatte.
    IXES ließ ihn reden. Er reichte ihm hin und
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