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1634 - Das Schwert der Akonen

Titel: 1634 - Das Schwert der Akonen
Autoren: Unbekannt
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Kontakte zu anderen Menschen waren immer seltener geworden. Auch über Video hatte er immer weniger mit anderen gesprochen, lenkten sie ihn doch von seiner Arbeit ab und störten seine Konzentration. Mehr und mehr war er zu der Überzeugung gekommen, daß sie auch seine Kreativität beeinflußten und ihn somit in eine gedankliche Richtung drängten, in die sich offenbar alle anderen Siganesen bewegten.
    Er aber hatte frei sein wollen. Er hatte seine größten Erfolge durch unkonventionelles Denken erzielt, und er war überzeugt davon, daß soziale Kontakte ihm auch in Zukunft nur hinderlich sein würden.
    Er empfand das Lanbara-Werk als sein Eigentum, obwohl er wußte, daß es das nicht war. Es war sein Reich, in das nur die Algustraner eindringen durften, um Material zu liefern oder fertige Produkte abzutransportieren, und ihnen war auch nur erlaubt, in die Hallen zu kommen, wenn sie einen Signalgeber bei sich trugen, so daß die Syntrons jederzeit feststellen konnten, wo sie sich befanden.
    Keiner der Algustraner hatte jemals gewagt, gegen diese Bestimmung zu verstoßen.
    Und jetzt kam eine Frau zu ihm! Ungefragt und unangemeldet. „Weshalb?" rief er. „Das muß doch einen Grund haben."
    IXES erfaßte, was er meinte. „Es gibt nur eine Erklärung", bemerkte er. „Und die ist?" Er hielt sich nicht lange mit dem Phänomen auf, daß der Roboter wissen wollte, um was es ging. „Es geht um den Auftrag, den dir die Akonen 1199 erteilt haben", eröffnete ihm der Roboter. „Erinnerst du dich? Sie hatten ein technisches Problem, das sie selbst nicht lösen konnten. Deshalb haben sie sich an euch Siganesen gewandt, die ihr ja für eure Verschwiegenheit bekannt seid."
    „Willst du mich verhöhnen?" schnaubte Frido Aslan. „Seit einem Jahr arbeite ich intensiv an diesem Problem. Einige Male war ich seinetwegen einem Herzinfarkt nahe, und du fragst, ob ich mich daran erinnere!"
    IXES lachte. „Freut mich, daß du allmählich wieder zu dir kommst", sagte er. „Laß das!" befahl der Siganese. „Ich weiß, daß du dich nicht freuen kannst. Es ist also nicht angebracht, daß du lachst."
    „Ich halte das Lachen für eine sehr ernsthafte Angelegenheit", erwiderte der Roboter. „Außerdem ist Lächeln die eleganteste Methode, seinem Gegner die Zähne zu zeigen."
    „Womit du unbedingt recht hast! Ich denke jedoch nicht daran, diesen weiblichen Gegner so nahe an mich herankommen zu lassen, daß er meine Zähne sehen kann!"
    Frido Aslan hatte sich gefangen. Er fuhr sich mit dem Ärmel seines Hemdes über die verschwitzte Stirn. „Wir sind uns einig", sagte er. „Du wirst dieses Weib übernehmen und so schnell wie möglich an die frische Luft befördern. Ich brauche keine anderen Menschen in meiner Nähe."
    Und scherzend fügte er hinzu: „Es ist schlimm genug, daß ich Roboter dulden muß!"
    Er setzte sich auf die Plattform. „Wo willst du hin?" fragte IXES. „Ich frage nur, damit ich dir nicht zufällig mit dieser Frau, die sich Armira Proket nennt, über den Weg laufe."
    Frido Aslan legte beide Hände an seinen stattlichen Bauch, lächelte breit und antwortete: „Jetzt schlage ich mir die Wampe voll! Wenn ich solchen Frust habe, muß ich etwas essen. Ich gehe in meine Küche, koche mir etwas, und dann werde ich speisen, bis es mir an den Ohren wieder herauskommt. Danach werde ich wenigstens drei Tage schlafen, und wenn ich das hinter mir habe, werde ich drei Tage lang Völlerei betreiben.
    Ich sage dir das nur, damit dieses Weib sich nicht die Hoffnung macht, mich doch irgendwie erwischen zu können. Falls du versagen solltest und es nicht schaffst, sie an die frische Luft zu befördern, hat sie nach soviel Zeit hoffentlich die Nase voll!"
    Damit beschleunigte er die Plattform und entfernte sich. „Halt", rief IXES hinterher. „Was ist denn noch?" fragte Aslan. Unwillig hielt er die Plattform an und blickte zu dem Roboter zurück. „Friß nicht so viel, daß du zu dick wirst", riet ihm die Maschine. „Es reicht schon, daß ich mir die Haare schneiden muß, weil du dir eine Lokke abgeschnitten hast. Ich habe keine Lust, auch noch zuzunehmen! Ich bin schwer genug!"
    „Verdammter Mistkerl", fluchte der Mikrotechniker, beschleunigte und verschwand rasch aus dem Sichtbereich des Roboters.
    IXES wartete, bis sich ein Schott hinter ihm geschlossen hatte, dann wandte er sich dem Interkom zu. „Armira Proket", rief er. „Ich werde jetzt die Steuerung deines Gleiters übernehmen. Solltest du versuchen, dich
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