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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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waren. Das „Plopp", mit dem die in die Hohlräume stürzende Luft den Vorgang begleitete, stellte dabei das einzige faßbare Ereignis dar. „Freunde der Akonen", sagte Patrick. „Sie halten nicht viel von euch Arkoniden. Mir kann es egal sein. Ich fühle mich hier wohl. Dort, das ist es!"
    Sie hatten ein paar der Dockwannen hinter sich gelassen und näherten sich der Gleiterschneise. Zwischen zwei Gerippen von halbdemontierten Raumschiffen am Rand der Schneise erkannten sie den dunklen Schimmer des Riesenkristalls. Von weitem sah es aus, als habe ein Verrückter mitten zwischen den Verstrebungen und Trägern zweier abgewrackter Fernschiffe sein Haus befestigt.
    Was sie sahen, stellte allerdings nur eines der vorderen Segmente des Kristalls dar.
    Gemeinsam mit Patrick schritt Atlan das Gelände ab. Der Kristall hing zwischen den beiden Wracks, und mit dem hinteren Ende versank er im Boden. Hatte er bei seinen ersten Erscheinungen an der weitesten Kante einer Länge von siebenhundert Metern besessen, so wies er jetzt eher Würfelform mit identisch großen Außenflächen auf.
    Der Kristall schimmerte dunkel. In der Eigenzeit und dem Eigenraum, die er mitgebracht hatte, war es derzeit Nacht, während hier über der alten Werft auf Arkon II die Sonne schien. Arkons Licht drang teilweise in die Projektion ein und erhellte ihre Randbereiche.
    Atlan rief einen Gleiter und lenkte ihn in verschiedenen Ebenen und Schleifen an dem Gebilde entlang. Aus entsprechender Distanz sah es aus wie eine Unzahl ineinander verschachtelter, kleinerer Kristalle. Sobald der Gleiter seine Position wechselte, nahm es eine andere Struktur an, so als seien viele der vorhandenen Ebenen nur aus bestimmten Blickwinkeln erkennbar. Auch der Schliff des Kristalls wirkte anders.
    Und all das besaß eine immaterielle Konsistenz, glich einer Projektion aus einem starken, aber energetisch nicht anmeßbaren Projektor. „Wieviel Zeit bleibt mir?" erkundigte er sich über Funk bei den Technikern der Werft, die das Auftauchen des Gebildes gemeldet hatten. „Es ist seit einer Stunde vorhanden", kam die Antwort. „Wenn es den bekannten Rhythmus beibehält, hast du noch etwas über eine Stunde für neue Untersuchungen."
    „Danke!"
    Eine Stunde mußte genügen.
    Er landete, stieg aus, drückte dem Ennox mit dem Bürstenschnitt und der silbernen Kombination sein Aufzeichnungsgerät in die Hand und unterwies ihn in seiner Bedienung. „Du gibst mir über den Funk die Daten durch, die mich an mein Ziel leiten", sagte er. „Alles andere erkläre ich dir, wenn ich an Ort und Stelle bin."
    „Spute dich, bevor dir das Ding durch die Lappen geht", ermunterte Patrick ihn, und der Arkonide machte sich auf den Weg. Er benutzte eine der Öffnungen in dem Wrack, eilte einen schmalen Sims entlang und berührte mit den Fingerspitzen die Außenwandung des Kristalls.
    Da war nichts. Es gab kein Kribbeln, keine elektrostatische Entladung, absolut nichts, was auf das Vorhandensein von energetischen Feldern hingewiesen hätte.
    Mit äußerster Vorsicht drang Atlan in den Kristall ein. Sein Inneres war alles andere als harmlos, er hatte es selbst erlebt.
    Er schritt den Sims entlang und erreichte mehrere Verstrebungen, die nach oben führten. In ihnen zu klettern, erschien ihm zu waghalsig, also schaltete er den Antigrav in seinem Gürtel ein. Dicht neben den Metallträgern schwebte er nach oben. Obwohl es sich nicht um stützende Elemente handelte, besaßen sie Durchmesser von bis zu sechs Metern und wiesen die charakteristische Wabenstruktur solcher Bauelemente auf. „Du bist auf dem richtigen Weg", klang Patricks Stimme aus dem Gürtelschloß. „Aber du läßt dir zuviel Zeit."
    Der Arkonide beschleunigte und entfernte sich bis fünfzig Meter von der Oberfläche des Planeten. Hier oben in dem Wirrwarr aus Metallträgern hätte er bestimmt bald die Orientierung verloren, wenn er sich mit diesen Konstruktionen nicht ausgekannt hätte. Seinem fotografischen Gedächtnis hatten sich alle wichtigen Orientierungsmerkmale eingeprägt.
    Er wußte, daß er sich derzeit auf der Höhe der Trennwände zwischen den Hangars und den technischen Sektoren bewegte.
    Je weiter er auf dieser Ebene in das Innere des Wracks vordrang, desto näher kam er dem Rollo-Hangar des MODULRaumer-Wracks. „Ich habe dich im Visier", klang die Stimme des Ennox auf. „Das Ortersignal des kleinen Kastens ist ausgesprochen klar und deutlich. Keine Beeinträchtigungen durch den Kristall. Du mußt mindestens
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