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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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eilig.
    Der Patron des Schiffes verfügte von ihnen über das größte technische Wissen; und seine flache Körperhaltung bewies, wie sehr die Frage des Psychologen ihn amüsierte. „Maciuunenser erzeugt ja kein Schutzfeld in dem Sinne. Es handelt sich um einen sogenannten Feldschirm. Im Wirkungsbereich wird lediglich ein bestimmter energetischer Zustand erzeugt. Dieser Zustand greift dann, wenn ein Sriin den Unendlichen Schritt tun will. Ansonsten hat der Schrittmacher auf feste Körper nicht die geringste Auswirkung."
    „Demnach könnten die Sriin auf normalem Weg sehr wohl ins Sheokorsystem eindringen."
    „Das könnten sie", gestand Xhanshurobar zu. „Mit einem Raumschiff jederzeit. Aber warum sollten sie das tun? Sobald sie drinnen sind, wird ihnen ihre Fähigkeit genommen."
    Die OUCCOU setzte ihren Flug unbehelligt fort. Keinerlei Phänomene, kein Kribbeln unter der Panzerung, nichts.
    Kalcadurionenser drehte sich plötzlich um, gesellte sich zu Sigimoshrygar und ließ die Sriin nicht mehr aus den Augen.
    Genau das war seine Aufgabe. Er war derjenige, der über die Reaktionen der Sriin das meiste Wissen zusammengetragen hatte. Wenn jemand unvorhergesehene Ereignisse zu deuten wußte, dann er. „Sind wir schon raus, Yonder?" fragte Clymosterosh in perfektem Arcoanisch. „Ich weiß es nicht. Warum fragst du?"
    „Nur so. Denk dir nichts dabei."
    Doch Qeyonderoubo kannte den Grund. Jeder der drei würde unverzüglich fliehen, sobald er sich von Maciuunensors Einfluß befreit sah. Und genau das plante Qeyonderoubo. Er wollte sehen, ob es noch funktionierte; was geschehen würde, sobald Maciuunensor zur Feinabstimmung abgeschaltet war.
    Daß der Einfluß des Schrittmachers nur das Sheokorsystem umfaßte, wußten die Sriin sehr genau.
    Und daß sich die OUCCOU gerade auf dem Weg in den Leerraum befand, das erkannte jedes Wesen mit einem bißchen Verstand auf einen Blick.
    Dennoch warteten die Sriin. Alle drei waren klug genug, die Wirkung des Schrittmachers zu bedenken. Würde auch nur ein einziger weiterer Schritt verschwendet - keiner könnte sagen, ob nicht auch sie ihre Kräfte verlieren würden.
    Clymosterosh sprang auf. „Was soll das hier eigentlich werden? He! Gebt gefälligst Antwort, Tees!"
    Er begann, unruhig von einem seiner zwei Füße auf den anderen zu treten - und Qeyonderoubo sah einmal mehr mit Erstaunen, wie sich das Wesen dabei im Gleichgewicht hielt.
    Mit halber Lichtgeschwindigkeit legte die OUCCOU eine respektable Strecke zurück. Inzwischen lag das Sheokorsystem weit hinter ihnen, Sheolander und Kormeounder waren längst zu einem winzigen Lichtpunkt unter Milliarden anderen geschrumpft.
    In diesem Moment reagierten die Sriin.
    Eine Sekunde lang schien es, als konzentriere sich Clymosterosh; und Qeyonderoubo warteste unwillkürlich darauf, seinen Körper in stroboskopischem Licht sich vervielfachen zu sehen.
    Doch nichts dergleichen geschah. Von einem Augenblick zum nächsten war der hoch aufgeschossene Humanoide verschwunden. Ein gedämpfter Knall entstand; die Luft war in das Vakuum zurückgestürzt, das der Körper hinterlassen hatte.
    Nouganesh und Hilldaha zögerten nicht lange.
    Beide Sriin durchliefen dieselbe kurze Prozedur wie zuvor Clymosterosh. Zunächst verschwand Nouganesh, dann, ein paar Sekunden später, endlich auch Hilldaha. Um sie hatte sich Qeyonderoubo die meisten Sorgen gemacht. Was, wenn sie aufgrund ihres Gesundheitszustandes den Schritt nicht mehr hätte tun können? Dann hätte sie festgesessen, und die Arcoana hätten nicht gewußt, wie dieses Problem zu lösen wäre.
    Denn im Grunde, so dachte er, verfolgten sie nur ein einziges Ziel: Sie wollten die Schrecklichen los sein, nicht gefangennehmen. „War das alles?" fragte Xhanshurobar verblüfft - als habe man ihn um eine große Premiere betrogen. „Das soll es schon gewesen sein?"
    „Natürlich", gab Qeyonderoubo zur Antwort. „Was hast du erwartet?"
    „Nun ... Nein, nichts. Ich bin froh, daß es so einfach war."
    „Ich glaube", sang er, „das sind wir alle."
    „Und nun? Wie geht es weiter?"
    „Wir nehmen uns ein bißchen Zeit und warten ab."
    Qeyonderoubo wußte genau, daß er auf die anderen geheimnisvoll wirkte, doch er hatte nicht die Absicht, sich mit unbedachten Äußerungen in ein allzu dünnes Netz zu hängen.
    Damit war der erste Teil der Expedition vorüber. Und Qeyonderoubo wurde sich erst jetzt der Tatsache bewußt, daß er erbärmliche Angst gehabt hatte. Vielleicht gehörte es noch zum Erbe
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