Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bin. Alles andere ist deine Sache."
    „Keine gute Antwort... Zuwenig, um mein Mißtrauen zu zerstreuen ..."
    „Ich habe Maciuunensor erbaut. Du willst mir mißtrauen?"
    „So ist es. Du verheimlichst etwas. Das weiß ich schon, seit wir uns das erstemal in Affraitancars Netzberg getroffen haben."
    „Wovon redest du, Qeyonderoubo?"
    „Von ein paar Dingen, die mir nicht gefallen. Du bist es, die uns mitgeteilt hat, Affraitancar sei wahnsinnig Halt, höre mir bis zum Ende zu! An deiner Behauptung zweifle ich nicht.
    Dann warst du es, die mir sagte, der neue Großdenker bereite sich schon auf seine Berufung vor. Und das war gelogen, du hast es zugegeben. Du sagtest, der Großdenker existiert, nur daß er von seiner Aufgabe nichts weiß. Wie kann ich dir zumindest das glauben? Woher soll ich wissen, daß du nicht irgendein Spiel mit mir treibst? Bist du selbst die neue Großdenkerin, Colounshaba?"
    „Nein. Jeder würde es wissen, wäre es so. Und du solltest dich nicht mit Dingen befassen, die nur deine Kräfte kosten.
    Hole besser deine drei Sriin! Verlasse das System und vergiß nicht, mir alles zu berichten. Ich warte darauf, von dir zu hören, Qeyonderoubo."
    „Ich werde es tun, aber ..."
    „Dann geh jetzt bitte."
    „Nicht, bevor ich deine Meinung gehört habe."
    „Zu deinem Plan? Die drei Sriin aus dem Bannkreis Maciuunensors hinauszubringen? Ich habe gesagt, daß es ein guter Plan ist. Kann ich dir anderweitig weiterhelfen?"
    „Vielleicht. Ich benötige eine Verlängerung der Frist. Ich will, daß du den Schrittmacher nicht schon morgen abschaltest, sondern erst, wenn ich zurück bin. Gib mir die Zeit."
    „Auch das werde ich tun. Sonst noch etwas?"
    „Da du es gerade sagst: Ich erwarte Vorschläge oder Kritik."
    „Nicht von mir, Qeyonderoubo. Und nicht heute. Du hast keine Vorstellung, welche Arbeit auf mich wartet. Denkst du, es wäre eine einfache Sache, Maciuunensor auszuschalten?"
    „Natürlich denke ich das!"
    „Dann täuschst du dich. Würde ich einfach nur einen Hebel umlegen, die Energie herunterfahren, ich würde mindestens zehn Sonnenläufe verlieren. So lange dauert es, bis ich allein den Stand von heute wieder erreicht hätte. Bedenke, daß der Schrittmacher kein gängiges Gerät ist. So etwas hat es noch nie gegeben. Jede kleine Veränderung muß ich zuvor erarbeiten.
    Nein, Maciuunensor braucht meine ganze Aufmerksamkeit."
    Sie gab ihm deutlich zu verstehen, daß er nichts mehr auf Apsion zu suchen hatte. Nicht, um ihn zu kränken, sondern allein um Zeit zu sparen.
    Denn Zeit war das Kostbarste, was sie besaßen, und wie jede Kostbarkeit war sie viel zu knapp.
    Reglos verfolgte sie seine steifen Bewegungen. Der andere suchte nach festem Halt an einem der Stützfäden, dann ließ er sich auf den unteren Ring zur Schleuse hinabgleiten.
    Seine Stimme hallte noch lange in ihr nach. So viel Unsicherheit, so wenig Vertrauen. Sah so ein künftiger Großdenker aus? Es war nicht Qeyonderoubos Aufgabe, sofort große Visionen zu entwickeln. Dafür war noch Gelegenheit genug. Doch er mußte imstande sein, für sein Volk Entscheidungen zu treffen. Unter den Mitgliedern anderer Völker gab es solche Persönlichkeiten zuhauf - nicht jedoch unter den Arcoana. Sie hatten ihre Weisen, ihre Wissenschaftler, ihre Künstler ... Nur fehlte ihnen die Person, die mit voller Absicht herausragen wollte.
    Du wirst es sein, dachte sie. Niemand anders als du selbst, Qeyonderoubo ... Aber du brauchst viel zu lange... Ich kann es dir nicht sagen, weil sonst alles zerstört wäre. Erst der Großdenker, der sich selbst erkennt, ist ein wahrer Helfer seines Volkes. Beeile dich, Qeyonderoubo, denn sonst ist es zu spät für unser Volk.
     
    4.
     
    „Was hat sie gesagt, Qeyonderoubo?"
    Er schaute geistesabwesend zu seinem Weggefährten Xhanshurobar hoch, der von der Decke baumelte und zu ihm herunterstarrte. „Wie?"
    „Was sie gesagt hat, möchte ich wissen!" Sein Gesang hatte eine Tonfärbung angenommen, die auf Ungeduld und Verstimmung schließen ließ. „Colounshaba sagte nur, daß sie meinen Plan gutheiße."
    „Aber deswegen bist du doch nicht so verstört, Qeyonderoubo."
    „Verstört?" Ihm war, als wache er aus tiefem Schlaf auf. „Ja, das trifft es genau. Wenn ich es recht bedenke, hat sie eigentlich überhaupt nichts gesagt. Jedenfalls nichts, was von Bedeutung gewesen wäre. Und doch war da etwas. Ich kann es nicht definieren, aber es war da."
    „Ich glaube nicht", sang der Patron der OUCCOU, „daß wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher