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1625 - ... dann holt dich der Teufel

1625 - ... dann holt dich der Teufel

Titel: 1625 - ... dann holt dich der Teufel
Autoren: Jason Dark
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des Körpers zu sehen war.
    Lulu!
    ***
    Jeremy Japp war fast außer sich. Er sprang auf und klatschte in die Hände.
    »Da bis du ja. Endlich! Ich habe dich schon vermisst. Hier stehen zwei Männer, die ich nicht eingeladen habe. Sie sind mir lästig. Aber was rede ich? Du hast es ja bereits gespürt, als wir hierher fuhren.«
    »Ja, ich spüre es jetzt auch, Jeremy.«
    »Feinde?«, rief er fast fröhlich aus.
    »Todfeinde.«
    »Dann weißt du ja, was du zu tun hast.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »He, mehr Biss. Zeig ihnen, wer du wirklich bist, meine Liebe.«
    Solange Japp redete, achtete er weniger auf Bill und mich. So flüsterte ich meinem Freund zu: »Lass ihn nicht aus den Augen, Bill.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich kümmere mich um Lulu.«
    »Okay.«
    Japp wollte der Sache ein Ende bereiten. Er streckte der Blonden den rechten Arm entgegen, als er sah, dass ich mich in Bewegung setzte und auf seine Geliebte zuging. Er sagte nichts. Auch seine schnellen Atemzüge verklangen.
    Mein Weg führte mich zur Treppe. Ich dachte daran, dass ich inzwischen genug erfahren hatte, um mir ein Bild machen zu können. Diese Lulu war nicht nur die blonde Frau, als die sie sich uns präsentierte. Sie war noch etwas anderes. Eine zweite Person, die zusammen mit der ersten in einem Körper steckte.
    Und da gab es für mich eigentlich nur eine Möglichkeit. Ich hatte es mit einer Urdämonin zu tun, die alle Zeiten überdauert hatte. Mit einer Kreatur der Finsternis.
    Ja, das war die einzige Erklärung für mich. Und gegen diese Geschöpfe half mein Kreuz. Seine Kraft war in der Lage, die beiden Existenzen zu trennen. Deshalb durfte ich es nicht länger unter der Kleidung versteckt lassen.
    Während ich vorwärts ging, holte ich es hervor. So geschickt, dass die auf der Treppe stehende Lulu nicht mitbekam, was ich letztendlich in der Hand hielt. Auch als ich die Kette über meinen Kopf streifte, hatte ich mir nichts anmerken lassen.
    Sie erwartete mich und ging mir nicht entgegen. Ich betrat die Treppe ebenfalls nicht. Vor der ersten Stufe hielt ich an. Sie stand vier Stufen höher. Es begann das Abtasten mit den Blicken, und es war sehr still um uns herum geworden.
    Mein Kreuz sah sie noch immer nicht. Ich schaute sie mir genau an.
    Diese Person hatte tatsächlich eine wahnsinnige Ähnlichkeit mit der verstorbenen Marilyn Monroe. Diesen Gastkörper musste sich die Kreatur der Finsternis ausgesucht haben.
    Sie griff nicht an. Sie wartete, und ich glaubte, eine gewisse Unsicherheit bei ihr zu bemerken. Eine Hand hatte sie auf das Steingeländer gelegt, als brauchte sie den Halt.
    Jeremy Japp dauerte das alles zu lange. »Vernichte ihn! Reiß ihn auseinander! Er hat es nicht anders verdient. Er will unsere Verbindung zerstören!«
    Lulu hatte alles verstanden, und sie gehorchte auch. Zunächst zog sie ihre Hand vom Geländer zurück. Dann richtete sie sich für einen Moment steif auf, öffnete weit den Mund und stieß mir ein wütendes Fauchen entgegen, das so etwas wie ein Startsignal war.
    In der nächsten Sekunde begann ihre Verwandlung, und ich erhielt den Beweis, dass es sich bei ihr um eine Kreatur der Finsternis handelte…
    ***
    Das Fauchen war der Beginn!
    Es drang aus einem Mund, der diesen Namen nicht mehr verdient hatte, weil er innerhalb kürzester Zeit zu einem breiten Maul geworden war.
    Hinzu kam die rote Farbe, die das Gesicht entstellte. Die Farbe der normalen Haut war verschwunden. Ich sah ein tiefes und hässliches Rot, das von schwarzen Schlieren durchzogen war. Das Gesicht verlor seine menschliche Form, und ich starrte plötzlich auf ein Dreieck. Mit dieser Fratze war mir schon Asmodis entgegengetreten, und dass Lulu mir jetzt dieses Gesicht zeigte, war ein Beweis dafür, dass sie allein der Hölle hörig war.
    Zwei in einer.
    Mensch und zugleich Monster, dessen Aussehen aus der Urzeit stammte. Schnell hatte das Gesicht alles Menschliche verloren, es war eine dunkelrote, verzerrte, lederartige Fratze, deren Augen schräg standen.
    Aber auch der Körper hatte sich verändert. Seine Form war im Prinzip geblieben, aber die Arme und die Hände hatten sich verwandelt.
    Längere Finger, die spitze und sehr scharfe Nägel bekommen hatten, sodass man von Krallen sprechen konnte.
    Und jetzt wusste ich auch, wie die beiden Männer getötet worden waren.
    Durch diese messerscharfen Krallen, die eine Haut aufrissen wie Papier.
    Noch immer trug sie das blaue Kleid. Die Haare hatten ihr ungewöhnliches Blond behalten.
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