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1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe
Autoren: Jason Dark
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durch ihr Nicken zu, dann wollte sie etwas sagen, aber sie presste die Lippen zusammen und deutete mit heftigen Bewegungen auf die Steine.
    »Da, John!«
    Jetzt sah ich es auch. Die Steine spürten, dass sich ihnen etwas oder jemand näherte. Sie veränderten ihre Form nicht, aber ihr Aussehen. Sie begannen rötlich zu schimmern. Dabei blieb das Rot recht schwach. Es wurde nicht zu einem starken Glühen, es waren nur die länglichen Einschlüsse in ihnen, die diese rote Farbe annahmen, sodass die Steine wirkten, als wären sie von blutigen Adern durchzogen.
    »Was sagst du dazu?«
    Ich nickte. »Es ist jemand unterwegs hierher!«
    »Diondra?«
    »Das hoffe ich doch. Sie wird dich nicht aus ihrer Kontrolle lassen. Sie will dich, und das mit allen Konsequenzen. Dafür nimmt sie verdammt viel in Kauf.«
    Noch war sie nicht zu sehen, aber in der Mitte des Quadrats, wo sich vier Linien kreuzten und einen magischen Mittelpunkt bildeten, geriet etwas in Bewegung.
    Genau über diesem Punkt schien sich etwas zu sammeln. Es war nicht kompakt, es drehte sich wie eine winzige Windhose, und ich wusste, dass dies nicht so bleiben würde.
    »Purdy, sie ist gleich hier.«
    »Das merke ich.«
    »Woran?«
    Sie presste beide Hände gegen ihren Kopf. »Daran, John. Sie ist hier drin. Sie ist…« Purdy zuckte zusammen und stöhnte dabei auf. Zudem beugte sie ihren Oberkörper vor und flüsterte: »Sie hat sich gemeldet.«
    »Und was hat sie gesagt?«
    »Dass sie mich holen will. Ob ich es will oder nicht. Sie hat sich für mich entschieden, verdammt!«
    Ich sah, wie sie sich quälte.
    »Bitte, du musst dich zusammenreißen. Lass dich nicht fertigmachen. Noch hörst du nur ihre Stimme. Es sind nur Drohungen, nicht mehr.«
    Doch das änderte sich schnell, und es trat genau im Schnittpunkt der vier Linien ein.
    Dort hatte sich schon seit einer Weile etwas bewegt. Noch sah es geisterhaft bleich aus. Sekunden später nahm es Formen an, denn daraus entwickelte sich ein Körper.
    Diondra war da!
    ***
    Zum ersten Mal bekam ich sie zu Gesicht und stellte fest, dass die Beschreibung stimmte. Wer sie sah in ihrem dunklen fast schulterfreien Kleid, der stufte sie wohl kaum als gefährlich ein. Für den Betrachter war sie eher eine ungewöhnliche Frau, die vergessen hatte, sich Schuhe anzuziehen.
    Bei ihr kam noch etwas hinzu.
    Sie war nicht allein erschienen, denn um sie herum war ein helles Gleißen und zu ihren Füßen breitete sich türkisf arbenes Licht wie ein Surfbrett aus.
    Näher kam sie nicht. Sie blieb in der magischen Zone. Nur winkte sie Purdy mit beiden Händen, und dann hörte auch ich ihre Stimme.
    »Komm zu mir, Purdy. Wir haben uns gefunden. Ich habe dich damals verschont. Dafür wirst du mir jetzt deine Dankbarkeit beweisen, indem du dich zu mir gesellst.«
    Purdy schaute mich an. »John, was soll ich tun?«
    »Stehen bleiben.«
    »Aber sie wird nicht nachgeben.«
    »Das weiß ich. Nur wird sie dich nicht bekommen, denn nicht du wirst zu ihr gehen, sondern ich.«
    Die Staatsanwältin schwieg. Sie wusste, weshalb wir hier waren. Wir wollten es zu einem Ende bringen, und diesen Part würde ich übernehmen.
    »Okay, ich gehe!« Das letzte Wort hatte ich noch nicht ganz ausgesprochen, da setzte ich bereits das rechte Bein vor.
    Ob Diondra damit gerechnet hatte, war ihr nicht anzusehen. Jedenfalls tat sie zunächst nichts. Sie ließ mich kommen, und sie musste auch sehen, dass ich den Griff des Schwerts mit der goldenen Klinge hart mit meiner rechten Hand umklammerte.
    Mein Kreuz nutzte mir hier nichts. Ob Silberkugeln gegen die archaische Gestalt etwas ausrichten konnten, wusste ich auch nicht. So wollte ich gegen sie kämpfen, wie man es vor sehr langer Zeit in Atlantis getan hatte.
    Diondra schaute mir entgegen. Ich wartete darauf, dass sie etwas sagte.
    Leider schwieg sie, sodass mir beinahe der Verdacht kam, dass sie sich überhaupt nicht wehren wollte. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen.
    Welchen Trick hielt sie noch in der Hinterhand?
    Ich sah nicht, dass sie eine Waffe trug. Nur das Kleid und natürlich das magische Licht, das aus zwei Farben bestand, gab ihr so etwas wie Schutz.
    Ich hielt an, als ich sie bereits in einer guten Schlag-und Treffweite wusste. Dabei schüttelte ich den Kopf und sagte mit leiser Stimme: »Du wirst es nicht schaffen, Purdy Prentiss zu dir zu holen. Sie ist nicht mehr diejenige, die du aus der Vergangenheit kennst. Diese Zeiten sind vorbei, auch für dich.«
    »Und du willst das
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