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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse
Autoren: Jason Dark
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anzufassen.
    Berühren wollte ich sie schon, und so holte ich die Beretta hervor, deren Lauf ich durch den Spalt drückte und mit der Mündung gegen einen Oberarm stieß. Keine Reaktion.
    Ich stieß fester zu. Umkippen konnte die Gestalt nicht, dazu war der Käfig zu eng. Aber ich erzielte trotzdem einen Erfolg. Nach einem Zucken im Gesicht öffnete der Mann den Mund. Es sah so aus, als wollte er anfangen zu gähnen, was er allerdings nicht tat. Dafür schoss seine Zungen hervor, die vorn gespalten war.
    Unwillkürlich zuckte ich zurück. Es war auch gut, denn der Mann prallte mit dem Gesicht geben die Stäbe. Dabei hielt er weiterhin den Mund offen. Dann sah ich, dass es ihn voll und ganz erwischt hatte, denn aus seinem Oberkiefer wuchsen zwei spitze Zähne, wie ich sie auch von Vampiren kannte. Er war also in die Gewalt der VampirEchse geraten und würde so werden wie sie. Falls er es nicht schon war.
    Sein Artgenosse blieb weiterhin ruhig in seinem zweiten Käfig, doch die Gestalt vor mir wollte mir plötzlich an den Kragen. Wahrscheinlich war die Gier nach Blut in ihr so groß wie bei einem normalen Vampir, und sie versuchte, ihre Hand durch eine Lücke zwischen den Stäben zu drücken.
    Sie drehte sie und bewegte sich dabei so heftig, dass der Käfig ins Schwanken geriet.
    Die Lücke war zu eng, sodass er seinen Arm wieder zurückziehen musste.
    Sie rüttelte am Gitter, schüttelte ihren Schädel und starrte wütend in meine Richtung.
    Es stand fest, dass ich mir etwas einfallen lassen musste. Dieses Wesen im Käfig war kein Mensch mehr. Es war auch kein Tier, mit dem man Mitleid haben konnte. Was da im Käfig hockte, war nichts anderes als ein dämonisches Zerrbild. Etwas, das es auf dieser Welt nicht geben durfte. Es würde, wenn es freikam, auf Blutjagd gehen, und das musste ich verhindern, indem ich ihn mit geweihten Silberkugeln erlöste.
    Seltsamerweise glaubte ich nicht so recht daran, und ich wusste leider nicht, was mich störte. Irgendetwas stimmte hier nicht. Hier ging es nicht um einen simplen Vampir. Was ich erlebte, war mehr als das. Eine dämonische Abart, geschaffen durch das Wesen, das Suko als VampirEchse erlebt hatte.
    Auch sie musste von irgendwo gekommen sein, und das musste ich herausfinden.
    Die Unruhe bei der Kreatur blieb.
    Sie warf, sich von einer Seite zur anderen, sodass der Käfig ins Schwanken geriet, aber nicht umkippte.
    Okay, es gab keine andere Möglichkeit. Ich holte die Beretta hervor, zielte noch nicht auf den Käfig, denn mir war eine andere Idee durch den Kopf geschossen.
    Beide konnten mir nichts tun. Beide waren gefangen. Und an ihrem jetzigen Zustand musste jemand die Schuld tragen.
    Die Antwort war einfach. Todd Laskin. Der Tierhändler steckte dahinter.
    Er hatte diesen Anbau zu einem Versteck umgebaut. Und das hatte er nicht für sich selbst getan. Er hatte genau gewusst, wen er hier beherbergte.
    Also Laskin! Angeblich wollte er in seinen Laden gehen.
    Die Beretta hielt ich noch fest, aber der Lauf zeigte nach unten, als ich mich umdrehen wollte.
    Dazu kam ich nicht mehr. Laskin war da.
    Er hatte sich herangeschlichen und stand jetzt hinter mir. In seiner Stimme schwang der blanke Hass mit, als er flüsterte: »Lass deine Kanone fallen, Sinclair!«
    Da hatte ich den Salat!
    Ich hätte mich selbst irgendwo hintreten können, weil ich mich einfach zu sehr von den beiden Gestalten hatte ablenken lassen. Deshalb war es Todd Laskin gelungen, sich an mich heranzuschleichen.
    »Noch mal! Weg mit der Waffe. Das ist kein Bluff! Ich könnte dir sofort eine Kugel in den Kopf schießen!«
    »Ist schon okay.« Es war besser, wenn ich der Forderung nachkam.
    Deshalb ließ ich die Beretta fallen. Sie landete mit einem hörbaren Laut auf dem Boden. Da Laskin nicht weit entfernt stand, konnte er sie wegkicken.
    Sekunden später spürte ich den Druck im Nacken, hörte die Stimme des Mannes und spürte seinen warmen Atem, der über meinen Hals strich, so nahe stand er hinter mir.
    »Ich würde ja gern schießen!«, flüsterte er scharf, »aber meine Freunde benötigen Blut, und das will ich ihnen nicht vorenthalten. Verstehst du?«
    »Ist mir schon klar. Darf ich trotzdem fragen, wer sie sind? Ich habe sie ja gesehen, und das bereitet mir schon Probleme.«
    »Es sind Mutanten.«
    »Da sind wir schon mal einen Schritt weiter. Aber wer hat sie dazu gemacht?«
    »Die Echse!«
    »Ach ja…?«
    Laskin zeigte sich durch meine Frage leicht irritiert und auch verärgert.
    »Warum tust du so,
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