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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse
Autoren: Jason Dark
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hier unten ideale Verstecke. Er würde schon viel Glück haben müssen, wenn er sie überhaupt fand. Er überlegte, was er tun sollte. Auf jeden Fall wollte er auf sich aufmerksam machen, damit die Kreatur wusste, woran sie war.
    Er entschied sich dafür, nach rechts zu gehen.
    Der breite Gang hatte einen Vorteil. Recht und links des Schmutzbaches waren die Laufstege breiter, und so verringerte sich die Gefahr, bei einem Ausrutscher in die trübe Brühe zu fallen.
    Der Inspektor war dennoch vorsichtig. Er erinnerte sich daran, dass er die VampirEchse in der Brühe gesehen hatte, die auch hier schäumend neben ihm durch ihr Bett floss. Auf Arbeiter würde er in dieser Gegend kaum treffen. Erst dann, wenn mit der Renovierung begonnen wurde.
    Je weiter Suko kam, umso dunkler wurde es. In diesem Bereich hatte man auf Deckenleuchten verzichtet. Erst weiter vorn schimmerte wieder ein Licht, das auch ein Gitter erreichte, das von der Decke her bis zum Grund reichte.
    Das war wohl die falsche Richtung, dachte Suko. Er ärgerte sich wegen der Zeitverschwendung, setzte seinen Weg aber trotzdem fort und holte jetzt seine eigene Lampe hervor, um besser sehen zu können. So musste er nicht ganz bis ans Gitter herangehen.
    Kurz davor hielt er an. Er sah die fingerdicken Eisenstäbe, die in der schaumigen Flüssigkeit verschwanden und erkannte, dass die Lücken zwischen ihnen nicht besonders breit waren. Ein Mensch hätte nicht hindurchgepasst. Da die VampirEchse die Ausmaße eines normalen Menschen hatte, kam sie hier nicht durch. Es sei denn, es gab unter Wasser eine Lücke.
    Suko machte kehrt.
    Es standen noch andere Kanäle zur Verfügung. Ob er die allerdings alle durchsuchen wollte, dazu hatte er sich noch nicht entschlossen. Wenn er davon ausging, weiter den Lockvogel zu spielen, idann konnte er auch dort warten, wo der Ausstieg begann.
    Seine Vorsicht hatte nicht nachgelassen. Jetzt schäumte das Wasser rechts von ihm. Er warf immer wieder Blicke auf die Oberfläche, ohne jedoch etwas zu sehen, was sein Misstrauen erregt hätte.
    Fette Kanalratten hatte er nicht entdeckt. Was an ihm vorbei trieb, war nichts als menschlicher Müll und aufgelöste Fäkalien.
    Mittlerweile hatte er sich an den Gestank hier unten gewöhnt. Dennoch würde er froh sein, wenn er wieder an die Oberfläche steigen konnte.
    Suko war und blieb allein. Er fragte sich, wie es seinem Freund John Sinclair ergangen war. Wie er ihn kannte, würde er Todd Laskin auf den Zahn fühlen. Dass dieser Typ einiges zu verbergen hatte, stand für ihn fest.
    Suko schaute nach vorn, immer der Strömung entgegen. Er drehte sich nicht um, und das war sein Fehler. Es gab auch nichts, was ihn gewarnt hätte, und so bemerkte er nicht, wie etwas hinter ihm aus der schmutzigen Flut auftauchte und sich dabei gegen die Strömung stemmte.
    Die VampirEchse schwang sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Wasser und erreichte den Steg. Dort blieb sie auf dem Bauch liegen. Aus ihrem Mund züngelte die gespaltene Zunge hervor, die glänzte, als wäre sie lackiert worden.
    Die VampirEchse behielt ihr Opfer im Blick. Dabei robbte sie auf Suko zu. Schnell und fließend waren ihre Bewegungen.
    Suko ahnte nichts. Er drehte sich nicht um, und plötzlich war die Kreatur zum Greifen nah.
    Der rechte Arm mit den Krallen schnellte vor und griff zu.
    Suko war völlig ahnungslos. Die Krallen erwischten seinen linken Fußknöchel. Bevor er etwas unternehmen konnte, verspürte er den Ruck, als ihm das Bein weggezogen wurde. Er fiel nach vorn und streckte seine Hände vor, um nicht aufs Gesicht zu fallen. Dabei verlor er seine Lampe, die aber nicht in die Flut fiel. Sie leuchtete auf dem Steg weiter.
    Die Kreatur griff noch mal zu und wuchtete Suko nach rechts. So rutschte er an den Rand des Stegs, und der nächste Stoß beförderte ihn darüber weg in die dreckige Brühe…
    ***
    Irgendein Strömungswirbel packte Suko, sodass er gegen den schlammigen Grund des Kanals gedrückt wurde. Er hatte das Gefühl, in einen weichen Sumpf einzutauchen, aber das traf nicht zu. Unter seinen Händen fand er einen harten Widerstand und stemmte sich hoch. Er musste den Kopf über die Wasserfläche bringen, um Luft zu bekommen.
    Obwohl er die VampirEchse nicht richtig gesehen hatte, war ihm klar, wer ihm das angetan hatte. Beim Rutschen hatte er einen Seitenblick auf die Kreatur erhaschen können, und nun wusste er, dass alle Vorsicht vergebens gewesen war.
    Noch war ihm die Kreatur nicht gefolgt. Suko
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