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1618 - Panik

Titel: 1618 - Panik
Autoren: Unbekannt
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Hanse das Auftreten des geheimnisvollen Careful Menetekel.
    Und die Meinung der Ersten Terranerin, Koka Szari Misonan, sah anfangs nicht viel anders aus.
    Ein Verrückter unter vielen, um die man sich kaum Gedanken machen mußte. So sah man den Mann an, der es immerhin mit Leichtigkeit schaffte, sich in die offiziellen Medienleitungen zu schalten und innerhalb von wenigen Tagen eine weltweite Organisation von Verteilern aufzuziehen.
    Entsprechend lauteten die Dementis der Regierungsstellen, die nach den ersten illegalen Sendungen Menetekels im ganzen Solsystem ausgestrahlt wurden. Daß man damit genau das Gegenteil von dem bewirkte, was man sich erhoffte, ahnte zunächst niemand. Der Glaube an die Vernunft überwog. Und die wahre Lage im Volk wurde nicht richtig beurteilt.
    Die betroffenen Bürger kümmerte das wenig. Jeder ging in diesen Tagen der Unsicherheit und Angst mehr oder weniger seinen eigenen Weg. Die Wege mochten sich krass unterscheiden, aber eines hatte die Masse von ihnen gemeinsam: Sie wurden nicht von der Vernunft gelenkt.
    Daß Wissenschaftler aus allen Bereichen und aus vielen Völkern inzwischen versuchten, das Problem zu erkennen und zu beseitigen, stieß nur auf wenig Interesse. Die erste Tote Zone hatte niemand verhindern können, obwohl es mit Boris Siankow einen lautstarken Warner gegeben hatte. Das Vertrauen in alle offiziellen Vertreter des Staates war damit gesunken.
    Midami suchte am Tag nach Careful Menetekels Sendung eine öffentliche Bildsprechstelle auf. Hier fühlte sie sich unbeobachtet. Sollten die anderen aus der Wohngemeinschaft ihre Ersparnisse ruhig Janik übergeben, damit der ihnen ein weißes Figürchen besorgte.
    Midami glaubte nicht daran, daß diese Dinger irgendeine Wirkung besaßen.
    Andererseits hatte die Vorstellung des Glattgesichtigen auch bei der jungen Frau etwas bewirkt. Bilder vom Hyperdim-Attraktor hatte sie schon am Arbeitsplatz zu sehen bekommen.
    Die Gefahr, die von dem seltsamen Zickzackgebilde ausging, war ihr aber erst bei den Worten Careful Menetekels bewußt geworden. An die Wirkung der Amulette konnte sie nicht glauben, aber es gab ja noch einen anderen Weg.
    Auf der Venus lebte ein entfernter Verwandter namens Jokas Memerett, ein stinkreicher Industrieller, der ihr schon vor längerer Zeit den Hof gemacht hatte. Oft genug hatte er versprochen, ihr jeden denkbaren Wunsch zu erfüllen. Jetzt konnte Jokas einmal beweisen, wie ernst er es damit gemeint hatte.
    Es dauerte eine Viertelstunde, bis die Verbindung stand.
    Endlich erhellte sich der Bildschirm. Zu Midamis Enttäuschung erschien nur der Kopf eines Robotdieners. „Ich bin Midami Hellfort", sagte sie. „Ich möchte Jokas Memerett sprechen. Es ist sehr dringend, und ich besitze die höchste Priorität."
    „Der Chef hat dafür ein Schlüsselwort ausgegeben", antwortete der Roboter. „Bitte nenne es!"
    „Ich kenne es nicht", gab die Frau zu. „Nenne nur meinen Namen. Das wird ausreichen."
    „Ich bezweifle das, aber ich werde deine Bitte befolgen. Du wirst dich etwas gedulden müssen."
    „Ich rufe von Terra an, Robot." Allmählich wurde Midami ungeduldig. „Also beeile dich gefälligst!"
    Das Warten-Zeichen erschien auf dem Bildschirm. Die Minuten verrannen, und Midami überlegte schon, ob sie die Verbindung unterbrechen sollte. Endlich erschien der Kopf des Industriellen.
    Jokas Memerett war keine üble Erscheinung, aber Midami empfand für ihn nichts. Sein Werben würde sie daher nie erhören. „Meine Liebe", säuselte der Mann. „Es freut mich, dich zu sehen. Da ich viel zu tun habe, bitte ich dich um Verständnis, wenn ich direkt nach dem Grund deines Anrufs frage."
    „Der ist schnell erklärt. Du wolltest mir doch immer einen ausgefallenen Wunsch erfüllen, Jokas. Jetzt habe ich einen solchen Wunsch, und deshalb melde ich mich bei dir."
    „Er ist schon erfüllt, meine Liebe", erklärte der Mann jovial. „Ich möchte ein paar Wochen verreisen", sprach Midami. „Hinaus aus der Milchstraße. Du hast doch eine Zweigstelle in der Kleinen Magellanschen Wolke. Vielleicht könnte ich mich dort nützlich betätigen. Es darf aber auch ein Urlaubsplanet sein oder..."
    „Schon gut", unterbrach Memerett lächelnd. „Ich habe verstanden. Auch dich hat die Angst gepackt. Das ist verständlich. Du hast Glück. In drei Tagen startet mein Privatraumer „Karibiktraum" nach Gondard in der KMW. Ich lasse dich übermorgen abholen. Du hast Zeit, deine Sachen zu packen. Deine Adresse habe ich. Ich
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