Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
keiner kümmerte sich um ihn. Die anderen machten sich weiter an die Ausarbeitung neuer Experimente, mit denen sie die Energien aus dem Raum hinter dem Raum kontrollieren und erforschen wollten. So nannten sie hier das unbegreifliche Kontinuum, das nur rechnerisch, nie aber handgreiflich erforschbar gewesen war. Die Roach kannten alle Prinzipien des Arcoa, seinen Atem und die Kräfte, die in ihm schlummerten und ihn antrieben. Sie hantierten mit den Gewalten, die hinter diesem Atem in jenem Raum steckten, der alles umgab. Sie benutzten die Gravitation als Waffe und als Schiffsantrieb, öffneten Türen oder Höhlen zu dem fremden Kontinuum und flogen in kürzester Zeit hindurch an ihre Ziele. Das alles hatten sie rechnerisch längst vorherbestimmt, ehe sie die ersten fliegenden Nester gebaut hatten.
    Hier in der Tiefe Bourashas wollten sie mehr. Sie wollten den Weg bis ans Ende des Arcoa finden, dorthin, wo in ihrer Vorstellung eine Welt existierte, die sich immer wieder von selbst erneuerte, die jeden abgerissenen Grashalm sofort nachwachsen ließ und jedes getötete Tier durch ein lebendiges ersetzte.
    Dies war ein anderer Traum, und er gehörte ebensowenig zur Geschichte der Roach wie Grenders Traum von der Rekonstruktion. Er war in der Abgeschlossenheit der Tiefe entstanden.
    Das Bewußtsein der Isolation von den anderen Welten und ihren Bewohnern hatte ihn erzeugt. Die Roach, die sich damals für das Verbleiben auf und in Bourasha entschlossen hatten, wollten intelligenter und weiser sein als ihre Artgenossen in den fliegenden Nestern.
    Sie waren es nicht. Ihr Verhalten gegenüber Grender stellte es deutlich unter Beweis.
    Sie schalteten die Anlage ein, die sich unter dem gesamten Ozean erstreckte. Sie leiteten alle Energiereserven des Planeten hinein und warteten auf das Ergebnis.
    Zum letzten Mal sahen sie Grender. Er war fast völlig verhungert und stark entkräftet. Irgendwo dort drunten in den Kammern lag Raura, die sich getötet hatte, damit er sie als Nahrungsquelle benutzen sollte. Er tat das nicht, sondern machte sich an den sinnlosen Aufstieg zur Oberfläche in dem Bewußtsein, niemals dort anzukommen.
    Die Zurückbleibenden wußten es, weil sie sahen, daß er irgendwann zusammenbrechen würde.
    Grender wußte es aus einem anderen Grund, deshalb kehrte er auch um, als er merkte, daß es tatsächlich sinnlos war. Überall unter dem Ozean zitterte und bebte es, und er erreichte die Artgenossen mit letzter Kraft.
    In dem Augenblick, als das Experiment in seine letzte Phase trat, brach der Roach zusammen, den man einst als zukünftigen Herrscher Noumantras bezeichnet hatte.
    Sie umringten ihn und stellten fest, daß der Mann von der anderen Welt ein wenig größer war als der Durchschnitt. Aber sie fanden keine Gelegenheit mehr, diesem Umstand größere Beachtung zu schenken.
    Das Grollen in der Tiefe wurde zu einem Donnern, und dann brach überall der Boden auf.
    Ungeheure Energiefluten ergossen sich nach oben und zerstörten die Decke zum Meer. Das Innere des Planeten drängte gegen die Massen des Wassers an, und das Wasser war zu schwach, um dem Magma standzuhalten. Bourasha explodierte, und die Gewalt aus dem Inneren des Planeten zerfetzte die gesamte Oberflächenkruste der Welt.
    Die Urheimat der Roach zerplatzte und riß alle mit in den Tod, die noch auf ihr lebten. Das Magma erkaltete im Weltraum und vermischte sich mit den Gesteinsbrocken der Kontinente. Die Atmosphäre verflüchtigte sich, und Ghaww, der Gasriese, erhielt einen riesigen Ring aus Gesteinstrümmern.
    Die rote Sonne Skal geriet fast völlig in Vergessenheit, und es dauerte lange, bis wieder ein fliegendes Nest den Ursprung der Roach ansteuerte
     
    5.
     
    Die Entdeckung Das Netz im Rechenraum besaß eine eigentümliche Struktur. Dem Betrachter kam es aus allen möglichen Perspektiven vor, als sei es in ein größeres Netzwerk eingebettet. Tatsächlich hatten die Spinnautomaten es nach fünfdimensionalen Berechnungen gewebt und ein vierdimensionales Abbild erzeugt, das es in dieser Form nur auf Occreshija und drei weiteren Planeten gab. Nur die fähigsten Rechner und Denker der Arcoana waren zu so etwas fähig.
    Heleomesharan hatte das Gebilde nicht selbst geschaffen. Ein Schüler Beauloshairs war es gewesen, und er hatte einen Teil seiner Lebenskraft für die Programmierung der Automaten geopfert.
    Jetzt ruhte der Patron der SHOURASA-Sippe an der siebzehnten Verknüpfung über dem Zeitfaden und wartete auf das Eintreffen des Signals
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher