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161 - Vollmond über London

161 - Vollmond über London

Titel: 161 - Vollmond über London
Autoren: A.F.Morland
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einen Weg suchen, mit Pasquanell abzurechnen.«
    »Der Zeit-Dämon ist ungemein stark!« gab ich zu bedenken.
    »Es muß eine Möglichkeit für mich geben, ihn zu vernichten!« stieß Bruce O’Hara haßerfüllt hervor. »Ich muß Ritas Tod rächen, Tony.«
    »Wir werden dir dabei helfen, wenn du erlaubst«, warf Mr. Silver ein.
    »Er will sich von Yora völlig lösen, möchte die magischen Augen behalten. Er sucht nach einer Waffe, mit der er die Diamanten verteidigen kann«, berichtete Bruce. »Vielleicht sollte man das Yora wissen lassen. Das wäre unter Umständen eine Möglichkeit, ihn zu killen, ohne es selbst tun zu müssen.«
    »Kein schlechter Gedanke«, sagte Mr. Silver. »Den sollten wir im Auge behalten.«
    »Ich vergesse ihn bestimmt nicht«, gab Bruce O’Hara zurück.
    ***
    Der Morgen graute, als wir nach Hause kamen.
    Es hatte noch vieles zu erledigen gegeben. Vor allem wollte Bruce O’Hara die weiße Wölfin nicht in jener Höhle in Croydon liegen lassen. Wir trugen die Tote zu meinem Wagen, und ich rief Tucker Peckinpah an. Fünf Minuten später rief er zurück und sagte uns, wo wir das Mädchen hinbringen sollten. Anschließend brachten wir Bruce heim.
    Rita Owen würde wieder schön sein, wenn man sie in geweihte Erde legte. Die häßlichen Spuren der Wolfszähne würden nicht mehr zu sehen sein. Das würde es Bruce etwas leichter machen, sich von ihr zu verabschieden.
    In Paddington, in der Chichester Road, verlangsamte ich gähnend die Fahrt und ließ den Rover vor dem Garagentor ausrollen. Mr. Silver stieg aus und öffnete es. Ich fuhr weiter und stellte den Motor ab. Diese Nacht hatte es wieder einmal in sich gehabt, und ich hatte vor, bis in den späten Vormittag hinein zu schlafen. Hoffentlich war Vicky so rücksichtsvoll, mich nicht zu wecken, wenn sie aufstand.
    Wir betraten das Haus, und ich begab mich in den Living-room, um nach Boram zu sehen. Mr. Silver folgte mir, und wir machten eine erfreuliche Entdeckung: Der weiße Vampir hatte zu seiner ursprünglichen Gestalt »zurückgefunden«, allerdings waren seine Konturen noch nicht scharf abgegrenzt, sondern immer noch ausgefranst, und der Dampf, aus dem seine Gestalt bestand, war auch noch nicht so dicht wie gewohnt, aber Borams Genesungsphase hatte doch einen großen Sprung vorwärts gemacht. Ob er auch seine Stimme wiedergefunden hatte? Ich fragte ihn, ob er wieder reden könne.
    »Ja, Herr«, antwortete der Nesselvampir hohl und rasselnd, aber für mich war es Musik in den Ohren.
    ***
    Ein halbes Jahr später stand Candice Lee zum erstenmal auf einer großen Londoner Bühne. Sie wußte es nicht: Tucker Peckinpah hatte daran gedreht, nachdem ich ihm von dem Talent des Mädchens erzählt hatte. Der Regisseur -ein geschäftstüchtiger Bursche - baute Candices »Nightwolf« in das Stück ein, und die junge Tänzerin feierte mit ihrem Debüt einen großartigen Triumph. Wir waren dabei, saßen in der ersten Reihe: Mike Rogers, Tucker Peckinpah, Cruv, Mr. Silver, Bruce O’Hara und die Mitglieder des »Weißen Kreises«, Vicky Bonney und ich.
    Nur eine Person fehlte: Rita Owen, die weiße Wölfin.
    Wir wußten, daß Candice den »Nightwolf« nicht für uns oder das Publikum tanzte, sondern für Ellen Murphy und ihre tote Freundin - um ihr zu danken für die Freundschaft, Zuneigung und… ja, vielleicht auch für die Liebe, die Rita gegeben hatte, die sie mochten.
    ENDE
    [1] das Alarmsystem des »Weißen Kreises«
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