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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord
Autoren: Unbekannt
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Ersten Piloten. „Bitte veranlasse das. Ich werde eine Durchsage machen und sie bitten, in die Zentrale zu kommen."
    „Bitten?" fragte Gogogo entgeistert. Der junge Medik- und Mikrobiologiestudent lachte laut. „Sie spielt Katz und Maus mit uns, und wir sollen ihr dafür auch noch nachlaufen?"
    „Nachspringen ginge ja schlecht, du Minimalertruser", sagte sein Vater und bemühte sich, so etwas wie Strenge in seinen Tonfall zu bringen. Doch das war bei seinem und Divanis Filius etwa so vergeblich wie der Versuch, vor Gucky zur Strafe für eigenmächtiges Verhalten Mohrrüben wegzuschließen.
    Gogogo, „nur" 2,20 Meter groß und ein Leichtgewicht von dreizehn Zentnern, war so leicht nicht der Mund zu verbieten. Aufgeweckt und intelligent zwar, tat er sich doch meistens noch durch irgendwelchen Unsinn hervor, den er produzierte. Er absolvierte momentan auf der ODIN ein Praktikum als Mediker. „Wir laufen ihr nicht nach", stellte Perry Rhodan fest. „Wir brauchen sie. Sie muß Informationen von uns zu Atlan bringen. Wenn es nötig sein sollte, werde ich mich auch bei ihr für das arrangierte Zusammentreffen mit Voltago entschuldigen."
    „Also das halte ich aber wirklich für etwas übertrieben", entfuhr es Norman Glass. „Haltet das, wie ihr wollt", sagte Rhodan. „Wir brauchen die Ennox, und falls sie noch an Bord ist, müssen wir Ariane finden oder dazu bringen, freiwillig aus ihrem Versteck zu kommen."
    „Ja", sagte Mariaan. „Falls sie noch da ist."
     
    *
     
    Sie kam, noch bevor Perry Rhodan seine Aufforderung an sie formuliert hatte. Zur Überraschung aller näherte sie sich zu Fuß. Zuerst war ihr Auftauchen aus einem Korridor drei Decks über der Schleuse Nummer neun gemeldet worden. Dann wurde der Zentrale in schöner Regelmäßigkeit von weiteren „Streckenposten" berichtet, welche Abteilungen des Raumschiffs Ariane gerade passierte. „Für jemanden, der sonst springt wie ein Teleporter und derart geladen sein muß, eine sehr ungewöhnliche Verhaltensweise", bemerkte Mertus Wenig. „Theatralisch" nannte Glass es. „Sie ist sich der Wirkung bewußt. Sie will, daß wir wissen, daß sie kommt. Vielleicht soll es uns verunsichern."
    „Unsinn", sagte Divani Seljuk. „Diese Person provoziert uns. Das hat sie von Anfang an getan.
    Zuerst wollte sie meinen Kunar verrückt machen, und jetzt muß es schon das ganze Schiff sein.
    Nimm dich nur in acht, Perry."
    Ihr Sohn grinste. Leise sagte er: „Da mache ich mir gar keine Sorgen. Perry ist Besseres gewohnt. Wenn ich an seine letzte Frau denke..."
    Gogogo zeichnete mit den Händen eine weibliche Figur in die Luft. Der Kopfnuß, die ihm seine Mutter dafür verpassen wollte, wich er blitzschnell aus und zeigte ihr grinsend einen Vogel.
    Divani drehte sich um, als hätte sie es nicht mehr gesehen.
    Im Gegensatz zu seinem Vater verstand es der junge Seljuk sehr gut, mit ihr umzugehen.
    Das Gehör seiner Mitmenschen schätzte er dafür allerdings um so schlechter ein. „Es gab eine Zeit, da hätte ich auch einem Ertruser für diese Bemerkung eine runtergehauen", sagte Perry Rhodan ebenso leise.
    Das war alles. Nur ganz kurz hatten sich die Blicke der beiden ungleichen Männer getroffen.
    Und von da an schwieg Gogogo.
    Dann kam der Augenblick, da Ariane die Zentrale betrat.
    Sie machte einen erschöpften Eindruck. Immerhin hatte sie eine Menge Leitersprossen bewältigen müssen. Sie stolperte mehr auf Perry Rhodan zu, als daß sie ging. Die anderen Anwesenden bildeten eine Gasse für sie. Als sie einmal fast fiel, wollte Kunar Seljuk hinzuspringen, um sie aufzufangen. Doch bevor er den ritterlichen Entschluß in die Tat umsetzen konnte, krallte sich die Hand seiner anderen Ehehälfte in seinen Nacken und hielt ihn zurück.
    Die Ennox blieb vor Perry Rhodan stehen und stemmte die Fäuste in die Seiten. Sie keuchte noch. Niemand sagte etwas, bis ihr Atem regelmäßiger ging und sie Rhodan anfuhr: „Das habt ihr euch sauber ausgedacht, wie? Was wolltet ihr? Einen Klamaukfilm mit mir drehen? Mich dabei aufnehmen, wie ich auf den Verdrehten abfahre? Ich hoffe, ihr habt euch hinreichend amüsiert. Ich kann die Neugier von Unterentwickelten verstehen, aber ihr hättet mich wenigstens vorher fragen können, oder?"
    „Fragen?"
    Ariane hielt Rhodan die rechte Faust vor die Nase. Ihre Augen funkelten wild. „Ich hätte mich überwunden, Voltago zu treffen. Aber ihr mußtet mir eine Komödie vorspielen, von wegen Experiment in Schleuse Nummer neun. Findet ihr das gut
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