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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Spur von Rudy mehr. Er war ebenso wie seine Mutter innerhalb eines Augenblicks verschwunden.
    »Und jetzt?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Es tat mir zwar selbst leid, aber eine andere Antwort wusste ich im Moment nicht. Es stellte sich die Frage, wen wir hier vor uns gehabt hatten.
    »Sollen wir mal zusammenfassen?«, fragte Suko.
    »Aber wo fangen wir an?« Ich hob die Hände und ballte sie zu Fäusten.
    »Wo gibt es einen Anfang und wo finden wir das Ende?«
    »Lass uns nachdenken.« Suko reagierte weniger emotional als ich. »Wir befinden uns in einem Panoptikum des Schreckens, das allerdings geschlossen und trotzdem nicht außer Betrieb ist. Kann man das so sagen, John?«
    »Wenn du willst.«
    »Hinzu kommt, dass wir uns in einem Haus aufhalten, in dem ein vierfacher Mord geschehen ist und deine Gestalt als Wachsfigur zwischen anderen steht. Wie passt das zusammen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Das war nicht nur so dahingesagt. Ich fühlte mich irgendwie zerschlagen und völlig von der Rolle. Das Geschehen hatte mich mehr mitgenommen als irgendein actionreicher Kampf. Das Gefühl zu erleben, dass die andere Seite einem überlegen war, machte mir schon zu schaffen.
    Suko lehnte sich gegen die Flurwand. »Wir wissen nur wenig über das Haus. Uns ist nur bekannt, dass hier ein schreckliches Verbrechen geschehen ist. Ein Mann brachte seine Familie um. Über die Motive haben wir leider nichts erfahren.«
    Ich fühlte mich wieder etwas besser und sagte: »Auf dieser kleinen Bühne ist das Wachs geschmolzen. Warum? Weil ich mit dem Kreuz in dessen Nähe gekommen bin. Und das sagt mir, dass eindeutig eine schwarzmagische Macht ihre Hände im Spiel hat.«
    »Genau, John.«
    »Dann stellt sich weiterhin die Frage, wer diese vier Personen sind, die unter der Wachsschicht stecken. Die Frau hat ausgesehen wie diese Myra. Das Gesicht des Jungen haben wir nicht sehen können, weil er auf dem Bauch lag. Wir können jedoch davon ausgehen, dass er so wie Rudy ausgesehen hat. Es gibt noch einen Mann und auch die Tochter. Beide kennen wir nicht. Ich gehe allerdings davon aus, dass sie sich noch hier im Haus befinden.«
    »John, es war eine Maskerade. Jemand hat die Szene des Verbrechens nachgestellt. Er hat sich tote Menschen geholt und sie mit Wachs übergössen. Danach hat er ihnen das Aussehen der Ermordeten gegeben. Warum er das getan hat, ist leicht zu erklären. Wenn Besucher durch das Haus geführt werden, sollen sie die Familie sehen, wie sie damals ausgesehen hat.«
    »Und sie werden einen Schock bekommen, wenn sie plötzlich Personen gegenüberstehen, die ebenso aussehen wie die Toten. Vielleicht nicht ganz. Aber fast. Zwei kennen wir, die beiden anderen sind uns unbekannt. Und jetzt stellt sich die Frage, wer diese Personen sind und woher sie kommen. Kann man sie noch als Menschen bezeichnen? Sind es einfach nur Wesen, oder was sollen wir sagen?«
    »Das ist verdammt schwer.«
    »Du sagst es. Ich werde den Gedanken nicht los, dass wir in ein abgekartetes Spiel geraten sind. Da wurde uns eine perfekte und verflixt raffinierte Falle gestellt, wobei der Höhepunkt hinter uns in diesem Wachsfigurenraum liegt, in dem ich mich selbst anschauen kann. Stellt sich die Frage, wer hier die Fäden zieht.«
    »Das können wir uns aussuchen. Asmodis, Luzifer, wen immer du auch nennen willst.«
    »Also einer, der Menschen verschwinden lassen kann.« Suko hob die Schultern. »Das ist nicht leicht.«
    »Und Saladin gibt es nicht mehr.«
    »Eben.« Er schaute zu Boden. »Könnten wir es vielleicht mit einem Erbe seinerseits zu tun haben? Wir wissen nicht, wo er sich überall herumgetrieben hat. Er kann Menschen manipuliert haben, sodass sie anders aussehen. Es ist auch möglich, dass er sich welche gesucht hat, die Ähnlichkeit mit den Ermordeten aufwiesen.«
    »Oder wir haben es mit ihnen selbst zu tun.«
    »He, die hat man doch wohl begraben.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich gehe zumindest davon aus. Außerdem sollten wir über die Reaktion deines Kreuzes nachdenken. Kommt dir das nicht ungewöhnlich vor? Bei diesem Jungen und bei dieser Myra hat es sich nicht gemeldet. Darüber sollten wir ebenfalls nachdenken.«
    »Das wundert mich auch.«
    »Und dein Fazit?«
    »Ich will es nicht wahrhaben, aber auch dem Kreuz sind Grenzen gesetzt. Das weißt du. Es kann sein, dass wir es hier mit Personen zu tun haben, die immun dagegen sind.«
    Es war wirklich ein Problem, mit dem wir uns herumschlagen mussten.
    Und ein weiteres kam noch hinzu, und
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