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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES
Autoren: Unbekannt
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achten, daß sie möglichst zusammenbleiben und sich nicht aus dem Solsystem entfernen. Andernfalls käme ich in arge Verlegenheit."
    „Das sollte keine Schwierigkeit bereiten. Das gemeinsame Schicksal hält uns zusammen." Nach einer Pause fügte der Hansechef hinzu: „Abgesehen davon kannst du vom Gesundheitszustand eines von uns auf den aller anderer schließen. Wir sitzen alle im selben Boot. Will sagen, für uns gilt alle dasselbe Zeitmaß."
    Der Idealzustand, nämlich daß sich die zu Beobachtenden geschlossen in HQ-Hanse aufhielten, wurde aber erst in den letzten zwei Tagen, nach der Rettung von ES, erreicht. Bis dahin war jedoch alles gutgegangen. Die ehemaligen Zellaktivatorträger hatten nach ihrer rückläufigen Vergreisung keine Symptome nachlassender Zelldusche gezeigt. Quarigan konnte aufatmen.
    Adams’ Ausspruch von „potentiellen Todeskandidaten" hatte dazu geführt, daß Quarigans Leute den ehemaligen Zellaktivatorträgern die Abkürzung Toka verpaßten und sie von eins bis zehn durchnummerierten.
    Und zwar in alphabetischer Reihenfolge. Auf diese Weise wurde der Chef der Kosmischen Hanse zur Nummer eins, was seiner Stellung, nach des Hanse-Arztes Quarigans Meinung, durchaus gerecht wurde.
    Ohne Adams’ wirtschaftliches Geschick hätte Terra in der Post-Monos-Ara auch zum Armenhaus der Galaxis werden können.
    Die Sache hatte aber auch einen anderen, einen makabren Aspekt. War es nicht eine etwas zweifelhafte Ehre, die Nummer eins auf einer Liste von Todeskandidaten zu sein? Quarigan hatte seinen Leuten darum eingeschärft, Adams nur ja nicht zu Ohren kommen zu lassen, mit welcher Abkürzung er und die anderen bedacht worden waren.
    Ja, Quarigan kannte das Problem; Adams hatte es ihm ausführlich genug erklärt.
    Der Hansechef und die neun anderen ehemaligen Zellaktivatorträger hatten von der Superintelligenz ES, nachdem diese ihnen die Zellaktivatoren abgenommen hatte, eine Zelldusche erhalten, die ihren Alterungsprozeß für 62 Jahre stoppen sollte. Doch durch ES’ gestörten Zeitsinn war diese Frist innerhalb von vier Jahren verstrichen.
    ES war inzwischen geheilt und wiederhergestellt, wie Adams es ausdrückte, nachdem der Nakk Paunaro und seine Artgenossen das Psiqs-Koagulat auf Wanderer entschärft hatten. Eine psionische Entladung wie ein kosmisches Wetterleuchten hatte diesen Vorgang im Solsystem optisch sichtbar gemacht. Da Wanderer danach jedoch verschwunden war und ES nichts von sich hatte hören lassen, blieben die einstigen Zellaktivatorträger in Ungewißheit über ihre Lebenserwartung zurück.
    Die Wirkung der Zelldusche konnte schon heute oder morgen ihre Wirkung verlieren. Und dann würden die Betroffenen innerhalb kürzester Zeit zu Staub zerfallen. Um auf diese Eventualität vorbereitet zu sein, hatte Adams Quarigan und seinem Team den Auftrag gegeben, die ehemaligen Zellaktivatorträger durch Telescanning unter Beobachtung zu halten. Zehn biologische Tiefkühltanks standen für die Toka bereit, um sie aufzunehmen, für den Fall, daß der körperliche Verfall einsetzte. Ob diese Maßnahme etwas nützen würde, das konnte Quarigan nicht beurteilen. Aber er hatte wenigstens das Gefühl, alles technisch Mögliche zur Rettung der zehn getan zu haben.
    Es gab einen Präzedenzfall dafür, daß ein Träger nach Ablegen des Zellaktivators im Tiefkühltank am Leben erhalten werden konnte. Govereny Tatsun, die Mutter des Supermutanten Ribald Corello, hatte, nachdem sie John Marshalls Zellaktivator an ihren Sohn übertragen hatte, in einem solchen Lebenserhaltungssystem weit über ihre normale Lebenserwartung hinaus ohne Verfallserscheinungen überdauert. Allerdings hatte sie den Zellaktivator nicht über ihre normale Lebensspanne hinaus getragen. Diese Voraussetzung traf aber auf keinen der zehn zu. Jeder von ihnen war ein Methusalem.
    Quarigan wäre viel wohler gewesen, wenn sie sich sofort in den Tiefschlaf gelegt hätten. Dann hätte er ihnen bessere Überlebenschancen gegeben. Aber das war nicht zu machen.
    Wenn Homer G. Adams sagte, daß sie selbst von solchen Maßnahmen nichts halten würden, dann war deren Einstellung mehr auf bloßes Wunschdenken zurückzuführen als logisch begründet. Die ehemaligen Zellaktivatorträger wollten wohl nicht an die Möglichkeit glauben, daß die Superintelligenz ES sie nach der gelungenen Rettungsaktion im Stich lassen würde. Dieses Argument hatte was für sich. Aber Homer G. Adams hatte diese Schutzmaßnahmen schon vor ES’ Rettung
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