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1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES
Autoren: Unbekannt
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Delphinschiffs.
    Weder einer ihrer Schüler noch jemand von der Mannschaft war anwesend.
    Nachdem Perry Rhodan der Linguidin die Beschlüsse des Galaktikums erklärt hatte, fragte er: „Wie stellst du dir die Zukunft deines Volkes vor, Dorina?"
    „Ich blicke voller Zuversicht in die Zukunft", antwortete die Friedensstifterin. „Was geschah, das ist bedauerlich. Es tut mir leid, daß unser friedliebendes Volk für so viel Unruhe in der Galaxis gesorgt hat. Und es tut mir leid, daß wir andere Völker zum Negativen beeinflußt haben. Dieses Unrecht ist nicht ungeschehen zu machen. Aber vielleicht können wir es mit der Zeit wiedergutmachen."
    „Es gibt keine Kollektivschuld für das Volk der Linguiden", erwiderte Rhodan. „Man kann nicht einmal die Friedensstifter zur Verantwortung ziehen, die den galaktischen Brand entfacht haben. Es lag an den Zellaktivatoren, die ihr Kima verdreht haben. Das hat auch das Galaktikum richtig erkannt und den Linguiden ihre Souveränität belassen."
    „Danke für den Zuspruch", sagte Dorina Vaccer ohne Ironie. „Aber es war uns dennoch eine heilsame Leere.
    Du weißt es vielleicht noch nicht, Perry Rhodan, aber irgendwie haben wir Linguiden uns aufgrund unseres Kimas als die Krone der Schöpfung gesehen. Es war gut, daß wir auf den uns zustehenden Stellenwert zurückversetzt wurden."
    „Es kann dir nicht verborgen geblieben sein, daß auch wir Terraner gelegentlich in diese Hybris verfallen, die Krone der Schöpfung zu sein", sagte Perry Rhodan mit entschuldigendem Lächeln. „Von diesem Größenwahn ist wohl kein Intelligenzvolk ausgenommen. Irgendwann werden wir noch erkennen, daß alle Völker zusammen die Krone der Schöpfung sind. Vielleicht ist dies der Anfang zur Erkenntnis über eine kosmische Bestimmung ..."
    „Hat dir diese Weisheit ES vermittelt?"
    „ES schweigt", sagte Rhodan bedauernd. „Ich wünsche euch, daß das Schweigen bald ein Ende hat und ihr die verdiente Unsterblichkeit zurückbekommt", sagte Dorina Vaccer und griff unwillkürlich nach Rhodans Hand. Sie zuckte aber sofort wieder zurück, als hätte sie sich eine ungeziemende Intimität geleistet. Schnell sagte sie: „Entschuldige. Eine solch vertrauliche Geste steht mir nicht zu."
    „Ich denke doch", sagte der Terraner und griff seinerseits nach ihrer Hand. Er umschloß ihren behaarten Handrücken. „Für mich ist diese Geste wie die Besiegelung gegenseitigen Vertrauens und der Hochachtung.
    Ich kenne kein Wesen, das ich mit dir auf eine Stufe stellen könnte, Dorina. Nicht einmal einen meiner Freunde. Keiner von uns kann sich mit dir messen. Darum bedauere ich, daß dir dein Kima die Unsterblichkeit versagt hat."
    Dorina Vaccer schien für einen Moment gerührt, dann straffte sie sich jedoch und sagte: „Ich danke dir für deine Worte, Perry. Aber was gewesen und was verloren ist, das ist kein Thema mehr für mich. Ich möchte zu meinem Volk heimkehren und mit ihm den Neubeginn gestalten. Es wäre gut für uns, und auch besser für die Galaktiker, könnten wir wieder das unsichtbare Volk von früher werden. Leb wohl, Terraner!"
    Perry Rhodan hob abwehrend die Hände. „Überstürze nichts, Dorina", bat er eindringlich. „Es sind schon bald große, zukunftsweisende Ereignisse zu erwarten. Ich weiß nicht, wann was geschehen wird, aber ich bitte dich als dein Freund, deine Abreise noch aufzuschieben."
    Dorina Vaccer zuckte in einer menschlich wirkenden Geste der Unentschlossenheit die Schultern.
    Dann lächelte sie. „Hast du nicht zufällig so etwas wie ein Kima, mit dem du mich überreden konntest, Perry?"
    Auch Perry Rhodan lächelte, als er ihr anerkennend beide Hände zum Abschied drückte.
     
    2.
     
    „Du kennst das Problem, Quarigan", hatte Homer G. Adams zu dem Ära-Mediziner gesagt.
    Das war gewesen, als ES’ Zeitsinn noch gestört und ungewiß gewesen war, ob der Superintelligenz überhaupt zu helfen sei. Die Nakken hatten es inzwischen möglich gemacht. Der Hansechef hatte damals nachdrücklich hinzugefügt: „Betrachte uns als potentielle Todeskandidaten, Quarigan. Du mußt sensibel auf jede negative Veränderung in unserem Körperhaushalt reagieren. Aber keine Panik! Ich möchte, daß du ausschließlich mich informierst. Die anderen sind nicht eingeweiht. Sie würden meine Maßnahme vermutlich ablehnen."
    „Verstehe", hatte Quarigan geantwortet. „Ich versichere dir, daß keiner der Überwachten etwas davon merkt, daß er rund um die Uhr gescannt wird. Du solltest aber darauf
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