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1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
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„ „Was es dich angeht?" Caastok kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Bist du etwa nicht in mein Schiff gekommen, um mit mir über den Preis zu verhandeln?"
    „Hmm. Vielleicht."
    Der Springer richtete sich halb in seinem Sessel auf. „Was nun?"
    Rhodan sagte bedächtig: „Ich bin in Paunaros Auftrag hier. Egal, welchen Lohn die Nakken dir für die Passage versprochen haben, es war ein Mißverständnis. Sie haben nämlich zu Geld oder dergleichen überhaupt kein Verhältnis. Womöglich wissen sie gar nicht, was das ist."
    „Das gibt's nicht!" rief der Patriarch. „Bin weit herumgekommen, Terraner! Aber was Zahlungsmittel sind, weiß jedes Wesen im Universum."
    „Eben nicht. Habt ihr versucht, euch während des Fluges mit den Nakken zu unterhalten?"
    „Klar. Ging aber nicht."
    „Nakken denken in fünfdimensionalen Kategorien. Sie haben nicht einmal 4-D-Sinne. Also, um es noch mal ganz klar zu sagen: Deine Belohnung für die Passage kannst du vergessen. Die Nakken haben sowieso nichts, was sie dir geben könnten."
    „Unmöglich!" brauste der fette Springer auf. „Ich kann nicht extra Millionen Lichtjahre weit fliegen, und dann kriege ich nichts dafür! Mach das gefälligst deinen Freunden klar!"
    Rhodan ließ sich von dem Temperamentsausbruch nicht irritieren. „Es sind nicht meine Freunde.
    Und außerdem wäre die CAASTOK III doch ohnehin in die Milchstraße zurückgeflogen."
    „Nicht ohne Fracht!"
    „Wer hätte einem solchen Kasten Fracht anvertraut?"
    Rhodan betrachtete den Patriarchen sorgfältig. Er wußte genau, daß er den anderen schwer gekränkt hatte. Und einen Springer, der ohne weiteres seinen Stolz verletzen ließ, hatte er noch nicht kennengelernt.
    Caastoks Stirn zog sich zu einem Gewirr tiefer Falten zusammen. Rhodans Glück war nun, daß der andere ihn brauchte. „Ich mache dir ein Angebot", sagte der Terraner. „Ich vermittle dir in einer Werft der Kosmischen Hanse eine kostenlose Überholung der CAASTOK III. Dafür verschwindest du von Akkartil und kommst nicht wieder zurück."
    „Zuwenig! Viel zuwenig!"
    „Sei froh, wenn du dein Schiff jemals wieder flottbekommst. Ist das nicht Lohn genug für nichts?"
    Caastok dachte nicht mehr lange nach. „Nun gut... Aber ich will die Zusage eines Kontorchefs, bevor wir abheben."
    „Das sollte kein Problem sein."
     
    *
     
    Es war mehr als ein halbes Wunder, daß die Walze überhaupt noch starten konnte. Die CAASTOK III jedoch kam problemlos hoch und ging jenseits der Planetenbahn auf Überlichtgeschwindigkeit.
    Paunaro hatte gewartet.
    Der Nakk kauerte am Boden des Schachtes in seiner Rüstung. Weder die dünne Luft noch die Kälte schien er zu bemerken. „Jetzt reden wir, Perry Rhodan."
    Rachmayn war inzwischen fast ganz unter der Krümmung des Planeten Akkartil versunken.
    Dünne Nebelschwaden trieben vorbei. Doch Paunaro zeigte nicht die geringste Absicht, sich in den Tempel zurückzuziehen. „Das ist gut, Wie geht es den Kranken?"
    „Besser. .Sie werden von meinen sechs Artgenossen aus Hangay gepflegt. Trotzdem, wiederhergestellt sind sie noch lange nicht. Selbst ich bin unfähig, sinnvoll mit ihnen zu kommunizieren."
    „Das heißt, du hast noch keine Antwort."
    „Nein. Und ich bin auch nicht mehr sicher, ob ich sie bekommen werde."
    Rhodan hatte nichts anderes erwartet. Vor einiger Zeit waren mit der CATALINA MORANI 240 Nakken zu einem Flug ins Ungewisse gestartet. Im Zentrum der Milchstraße waren sie unverhofft wieder aufgetaucht - doch die Schneckenwesen hatten ihre Rüstungen und Sichtsprechmasken abgelegt, so daß sie nackt und hilflos wie blinde Würmer waren.
    Pilot der CATALINA MORANI war ausgerechnet Ernst Ellert gewesen; einer der ältesten noch lebenden Terraner... Obwohl das Wort lebend in diesem Sinn in die Irre führte, denn Ernst Ellert war lange schon in ES aufgegangen. Das Schiff hatte tatsächlich den Kunstplaneten Wanderer erreicht.
    Doch irgend etwas hatte die Nakken am Ziel der Reise den Verstand gekostet. Mit absoluter Sicherheit waren sie vom selben, seltsamen Bazillus infiziert, der auch ES befallen hatte: Sie wähnten sich 20.000 Jahre in der Zukunft.
    Ellert brachte die Nakken wohlbehalten zurück. Aber nicht einmal den Medizinern von Tahun gelang es, ihre Geisteskraft wiederherzustellen. Erst Paunaro fand den Schlüssel. Man brachte die 240 Schneckenwesen nach Akkartil. Dort, unter dem Einfluß des Mondes Anansar, setzte der Heilungsprozeß ein.
    Hätten die Nakken nur reden können, sie
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