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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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geschehen war, das lag hinter ihr. Sie wollte sich jetzt nur noch um das kümmern, was vor ihr lag.
    Dass der Zeuge die Polizei alarmieren würde, stand für sie fest. Danach würde sie bald Besuch bekommen. Bis dahin musste sie die Zeit nutzen.
    Um das Haus zu erreichen, konnte sie auf dem Gehsteig bleiben und brauchte nicht auf die andere Seite.
    Ihre Eltern waren nicht da. Sie befanden sich auf einer Geschäftsreise auf dem Festland. Dennoch musste Alma nicht allein zurechtkommen, denn Frenchy war im Haus. Sie war die gute Seele, und sie kannte Alma bereits seit Kindertagen.
    Eine recht hohe Mauer umgab das Grundstück. Sie war dort unterbrochen, wo sich das breite und recht hohe Stahltor befand, dessen Gitter zwei Hälften bildeten, die geschwungen aufeinander zuliefen und aussahen wie eine große Welle.
    In das Mauerwerk an der rechten Seite waren eine Klingel und der Teil einer Sprechanlage eingelassen. So niedrig, dass Alma den Knopf drücken konnte.
    »Wer ist dort?«
    Sie beugte sich den Rillen der Sprechanlage entgegen.
    »Ich bin wieder zurück, Frenchy.«
    »Das ist toll. Bist du allein?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich öffne.«
    Wenig später schwangen die Torhälften nach innen und gaben den Weg frei. Vor Alma lag eine asphaltierte Strecke, die problemlos mit dem Rollstuhl befahren werden konnte. Es gab keine Erhöhung bis zum Haus hin. Alma fuhr an mächtigen Bäumen vorbei, die auf sie immer wie Riesen aus einer längst vergessenen Zeit wirkten, in der es auf der Erde noch anders ausgesehen hatte.
    Das Haus war ein Klotz. Ein Viereck. Bauhausstil. Ihre Eltern liebten klare Linien. Diese Bauweise stand im krassen Gegensatz zu den Häusern in der Nachbarschaft, deren Bauweise viel verspielter war. Die meisten Villen waren mit Erkern und Gauben versehen. Doch hier stand einfach nur ein Viereck, das zudem breite Fenster hatte, von denen es besonders in der ersten Etage viele gab. Unten herrschte das Mauerwerk vor, da waren die Fenster neben der Tür nur Gucklöcher im Vergleich zu den oberen.
    Es gab eine Treppe aus breiten Stufen, die bis zur dunklen Haustür hoch führte. Aber daneben befand sich auch eine Schräge, über die Alma zur Tür hinauffahren konnte.
    Alma hatte die Schräge noch nicht ganz hinter sich gelassen, als die Haustür geöffnet wurde. Im vollen Licht, das aus dem Haus fiel, stand Frenchy, um Alma einzulassen.
    »Endlich bist du da. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Warum?«
    »In der Nacht kann viel passieren, das weißt du selbst.«
    Alma winkte ab. »Du musst das Leben positiv sehen. Das tue ich doch auch.«
    »Ja, das weiß ich, Kind, das weiß ich.« Frenchy schüttelte den Kopf.
    »Dennoch mache ich mir immer Sorgen. Die Zeiten werden nicht besser, und ich habe die Verantwortung für dich.«
    »Danke, das ist lieb.«
    Frenchy schloss die Tür und fragte: »Wie geht es jetzt weiter bei dir?«
    »Ich möchte in mein Zimmer.«
    »Auch ins Bett?«
    Alma schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Ich werde wohl noch ein wenig lesen. Müde bin ich nicht. Es kann allerdings sein, dass wir in der Nacht noch Besuch bekommen.«
    »Wen denn?«
    »Ich weiß es nicht genau. Es könnte ein junger Mann sein. Er heißt Johnny Conolly.«
    »Ah, ein neuer Freund?«
    »Das weiß ich noch nicht. Jetzt möchte ich in mein Zimmer.«
    »Bitte. Soll ich dir was zu trinken bringen?«
    »Nein, nicht nötig. Ich habe ja alles da. Nur noch eine Frage. Haben meine Eltern angerufen?«
    »Leider nicht. Ist das schlimm?«
    »Ach woher.« Alma winkte ab. »Sie werden genug zu tun haben. Das kenne ich.« Nach diesen Worten fuhr sie wieder an, um in ihre Zimmer zu gelangen, die so etwas wie eine kleine Wohnung innerhalb des Hauses waren und ebenerdig lagen.
    Der Rollstuhl fuhr über den Steinboden in eine Andeutung von einem Flur hinein, der neben einer frei schwebenden Treppe lag, die sich in Wendeln nach oben drehte. Wenn Alma in diese Etage wollte, stand ihr ein Lift zur Verfügung.
    Die Tür zu ihrer Wohnung ließ sich auf einen Druck der Fernbedienungstaste öffnen. Sie schwang lautlos nach innen, und Alma schaltete sofort das Licht ein. Der Schalter lag in einer für sie gut erreichbaren Höhe.
    Die Helligkeit wurde durch Lampenschirme gedämpft. Alma mochte die strahlende Helle nicht. Vor den beiden Fenstern hingen Rollos.
    Das Zimmer bot genug Platz, um sich mit dem Rollstuhl bewegen zu können.
    Eine Ansammlung von vier bunten Sesseln stand ihr zur Verfügung. In den Regalen an den Wänden befanden sich
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