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1590 - Operation Unsterblichkeit

Titel: 1590 - Operation Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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nur den Daumen wegnehmen."
    Rhodan wechselte einen kurzen Blick mit der Wissenschaftlerin. Sie war kreidebleich geworden, und ihre Unterlippe begann zu zittern. Sie hatte begriffen. Das Leben der Linguiden auf Lingora hing an einem seidenen Faden. Wenn Aramus Shaenor den Daumen hob, löste er die Bomben auf dem Planeten aus. „Tu es nicht!" stammelte Fay Haughnessy. „Du würdest all jenen schaden, die du liebst."
    „Ich liebe meinen Kimastrauch", erwiderte er. „Du würdest sehr viele Kimasträucher vernichten, wenn du den Daumen hebst", sagte sie eindringlich. „Ich weiß, daß du das nicht willst."
    Sie hatte sich überraschend schnell wieder gefangen, und ihre Stimme hatte an Kraft gewonnen.
    Rhodan fiel auf, daß sich die Augen von Aramus Shaenor belebten. Auch Narada Sonkar, Balasar Imkord und Bransor Manella verhielten sich plötzlich anders. Sie sahen nicht mehr so teilnahmslos aus wie zuvor.
    Ihre Blicke richteten sich auf die junge Frau, und es schien, als nähmen sie sie erst jetzt wirklich wahr.
    Plötzlich flog die Tür auf, und Paylaczer stürmte in den Raum. Mit einer leichten Bewegung ihres rechten Arms wischte sie Fay Haughnessy zur Seite. Die junge Frau flog mehrere Meter weit durch den Raum und wäre sicherlich mit schmerzhafter Wucht gegen die Wand geprallt, wenn sie sich nicht geistesgegenwärtig mit Hilfe ihres Antigravs abgefangen hätte. „Ihr Wahnsinnigen!" brüllte der erste weibliche Corun von Paricza. „Ihr habt die LETICRON vernichtet!"
    Auf der Brust der Überschweren hingen an dünnen Kettchen fünf Zellaktivatoren. Sie trug sie wie Insignien der Macht über ihrem rüstungsartigen SERUN.
    Rhodan reagierte schneller als alle anderen auf das Eindringen der Pariczanerin. Er stand plötzlich neben Aramus Shaenor, hielt seine Hand und entriß ihm die Schalteinheit, nachdem es ihm gelungen war, den Daumen des Linguiden von der Taste zu schieben und diese selbst festzuhalten. Er entdeckte die Arretierung und blockierte mit ihrer Hilfe die Taste, so daß er die Schalteinheit in einer Tasche seines SERUNS verschwinden lassen konnte.
    Paylaczer lachte höhnisch, als sie sah, was Rhodan erreicht hatte. „Das ändert gar nichts!" brüllte sie. „Ihr werdet diesen Raum nicht lebend verlassen, und wenn ich euch erledigt habe, sprenge ich Lingora in die Luft, so, wie ich es von Anfang an vorgehabt habe!"
    Ein Kampf auf engstem Raum mit der Überschweren schien unvermeidlich, und da Paylaczer über einen mit vielen Waffen bestückten SERUN verfügte, war kaum vorstellbar, daß die Zellaktivatoren ihn unbeschädigt überstanden. Ihr SERUN besaß Energiestrahler in den Unterarmen, Brustdesintegratoren, Raketen und Granatwerfer in den Schultern und verschiedene Wurfgeschosse, die an den Beinen ausgelöst wurden. So ausgerüstet war sie eine wandelnde Kampfmaschine, der Rhodan, sein Sohn und die junge Wissenschaftlerin nur wenig entgegenzusetzen hatten. „Laß uns miteinander reden", bat Rhodan, und tatsächlich schien es, als wolle Paylaczer ihm zuhören. Sie drehte den Kopf leicht zur Seite und horchte.
    Auf dem Gang war es laut geworden, und der Boden erbebte. Schreie ertönten, und irgendwo zerbrach eine Wand. Polternd stürzten schwere Bauelemente auf den Boden. „Icho!" rief Rhodan, der als erster begriff, was geschah. Der Haluter hatte zwar nicht an der Expedition nach Lingora teilgenommen, dachte jedoch nicht daran, sich passiv zu verhalten. Er war nach Sagno Ciff vorgedrungen und kämpfte sich nun auf seine Weise voran.
    Bevor Paylaczer recht begriff, was geschah, zerbarst die Tür in Dutzende von Einzelteilen.
    Brüllend stürzte sich der halutische Koloß auf die Überschwere, die von dem Angriff so überrascht wurde, daß sie nicht mehr dazu kam, eine ihrer Waffen auszulösen oder die Schutzschirmsysteme ihres SERUNS einzuschalten. „Raus hier!" befahl Rhodan, schnappte sich Aramus Shaenor und flog mit ihm durch die zertrümmerte Tür hinaus, während Icho Tolot und Paylaczer gegen eine Wand stürzten und sie zertrümmerten.
    Roi Danton schaltete nicht weniger schnell aus sein Vater. Er riß kurzerhand Balasar Imkord und Bransor Manella an sich und brachte die beiden Linguiden auf den Gang hinaus.
    Fay Haughnessy zögerte kurz. Sie konnte die Blicke nicht von den beiden tobenden Kolossen wenden, entsetzte sich dann jedoch angesichts der Urgewalt, die sich vor ihren Augen austobte, daß sie mechanisch nach Narada Sonkar griff und sie auf den Gang hinauszerrte. „Zurück!" rief
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