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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
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freie Flächen, die von Plakatwänden ausgefüllt waren.
    Nach der vierten Plakatwand begann der Friedhof.
    Fleming überquerte die Straße mit schnellen Schritten und geriet in den Lichtschein einer Laterne, der ihn für einen Moment streifte, bevor sich seine Gestalt wieder in der Dunkelheit verlor.
    Natürlich hatte er nach Klara Ausschau gehalten. Ihr Vorsprung war leider zu groß. So hatte er sie nicht zu Gesicht bekommen und musste sich auf sein Glück verlassen.
    Eine alte Mauer umschloss das Gelände. Einige Sprayer hatten darauf ihre Kunstwerke hinterlassen, was selbst in der Dunkelheit zu sehen war.
    Am Himmel türmten sich die Wolken, die der starke Wind vor sich her trieb.
    Die Bäume auf dem Friedhof wurden geschüttelt.
    Es gab ein Tor, vor dem Victor Fleming für einen Moment stoppte. Er wollte nachschauen, ob es verschlossen war, schaute genau hin und stellte fest, dass man es nur angelehnt hatte. So brauchte er nicht über die Mauer zu steigen.
    Noch einmal schaute er zurück, bevor er das Tor nach innen schob. Er roch den Rost, und er nahm bald einen anderen Geruch wahr, als er die ersten Schritte über das Gelände ging.
    Hier lag die Feuchtigkeit wie ein unsichtbarer Schleier über dem Gelände. Vom Boden her stieg ihm der Geruch nach alter Erde in die Nase. Der Wind schleuderte Wassertropfen von den Blättern der Bäume.
    Hin und wieder flatterte das Laub auch dem Boden entgegen, aber das alles waren Dinge, die Victor nur am Rande wahrnahm.
    Er suchte Klara.
    Das Areal war nicht groß. Auch wenn er nicht wusste, wo das Grab lag, ging er davon aus, dass er es finden würde. Viele Wege musste er nicht gehen. Er sah vor sich einen Hauptweg, der sich in der Dunkelheit der Nacht verlor.
    Leider schufen keine Laternen Lichtinseln. Der Friedhof mit seinen zahlreichen Gräbern lag wie unter einer finsteren Decke begraben. Bis auf eine Stelle.
    Zuerst glaubte er, dass ihm seine Nerven einen Streich spielten und er sich etwas einbildete. Dann aber konzentrierte er sich auf die bestimmte Stelle und stellte fest, dass er sich doch nicht geirrt hatte.
    Es gab ein Licht auf dem Friedhof. Nicht unbedingt hell oder strahlend.
    Es war eines der Lichter, die auf den Friedhof gehörten. Eine kleine Grableuchte, in der das Licht einer Kerze brannte und die windgeschützt war.
    Sollte das sein Ziel sein?
    Es gab für Victor keine andere Alternative, wenn er nicht einfach nur auf dem Totenacker herumirren wollte.
    Einen Gärtner gab es hier wohl nicht. Hier hatte man der Natur Raum gegeben, um sich ausbreiten zu können, und so musste er sich praktisch zu seinem Ziel durchkämpfen, und das über Wege, die zugewuchert waren. So stieg er auch über Gräber hinweg oder sackte manchmal auf dem weichen Boden fast bis zu den Knöcheln ein.
    Er näherte sich dem Licht.
    Die Flamme bewegte sich nicht, und er stellte jetzt fest, dass sogar zwei Lampen ihre Helligkeit verteilten.
    Klara war nicht zu sehen. Er hörte auch nichts von ihr. Nur seine eigenen Geräusche drangen an seine Ohren. Er schaute sich immer wieder um.
    Verfolger gab es nicht.
    Er war kein Mensch, der sich auf einem Friedhof wohl gefühlt hätte. Das hier war ihm alles neu, besonders in der Dunkelheit.
    Victor Fleming ging nicht bis direkt an die Lichtquelle heran. Er wollte sie sich erst aus der Entfernung anschauen und auch sehen, ob sich vielleicht seine Freundin dort aufhielt.
    Nein. Da konnte er noch so lange schauen. Es gab einfach nichts zu sehen, was ihn nur entfernt auf Klaras Spur gebracht hätte.
    Aber er sah die beiden Lichter. Wenn ihn nicht alles täuschte, rahmten sie einen grauen Grabstein ein, der nicht sehr hoch war, dafür aber ziemlich breit.
    Das musste es sein.
    Ihr Grab?
    Bei dieser Frage klopfte sein Herz schneller, weil er es sich einfach nicht vorstellen konnte. Wie konnte jemand sein Grab besuchen, wenn er noch am Leben war? Das war unmöglich.
    Doch er fing auch damit an, diesen Begriff aus seinem Gedächtnis zu streichen. Es war bestimmt nicht unmöglich, wenn er daran dachte, wer da neben ihm im Bett gelegen hatte.
    Eine Frau und zugleich eine Gestalt des Schreckens. Das hatte er sich nicht eingebildet, auch wenn Klara wenig später völlig normal vor ihm gestanden hatte.
    Er überwand seine Furcht und machte sich endgültig auf den Weg zu seinem Ziel. Er wollte endlich sehen, warum dort auf dem Grab die beiden Lampen brannten.
    Über zwei Gräber ging er hinweg und drückte sich an den Steinen vorbei. Er erreichte einen schmalen
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