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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos
Autoren: Jason Dark
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raus damit.«
    Jane Collins nahm kein Blatt vor den Mund. Was ich zu hören bekam, war in der Tat alles andere als normal. Ich musste mehrmals Luft holen, als ich hörte, was ihr da widerfahren war, aber auch diesem Mann, den sie hatte treffen wollen.
    »Und dieser Nicolic ist ebenfalls verschwunden?«, fragte ich.
    »Ja. Und ich kann mir nicht vorstellen, wohin. Ich bin nur froh darüber, dass er weg ist und mir nichts getan hat. Er hat sich durch den Angriff des Nebelstreifens verändert und er sagte mir noch, dass man ihm die Seele geraubt hätte. Er ist also seelenlos, und er hat mich in diesem Zustand niedergeschlagen, es aber dabei belassen.«
    »Da hast du wirklich Glück gehabt.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Und jetzt brauchst du jemanden, der dir zur Seite steht.«
    »Ich bitte darum. Versuch so schnell wie möglich zu kommen. Ich werde dich am Flughafen möglicherweise nicht abholen können. Von dort aus ist es nicht weit bis in die Stadt. Du kannst ja überlegen, ob du dir einen Leihwagen nimmst. Ich gebe dir jetzt noch den Namen des Hotels durch, in dem ich wohne.«
    »Okay.«
    Danach gab sich Jane Collins erleichtert. »Da werde ich wohl ruhiger schlafen können, hoffe ich.«
    »Meinst du?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich muss immer an diesen Alex Nicolic denken. Ein Geldwäscher, der plötzlich in ein teuflisches Netz hineingeraten ist. Das ist schwer zu begreifen, und ich denke, dass er damit große Probleme haben wird.«
    »Das könnte ich mir auch vorstellen. Hauptsache, du bleibst davon unbehelligt.«
    Jane schaltete schnell. »Du glaubst, dass er weiterhin auf meiner Spur ist?«
    »Kann sein, Jane. Er wollte dich treffen, das darfst du nicht vergessen. Es ist fraglich, ob er diesen Vorsatz aufgegeben hat.«
    »In seinem Zustand?«
    »Keine Ahnung, Jane. Rechne mit allem.«
    »Gut, dann werde ich zusehen, dass ich die Nacht so gut wie möglich herumkriege. Und ich kann mich auf dich verlassen, John?«
    »Ich werde den ersten Flieger nehmen und so rasch wie möglich bei dir sein.«
    »Danke.«
    Es war ihr letztes Wort. Sie legte auf, und ich schaute gedankenverloren auf den Hörer. Das war kein Scherz. Es konnte durchaus sein, dass in Basel Seelenräuber unterwegs waren. So etwas hatte ich schon erlebt. Allerdings konnte man dabei nie von gleichen Voraussetzungen ausgehen. Jeder Fall lief anders, und in Basel war es so gewesen, dass das Opfer innerlich von etwas anderem übernommen worden war. Jane hatte von einem gelben Licht oder einer gelben feinstofflichen Masse gesprochen.
    Und sie hatte auch diesen Basilisken erwähnt, um den ich mich auch kümmern würde.
    Ich stand auf und ging zum Laptop, um einen Flug nach Basel zu buchen. Einen Direktflug gab es nicht. Ich musste in Paris umsteigen, aber das war nicht tragisch, denn ich würde noch am Vormittag in der Stadt am Rhein landen.
    Dann legte ich mich wieder hin, um noch einige Stunden Schlaf zu bekommen. Aber daran war kaum zu denken, und ich ging davon aus, dass es Jane in Basel ebenso erging…
    ***
    So nett sie ihr Hotelzimmer auch fand, Julia Marin bekam keinen Schlaf. Sie wusste nicht, woran es lag, aber sie hatte es mehrmals versucht und war immer wieder aufgestanden.
    Auch jetzt, als der Blick auf die Uhr ihr gesagt hatte, dass der neue Tag bereits angebrochen war.
    Davon war allerdings noch nichts zu sehen, als sie vor dem offenen Fenster stand und nach draußen schaute.
    Über Basel lag die Nacht. Sie hatte den mit Wolken bedeckten Himmel mitgebracht, der allerdings auch Lücken aufwies, sodass sie einige Sterne sah.
    Das Hotel lag in der Oberstadt, wo die Seitenstraßen enger und nur noch Gassen waren. Das Hotel bestand aus mehreren Häusern. Da gab es noch eine Kunstgalerie, eine Weinstube und sogar ein Theater. Ein Café war ebenfalls vorhanden, und ein kleiner Vorgarten, in dem die Gäste sitzen und etwas zu sich nehmen konnten, gehörte auch dazu.
    Museum, Theater, Galerie und Hotel. Wer das liebte, der wohnte hier genau richtig.
    Natürlich auch Julia Marin, die Kunst studiert hatte und nun auf Jobsuche war. Da es in Basel viele Museen gab, ging die davon aus, in dieser Stadt eine Stelle zu finden. Sie hatte sich bereits bei zwei Institutionen vorgestellt. Man hatte ihr versprochen, ihre Bewerbung zu prüfen und ihr dann Bescheid zu geben.
    Darauf allein wollte sich Julia nicht verlassen. Für die nächsten Tage hatte sie weitere Termine vereinbart und ging davon aus, dass es bei einer Stelle klappen würde.
    Warum konnte sie
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