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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort
Autoren: Unbekannt
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ATLANTIS auch auf das Erscheinen eines Überschweren-Beiboots reagiert und ein Kommando herübergeschickt, nachdem sich Atlan und Roi nicht auf Funkanrufe meldeten.
    Es war, zumindest von der MONTEGO BAY aus, vorhin versucht worden, mit Roi Verbindung aufzunehmen.
    Roi konnte nicht antworten, ohne daß Paylaczer es bemerkt hätte.
    Aber gegen ein Kommando von einem der Schiffe sprach die Tatsache, daß der Kampf nun schon seit einiger Zeit tobte. Roi vermutete, daß die Hauri verfolgt worden waren, aber es war noch keine Gewißheit.
    Er erhielt sie, als Paylaczer ihn brutal in einen Gang stieß.
    Vor ihm, am anderen Ende des Ganges, stand ein Überschwerer mit schußbereiter Waffe.
    Hinter diesem lagen weitere Überschwere reglos am Boden. Und noch einmal ein Stück dahinter krümmte sich Marfin Kinnor mit einer böse aussehenden Hüftwunde.
    Der Überschwere sah Roi und reagierte sofort. Roi sprang zur Seite und ließ sich so fallen, daß Atlan dabei nicht verletzt wurde. Hinter ihm kam Paylaczer zum Vorschein, die er bis jetzt mit seinem Körper verdeckt hatte.
    Es war zu spät für den Überschweren. Er konnte nicht mehr verhindern, daß sich der Schuß löste.
    Er war aber auch viel zu erregt, um noch ruhig zielen zu können. Der Haß auf den plötzlich aufgetauchten Terraner mit dem Arkoniden über der Schulter ließ seine Hand stark zittern, und der sonnenhelle Energiestrahl fuhr in die Wand hinter Paylaczer und brachte sie zum Schmelzen.
    Der Corun von Paricza reagierte ebenfalls spontan. Der Unterarmmuskel löste den Desintegrator des SE-RUNS aus, und der gefächerte Strahl traf Merschazter mitten in die Brust.
    Röchelnd, mit einem ungläubigen Blick, ging der Überschwere in die Knie und starb. Von der abwehrend nach Paylaczer ausgestreckten Hand war nichts mehr übrig.
    Von dem Speicherkristall, den Merschazter zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten hatte, auch nichts.
    Paylaczer wußte, daß sie diese Runde verloren hatte.
    Sie hatte nicht mehr viel Kraft und noch weniger Zeit. Wenn sie die Schmach noch in Grenzen zu halten versuchen wollte, dann mußte sie schnell handeln.
    Das heimtückische Gift setzte ihr nicht nur körperlich zu. Ihre Sinne wurden mehr und mehr vernebelt.
    Das betraf nicht nur ihre Wahrnehmungen. Es gab Augenblicke, in denen sie nicht mehr klar denken konnte.
    Dann dominierten die Gefühle über den Verstand. Und dies war so ziemlich das Schlimmste, was Paylaczer passieren konnte.
    Merschazter war deshalb gestorben.
    So, wie sie es jetzt sah, hatte er es verdient. Um ihn tat es ihr nicht leid. Aber der wertvolle Kristall mit dem Beweis für Dantons Verrat war jetzt unwiederbringlich verloren. Das wog tausendmal schlimmer.
    Paylaczer hatte Danton in diesen Gang gestoßen, aus dem die Schüsse kamen. Sie hatte es aus einer plötzlichen Wut heraus getan, die sie packte und jedes rationale Handeln unmöglich machte, Zorn auf sich selbst und auf die Götter, die an ihrem Schicksal schuld waren. Alles hatte sie hervorragend geplant, und dann dies! Eine Giftfalle, in die Danton und Atlan sie nicht einmal absichtlich gelockt hatten. Schließlich konnte man sie nicht dafür verantwortlich machen, daß Paylaczer sie stellen wollte. Und selbst dann hätten sie nichts von dem Gift hier in dieser Station gewußt.
    Paylaczer konnte in diesen Momenten nach Merschazters Tod wieder so klar denken, daß sie sogar ihre Gegner von einer Schuld freisprach, die sonst nur im Kopf der rasenden Pariczanerin existierte. Sie war jetzt vollkommen objektiv und sachlich. Und sie kam zu einem Entschluß.
    Es fiel ihr nicht leicht, sich mit der Niederlage abzufinden und die Hilfe des Arkoniden anzunehmen. So wie die Paralysestrahlen ihrer Armwaffe dosiert waren, mußte er jeden Augenblick aufwachen.
    Atlan würde nicht ohne eine Gegenleistung die Zusammensetzung des Gegenmittels verraten, falls er sie überhaupt je gekannt hatte und sich noch daran erinnerte. Auch ohne daß Danton davon gesprochen hatte, wußte Paylaczer, was er und der Arkonide fordern würden.
    Daß sie sie freigab und unbehelligt zu ihren Schiffen zurückkehren ließ; daß sie Cebu Jandavari gegenüber nichts von ihrem Komplott erwähnte; daß sie der Friedensstifterin vielmehr versicherte, ihre angeblichen Informationen hätten sich getäuscht und Roi Danton vollkommen unbegründet des Verrats bezichtigt.
    Dafür würden sie ihr, falls sie es konnten, das Leben und die Gesundheit schenken.
    Es war deprimierend, auf einen solchen Gnadenakt
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