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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons
Autoren: Jason Dark
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fliehen, so lange wir noch dazu in der Lage sind.«
    »Vor einem Kopf?«, höhnte Suko.
    »Es ist ja nicht nur der Kopf!« Der Sprecher drängte sich vor. Er war ein recht kleiner Mann, und sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck.
    Auf dem Kopf trug er einen Hut, dessen Krempe vorn nach oben gebogen war. So ein richtiger kleiner Giftzwerg, zu dem auch der rote Kopf passte. »Versteht ihr, es ist nicht nur der Kopf! Dazu gehört auch ein Körper!«
    »Den haben wir nicht gesehen«, sagte Suko.
    Er wurde ausgelacht. »Klar, den habt ihr nicht gesehen. Das ist auch nicht möglich gewesen, weil er in der Erde verborgen ist. Er steht wie in einem Grab.«
    »Und warum?«, fragte ich. »Was hat das zu bedeuten? Wer ist die Gestalt mit dem Kopf?«
    Die Männer senkten ihre Blicke, und ich vermutete, dass sie nach irgendwelchen Antworten suchten.
    Wir wollten auch nichts forcieren und warteten ab.
    Die Männer befanden sich in einer Zwickmühle. Es war ihnen mittlerweile klar, dass wir ihr Geheimnis entdeckt hatten. Jetzt brauchten sie Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Es war nicht einfach für sie, das Richtige zu sagen, und danach sahen sie auch aus.
    Irvin hatte uns den Rücken zugedreht. So hörten wir nicht, was er seinen Freunden zuflüsterte. Wenig später begann eine erregte Diskussion, in deren Mittelpunkt wir standen. Sie mussten sich entscheiden.
    Es wies alles darauf hin, dass wir hier ein schlafendes Monster erweckt hatten, an das niemand erinnert werden wollte. Es lag auf der Hand, dass sie vor ihm Furcht hatten, und jetzt suchten sie nach einem Ausweg, wie sie aus der Sache herauskamen, ohne dass ihnen Schaden zugefügt wurde.
    Sehr mutig wirkten sie nicht. Es lag ein wahnsinniger Druck auf ihnen, und wir hörten, dass sie mehrmals das Wort Flucht in den Mund nahmen und sich dabei zunickten.
    Das sorgte dafür, dass ich mich einmischte.
    »Warum wollt ihr von der Insel fliehen? Wohin wollt ihr? Das ist doch Unsinn, wenn…«
    »Wir wollen nicht sterben!«, rief der kleine Mann.
    Ich nickte. »Aha, und eure einzige Alternative ist die Flucht.«
    »Ja, was sonst?«
    Ich senkte den Blick, um den Giftzwerg anzuschauen. »Habt ihr niemals daran gedacht, euch diesem Kopf in den Weg zu stellen?«
    Der Typ öffnete den Mund und klappte ihn nicht wieder zu. Aus seiner Kehle drang ein Lachen.
    »Das ist kein Kopf«, sagte er schließlich. »Oder nicht nur ein Kopf. Dazu gehört ein Körper, und wenn er freikommt, sind wir verloren.«
    Er musste so reden, weil er es nicht besser wusste. Noch war nichts geschehen, und ich ging davon aus, dass die endgültige Befreiung noch dauern würde. Deshalb nahm ich kein Blatt mehr vor den Mund und erklärte den Leuten, dass es die Kuppe nicht mehr gab. Dass alles zusammengebrochen war. So wussten sie endgültig, was ihnen bevorstand.
    »Es ist zu spät für eine Flucht«, erklärte ein alter Mann, der sich auf einen Stock stützte. »Die Insel wird bald zu einem großen Grab für uns alle werden.«
    Ich legte den Kopf schief und schaute ihn missbilligend an.
    »Glauben Sie das wirklich? Wollt ihr denn hier sterben? Alle in einer Nacht? Die Frauen und auch die Kinder?«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?«
    Ich lachte den Alten an. »Der Kampf. Ja, die Auseinandersetzung. Genau die bleibt euch. Und ihr seid nicht allein, denn wir drei stehen an eurer Seite. Wir bleiben hier. Wir werden mit euch gemeinsam kämpfen oder zusammen untergehen.«
    Meine heroische Ansprache hatte gewirkt. Die Männer waren plötzlich ruhig geworden. Sie dachten nach. Hals über Kopf die Flucht zu ergreifen, das war auch nicht so leicht für sie.
    Wir ließen ihnen Zeit und sprachen leise miteinander.
    Suko murmelte: »Ich habe mir schon gedacht, dass es nicht nur ein Kopf ist, der dort liegt. Dazu gehört auch ein Körper.«
    »Dann muss er ziemlich groß sein«, antwortete Patricia Wells. »Dann haben wir es fast mit einem Riesen zu tun, wenn ich Kopf und Körper in ein Verhältnis setze. Und dann muss ich auch daran denken, dass er es gewesen sein muss, der mich hat in die Zukunft sehen lassen. Das ist ja der reine Wahnsinn.«
    »Es wird sich noch aufklären«, sagte ich.
    »Das hoffe ich auch, John. Und ich will diese furchtbare Eigenschaft loswerden.«
    »Keine Sorge.« Ich gab mich optimistischer, als ich es in Wirklichkeit war. Wir mussten zudem unsere Unterhaltung beenden, weil die Männer zu einem Entschluss gekommen waren.
    Der bärtige Irvin war der Sprecher der
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