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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons
Autoren: Jason Dark
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näher, und wir verkürzten die Distanz, indem wir ihm entgegen gingen.
    Wir blieben auf einer Höhe. Wir sprachen kein Wort.
    Suko hatte längst den Kreis geschlagen und die drei Riemen aus der Öffnung rutschen lassen. Ihre Enden pendelten beim Gehen dicht über dem Erdboden.
    Pat Wells versuchte erst gar nicht, sich zu befreien. Wir hörten sie auch nicht schreien. Sie schien unter Schock zu stehen. Da sie nach vorn schaute, hätte sie uns sehen müssen, aber darauf wies nichts hin.
    Ich fühlte mich alles andere als wohl in meiner Haut. Ich konnte nur hoffen, dass Suko es mit seiner Dämonenpeitsche schaffte, den Riesen auszuschalten. Aber dazu musste er dicht an den mächtigen Druiden heran, und ob der das zuließ, war die große Frage. Ein Tritt mir seinem Fuß hätte Suko weit zurückgeschleudert.
    Suko lief jetzt schneller, was mich verwunderte.
    »Was hast du vor?«, rief ich ihm zu.
    »Ich muss besser sein als er.«
    »Und?«
    »Er wird ein Gehör haben, John, und genau das muss ich ausnutzen. Ich muss ihn zum Erstarren bringen, dann sind unsere Chancen größer. Drück mir die Daumen.«
    In diesem Augenblick wusste ich, was mein Freund vorhatte. Ich verstand auch, dass er so dicht wie möglich an den Riesen heran wollte.
    Er lief jetzt, was den Druiden, der uns längst gesehen hatte, verwunderte. Er blieb stehen. Suko lief weiter.
    Ich sah, dass er die Dämonenpeitsche in die linke Hand wechselte und mit der rechten unter seine Jacke griff.
    Dort steckte der Stab.
    Suko brauchte ihn nur kurz zu berühren und das magische Wort zu rufen.
    »Topar!«
    Jetzt war die Zeit für fünf Sekunden gestoppt worden!
    Alle Personen, die in Rufweite waren, konnten sich nicht mehr bewegen.
    Nur der Rufer selbst war nicht davon betroffen, und Suko nutzte die kurze Zeitspanne aus.
    Es war für ihn alles perfekt gelaufen. Er hatte genau den richtigen Zeitpunkt gewählt. Die Entfernung war nicht mehr groß. In den fünf ihm zur Verfügung stehenden Sekunden war sie zu schaffen. Suko musste in Schlagweite an den mächtigen Druiden herankommen, durfte aber erst richtig eingreifen, wenn die Zeit abgelaufen war.
    Er befand sich noch im Lauf, als die Sekunden vorbei waren. Der Druide bewegte sich wieder. Suko hörte auch Pat leise wimmern, und da drosch er mit der Peitsche zu.
    Er hörte das Klatschen der drei Riemen, als sie den Unterkörper des Riesen trafen, und er sah erleichtert, wie die übergroße Gestalt zusammenzuckte.
    Dabei blieb es nicht. Suko hatte unter anderem auch den rechten Oberschenkel getroffen, und er sah die drei Streifen, wo sich die Riemen in die Haut gefressen hatten.
    Und das war nicht nur oberflächlich. Während Suko seinen zweiten Treffer ansetzte, brach der Druide schon nach rechts weg. Er fand nicht mehr die Kraft, normal stehen zu bleiben, wollte sich noch mit dem Fuß abstützen, doch da spielte sein Bein nicht mehr mit.
    Schwer fiel er auf die rechte Seite…
    ***
    Ich war inzwischen aus meiner fünf Sekunden dauernden Starre erwacht und rannte los. Dabei sah ich, was mit dem Druiden geschah.
    Suko hatte genau die richtige Waffe eingesetzt. Die mächtige Gestalt konnte sich nicht mehr halten, sie landete auf der Erde, und Pat Wells fiel mit ihm. Sie musste den Aufprall hinnehmen, aber es gab auch einen Vorteil für sie, denn der Griff des Riesen lockerte sich, und sie rutschte von seinem Arm.
    Sie war mein Ziel. Es vergingen nur wenige Augenblicke, da hatte ich sie erreicht. Ich zerrte sie vom Boden hoch, schleuderte sie dabei zur Seite und schaute in ein schockgeweitetes Augenpaar.
    »Wir haben es geschafft!« Ob sie mich verstand, wusste ich nicht. Ich stellte sie vorsichtig wie eine Puppe ab, und sie sank langsam in die Knie.
    Dann kümmerte ich mich um den Druiden.
    Suko stand mit schlagbereiter Peitsche vor ihm. Er musste nicht mehr eingreifen, denn es war alles vorbei. Was über lange Zeit Bestand gehabt hatte, war durch die Kraft der Dämonenpeitsche vernichtet worden. Die Riesengestalt des Druiden verging.
    Suko hatte zudem die Chance genutzt und einen weiteren Schlag mitten in das Gesicht gesetzt. Der Kopf wurde in mehrere Teile zerrissen. Er wurde regelrecht gespalten, und eine dicke grüne Flüssigkeit quoll aus den Wunden hervor. Druidenblut!
    Die Augen fielen in die dicke Masse hinein und verschwanden. Es gab schon keinen Mund mehr, und auch die Stirn schien sich wie in einer Säure aufzulösen.
    Was zurückblieb, waren Reste, nicht mehr. Hautfetzen, Knochen und grünes Blut. Nichts
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