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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff
Autoren: Jason Dark
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und steckte es dann in meine Jackentasche, um es schnell wieder hervorholen zu können, wenn es nötig war.
    »Das ist ja sagenhaft, dein Kreuz. Davon gehört habe ich schon. Und jetzt ist mir auch wohler, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Ich winkte ab. »Nun ja, sieh es bitte nicht als Allheilmittel an. Ich bin damit nicht unbesiegbar.«
    »Zur Not bin ich ja auch noch da.«
    »Danke, das tut mir gut.«
    Erst nach dieser Antwort zerrte ich die Tür auf. Bereits der erste Blick in das Haus hinein verwunderte mich. Ich hatte damit gerechnet, in einen Flur zu gelangen oder in einen Empfangsbereich, doch diese ehemalige Jugendherberge entsprach nicht dem normalen Standard.
    Ich schaute von der Türschwelle aus in einen großen Raum. Da gab es keine Zwischenwände. Man hatte eben Platz haben wollen.
    Stephan Kowalski blieb hinter mir. Ich hörte ihn etwas unruhig atmen, während ich mich auf das konzentrierte, was hier vor uns lag. Zwei Dinge waren es. Schmutz und eine Leere. Es gab keinen Hinweis auf das, was wir suchten.
    Wir standen da und schauten uns an.
    »Was sagst du, John?«
    »Noch nichts.«
    »Alles leer?«
    »Ja, aber das habe ich nicht anders erwartet.«
    »Wurde nicht von dem Bösen gesprochen, das sich in diesen Wänden gehalten haben soll?«
    »Hat man.« Ich hob die Schultern. »Bisher habe ich nur nicht viel davon bemerkt.« Ob ich darüber froh sein sollte, wusste ich nicht, aber ich machte den Test und ließ meine rechte Hand in die Jackentasche gleiten.
    Erwärmt hatte sich das Kreuz nicht.
    Ich wollte es trotzdem genau wissen und holte es hervor. Auf meiner Handfläche ließ ich es liegen, scharf beobachtet von Stephan Kowalski.
    »Und?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Keine Wärme, kein Licht, das über die Balken huschte. Das Kreuz zeigte sich neutral, und ich stellte mir die Frage, ob wir hier am richtigen Ort waren. Geirrt hatte man sich sicher nicht, also musste hier etwas passiert sein, das Matthias dazu gebracht hatte, auf die andere Seite zu wechseln Ich kannte mich mit der anderen Seite ziemlich gut aus. Sie ließ sich nicht so leicht hervorlocken. Sie kam, wenn sie es für richtig erachtete, und deshalb konnte ich nicht behaupten, dass hier alles in Ordnung war, auch wenn mein Kreuz sich nicht meldete.
    Dicht an den Wänden entlang ging ich den Raum ab. Immer in Erwartung einer Reaktion.
    Aber da tat sich nichts.
    Nachdem ich zweimal den Weg hinter mich gebracht hatte, blieb ich neben Stephan stehen.
    »Du hast nichts entdeckt, wie?«
    »Leider.«
    Er lächelte schmal. »Auf nichts ist mehr Verlass in der heutigen Zeit. Das ist ja schlimm.«
    »Noch ist nicht aller Tage Abend. Es war nur ein Versuch. Ich denke, dass wir uns nicht mehr länger hier aufhalten sollten. Hast du dir Gedanken darüber gemacht, was wir als Nächstes in Angriff nehmen?«
    »Habe ich, John. Wir werden eine Frau besuchen, die mit dem Abtrünnigen Kontakt hatte.«
    »Gut. Und dann?«
    »Ich sage nichts. Sieh es dir selbst an.«
    »Okay.« Es war hier alles gesagt worden, und ich wollte das Kreuz wieder verschwinden lassen, als die Lage kippte.
    Es zeigte eine Reaktion.
    Nur wurde es nicht warm. Das direkte Gegenteil traf zu. Mein Kreuz wurde eiskalt…
    ***
    Von nun an bewegte ich mich nicht mehr. Ich blieb da stehen, wo ich stand, und richtete meinen Blick auf das Kreuz, das auf meiner rechten Handfläche lag.
    Stephan hatte schon zur Tür gehen wollen. Nach einem raschen Blick sah er, dass mit mir etwas passiert war, und trat mit einem schnellen Schritt auf mich zu.
    »Reagiert es?«, flüsterte er.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Nur anders, als ich erwartet habe. Und wenn ich ehrlich sein will, dann befürchte ich das Schlimmste.«
    »Wieso kannst du das sagen?«
    Ich gab keine Antwort mehr, denn die übernahm das Kreuz, das tatsächlich eine Veränderung durchmachte. Nicht von seiner Form her, da blieb alles normal, nur machte sich die Kälte so stark bemerkbar, dass mein Kreuz von oben bis unten von einer Eisschicht bedeckt wurde.
    Ich bekam nicht allein wegen der Kälte eine Gänsehaut, denn ich wusste, was die Veränderung zu bedeuten hatte und welche Folgen das mit sich bringen konnte.
    Auch Stephan spürte, dass eine Menge nicht in Ordnung war. Er ging einen kleinen Schritt zurück und fasste sich an den Kopf. Dabei drückte er die Hände hart gegen seine Schläfen.
    Ich fragte ihn nicht, was mit ihm passiert war. Ich hörte ihn stöhnen und sah ihn auch wanken. Er drehte sich um, wollte zur Tür und stieß dabei
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