Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stöhnend hervor: »Mein Kopf, mein Kopf. Er - er - zerspringt. O Gott…«
    Er schrie, stieß dabei gegen die Wand, drehte sich nach rechts und erreichte wenig später die offen stehende Eingangstür, durch die er dann ins Freie taumelte.
    Ich wusste nicht, was mit ihm passiert war, denn ich hatte meine eigenen Probleme.
    Jemand sprach mit mir. Aber er war nicht zu sehen. Ich hörte eine Stimme, die ich kannte.
    Es war Luzifer!
    ***
    Das absolut Böse. Das Grauenhafte, für das man keine Worte fand. Das Finstere, das es schon zu Anfang der Zeiten gegeben hatte, und das es jetzt auch noch gab.
    Ich kannte diesen gefallenen Engel, der gottgleich hatte werden wollen.
    Ich hatte schon öfter den kalten, unmenschlichen und gnadenlosen Blick dieser blauen Augen erlebt und hatte mich nicht dagegen wehren können. Ich war machtlos gewesen, als er an mich herangetreten war.
    Jetzt sah ich ihn wieder.
    Nur nicht so deutlich. Sein Gesicht mit den kalten Augen sah ich nicht.
    Dafür hörte ich seine Stimme in meinem Kopf, und er hatte offenbar auch mein Kreuz unter Kontrolle. Selbst die Zeichen der vier Erzengel waren von dieser hellen Schicht bedeckt.
    »Sinclair! John Sinclair! Feind der Hölle, die ich so liebe. Gegner des Teufels. Ich wusste, dass wir uns wiedersehen würden. Warum hast du dich eingemischt? Warum?«
    Ich gab ihm keine Antwort, denn ich versuchte etwas anderes. Ich wollte sprechen und mein Kreuz mit der Formel aktivieren. Die Wärme und das Licht sollten die Kälte vertreiben, aber da war nichts zu machen.
    Meine Zunge lag mir wie ein Klumpen im Mund. Sie ließ sich nicht bewegen, und ich konnte nur auf das Kreuz starren, während ich der verfluchten Stimme zuhörte.
    »Ich habe mich für einen besonderen Diener entschieden. Ich habe ihn an diesen Ort geführt. Ich werde nicht zulassen, dass du dich einmischst. Ich weiß, unter welch einem Schutz du stehst, aber du weißt auch, dass ich ihn neutralisieren kann. Dein verfluchtes Kreuz wird dir nichts nutzen. Ich bin besser…«
    Er hämmerte mir die Worte ein. Sie waren so etwas wie eine geistige Folter, die meinen Willen brechen sollte, und ich versuchte, mit aller Kraft dagegen anzukämpfen. Es ging nur mit der Aktivierung des Kreuzes.
    Damit konnte Luzifer zwar nicht endgültig vernichtet werden, aber ich würde ihn wenigstens vertreiben können.
    Es kam anders. Er hatte genug. Er hatte sich mir gezeigt, um mir seine Macht zu demonstrieren, und das reichte ihm.
    Luzifer zog sich zurück, was ich an meinem Kreuz sah, denn die Frostschicht taute dort weg. Es sah aus, als hätte eine unsichtbare Hand darüber hin weggewischt, und ich konnte die Sekunden zählen, bis sie nicht mehr vorhanden war und das Kreuz wieder völlig normal aussah und sich auch so anfühlte. Mir fiel eine Stein vom Herzen. Allerdings nur ein kleiner, denn ein gewisser Druck war geblieben.
    Ich wusste jetzt, wer mein Feind war, und das machte mich nicht eben fröhlicher.
    An die Normalität gewöhnte ich mich rasch. Auch mein Kopf war wieder klar. Es gab keinen Angriff des Bösen mehr, und ich bekam auch nichts zu Gesicht, wobei ich daran dachte, wie Luzif er sich mir gezeigt hatte.
    Als kaltes Wesen mit gandenlosen und grausamen Augen. Nichts, mit dem sich ein Mensch hätte anfreunden können.
    Luzifer hatte keine Spuren hinterlassen. Anders als damals, als es die vielen Toten in diesem Haus gegeben hatte. Angeblich hatten sie sich gegenseitig umgebracht. Wenn das zutraf, passte es zu den Angriffen der Hölle.
    Dann fiel mir mein polnischer Begleiter wieder ein. Ich hatte ihn noch aus dem Haus rennen sehen. Da war er bereits verändert gewesen. Die andere Macht hatte auch ihn attackiert, und er trug kein Kreuz bei sich.
    Ich wollte nicht das Schlimmste annehmen, aber ich traute Luzifer alles zu.
    Ich verließ das Haus mit schnellen Schritten. Für einen Moment blendete mich das Licht, obwohl die Sonne nicht zu sehen war. Ich musste zweimal schauen, um den Bruder zu sehen.
    Er lag auf dem Boden. Er war rücklings ins hohe Gras gefallen. Mehr sah ich von meiner Position aus nicht. Aber er hatte die Strecke bis zu seinem Mercedes nicht geschafft. Was mit ihm genau passiert war, wusste ich noch nicht.
    Ich lief auf ihn zu. Noch bevor ich ihn erreicht hatte, bewegte Stephan seinen rechten Arm, um einige fette Fliegen aus seiner Umgebung wegzuscheuchen.
    Ich ging neben ihm in die Knie. Er hielt die Augen offen, sah mich an, und ich entdeckte den Zweifel in seinem Blick.
    »Du lebst noch«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher